Elektron Music Machines
Elektron Music Machines, meist nur kurz Elektron genannt, ist ein schwedischer Hersteller von elektronischen Musikinstrumenten, insbesondere Synthesizern, Drumcomputern, Samplern sowie Grooveboxen. Geschichte1997 entwickelten die Studenten Daniel Troberg und Daniel Hansson an der Chalmers Universität für Technologie einen einfachen Synthesizer aus einem Commodore-64-Chip. Er beinhaltete drei Oszillatoren, drei mögliche Hüllkurven, vier LFOs sowie einen analogen Filter. Der Prototyp wurde schließlich weiter entwickelt und in ein Aluminiumgehäuse eingebaut und Sidstation genannt. Zu dieser Zeit wurden zehn Exemplare hergestellt. 1998 wurde Elektron als Unternehmen gegründet. Dies war möglich, da das Unternehmen von der Universität finanziell unterstützt wurde. Die Sidstation wurde nun in größerer Stückzahl produziert, was aber bald ein Ende fand, da die Commodore-Chips immer schwerer zu erhalten waren. Die Sidstation war wegen ihrer innovativen Technologie sehr gefragt. Zur Jahrtausendwende arbeitete das Unternehmen an der Machinedrum, einem Drumcomputer, in dem ein 16-Spur-Sequenzer integriert ist. Die Machinedrum SPS-1 MK.I kam 2001 auf den Markt. Im Jahr 2003 erschien die Monomaschine, die eine Simulation der Sidstation war. Elektron wurde ein Privatunternehmen, womit die Förderung durch die Universität beendet war. 2007 verstarb Daniel Hansson, der Gründer und Miterfinder von Elektron, bei einem schweren Verkehrsunfall. Für ihn wurde eine Gedenkseite im Internet erstellt, auf der es bis Anfang 2011 möglich war, für 5 Dollar dreißig Lieder zu kaufen. Der Erlös wurde an den WWF gespendet. Unter allen Spendern wurde eine der letzten, neuwertigen SIDstations verlost.[1] Anfang 2011 wurde nach langer Ankündigung der Octatrack DPS-1, ein 8-Spur-Sampler mit Crossfader und bis zu 64 GB Speicher, präsentiert. Der Octatrack war das erste „Major Product“, das ohne Daniel Hansson entwickelt wurde. Als Promotion für den Octatrack drehte Elektron einen Kurzfilm, der von einer surrealen Welt handelt. 2012 wurde eine Zweigstelle in Japan eröffnet und im Herbst ein neues Produkt unter dem Slogan „Tradition & Future“ angekündigt. Nachdem zunächst ein Video auftauchte, in dem eine Schallplatte mit den Sounds des neuen Geräts abgespielt wird, veröffentlichte Elektron am 9. November 2012 einen Kurzfilm mit dem Titel Analog Four - The Demon who wears me (Analog Vier – Der Dämon, der mich trägt). Als Protagonist tritt „Hector“ auf, ein fiktiver Charakter, der in den Jahren zuvor noch die Funktionen der Instrumente erklärt hat. Der Film handelt in einer apokalyptischen Gegenwart und wird als Promotion für den Analog Four genutzt. 2014 kam der Analog Rytm auf den Markt, ein Sampleplayer-/Analogsynthesizerhybrid mit 16 Spuren. 6 Spuren sind jeweils zu zweit als "Choke Group" zusammengefasst. Der Analog Rytm wurde als Drumsynthesizer konzipiert, ist aber in der Lage verschiedene Notenhöhen programmiert abzuspielen. Durch ein Firmewareupdate lassen sich einige Spuren auch mit einem Dual-VCO ausstatten und wie ein klassischer Synthesizer programmieren. Mit der MK2-Version ist es möglich, direkt im Gerät Samples aufzunehmen und zu bearbeiten. 2016 begann Elektron mit dem Analog Heat (8-faches analoges Stereo-Sättigungs-/Verzerrermodul und einfache Klangformung) eine neue Serie. Diese Serie wurde 2017 durch den Digitakt (8-Spur-Sample-Drumcomputer), 2018 durch den Digitone (4-Spur-FM-Synthesizer und Sequenzer) und 2022 durch den Syntakt (4 analoge und 8 digitale Spuren, die sowohl Drum- als auch Synthesizertöne generieren können) fortgesetzt. 2023 kam der Analog Heat+FX auf den Markt. Dieses Model ergänzte die Schaltkreise des Vorgängers um einige Effekte. Neben dieser Serie gibt es ab 2019 noch die Grooveboxen Model:Samples (Sampleplayer) und Model:Cycles (FM-Synthese). GeräteMachinedrumDie Machinedrum ist ein Drumcomputer, in dem ein 16-Spur-Sequenzer integriert ist. Die Erstversion SPS-1 MK.I von 2001 wurde 2005 zur MK.II weiterentwickelt und ab 2010 mit der Erweiterung UserWave sowie +Drive aktuell als Machinedrum SPS-1UW+ MK.II zusammen mit dem MIDI-Interface TM-1 angeboten. Letzteres kann Samples mit 10-facher Geschwindigkeit gegenüber herkömmlicher Midi-Samples vom PC in die Machinedrum laden und wurde 2006 entwickelt. Hintergrund für die Entwicklung von UserWave war die wachsende Nachfrage nach neuen Samples und Anbindungen. Das Design der Machinedrum ist bis auf eine farbliche Änderung der Displayblende bis heute gleich geblieben. MonomachineNach der Sidstation und der Machinedrum fehlte ein richtiger Synthesizer, weshalb das Unternehmen die Monomachine entwickelte. 2003 erschien die Monomaschine SFX-6. Es war eine lange Konsole, die aus der eigentlichen Monomachine und einem 37-Tasten-Keyboard mit Joystick bestand. Diese Version wurde in einem Gehäuse ähnlich der Machinedrum verkauft. Monomachine und Machinedrum sollten sich gegenseitig vervollständigen. 2007 wurde die unhandliche, lange Monomachine SFX-6 von der keyboardlosen SFX-60 MK.I abgelöst. Auch diese wurde stets weiterentwickelt und 2010 als SFX-60+ MK.II (ebenfalls mit +Drive ausgestattet) verkauft. OctatrackDer 2011 erschienene Octatrack DPS-1 ist ein 8-Spur-Sampler mit Crossfader und bis zu 64 GB Speicher. Der Octatrack vervollständigt die „Trinity“ genannte Produktpalette von Elektron. Er ist in schwarz gehalten. 2017 kam der Octatrack MKII auf den Markt. Das Gerät wurde in erster Linie mechanisch optimiert. Durch veränderten Proportionen und eckige Taster wurden das Design dem Aussehen der neueren Produkte „Digitakt“ und „Digitone“ angepasst. Neben einem OLED-Display gibt es nun einige Taster mehr und eine Verbesserung der Audio-Eingänge. Analog Four und Analog KeysBei Analog Four handelt es sich um einen analogen, 4-spurigen Synthesizer, der seit Dezember 2012 auf dem Markt ist. 2018 kam der Analog Four MKII auf den Markt. Das Gerät wurde in erster Linie mechanisch optimiert. Neben leicht veränderten Proportionen wurden das Design dem Aussehen der neueren Produkte „Digitakt“ und „Digitone“ angepasst. Es gibt nun ein OLED-Display und einige zusätzliche Taster, vier Audio-Einzelausgänge und CV-Eingänge. Das Gehäuse ist leicht angeschrägt. Auf der technischen Seite wurde die Overdrive-Schaltung um eine weitere Variante erweitert. Analog Keys verfügt über ein Keyboard mit 37. Analog RytmDer Analog Rytm ist ein seit 2014 erhältlicher, analoger und 8-stimmiger Drumsynthesizer mit der zusätzlichen Möglichkeit zur Nutzung von Samples. 2018 kam der Analog Rytm MKII auf den Markt. Neben leicht veränderten Proportionen wurden das Design dem Aussehen der neueren Produkte „Digitakt“ und „Digitone“ angepasst. Es gibt nun ein OLED-Display, einige zusätzliche Taster und größere Gummi-Pads. Das Gehäuse ist nun leicht angeschrägt. Die MKII-Version wurde um die Sample-Engine des Digitakts erweitert und macht nun die Aufnahme von Samples ohne Computer möglich. Des Weiteren wurden zwei CV-Eingänge hinzugefügt, über die Fußschalter oder Expression-Pedale benutzt werden können. DigitaktDigitakt ist ein Sequenzer und Sampler mit bis zu 8 Audio- und 8 Midispuren. Er wurde auf der NAMM Show im Januar 2017 vorgestellt. Digitone und Digitone KeysDigitone ist ein Sequenzer und FM-Synthesizer mit bis zu 4 polyphonischen Audio- und 4 Midispuren. Digitone Keys verfügt über ein Keyboard mit 37 Tasten. SyntaktSyntakt ist ein analog-digitaler Hybrid-Synthesizer im Digitakt/Digitone-Format und erschien im April 2022. Mit 8 digitalen und 4 analogen Stimmen sowie einer frei zuordenbaren analogen FX-Spur mit Overdrive und Filter ist dieser Synthesizer/Sequenzer technisch gesehen das fortschrittlichste Modell. Model:SamplesModel:Samples ist ein Sequenzer und Sampler mit bis zu 6 Spuren, die wahlweise für Samples oder Midi-Daten genutzt werden können. Model:CyclesModell:Cycles ist eine sechsspurige, auf FM-Synthese basierte Groovebox. Modell:Cycles bietet sechs Spuren und sechs verschiedene „Machines“ für Drums und Synthesizer-Sounds. Elektron brachte das Musikinstrument am 26. Februar 2020 heraus.[2] Analog HeatAnalog Heat kam Ende 2016 auf den Markt. Es ist ein programmierbares Audiointerface mit 8 verschiedenen Verzerrer-Schaltungen. Es verfügt über einen zuweisbaren LFO, einen anpassbaren Hüllkurvengenerator und einen Multimode-Filter. Eingesetzt werden kann es als herkömmliches Effektgerät oder am Ende der Audiokette als Mastering-Werkzeug. 2018 wurde das Analog Heat MKII vorgestellt. Das Design wurde dem Aussehen der neueren Produkte „Digitakt“ und „Digitone“ angepasst. Es gibt nun ein OLED-Display und eckige Taster. Das Innenleben ist gleich geblieben. Analog Heat +FXAnalog Heat +FX wurde als Nachfolger des Analog Heats MKII auf der Superbooth 2023 vorgestellt und war kurz darauf auch im Handel erhältlich. Es enthält neben der schon vom Analog Heat bekannten analogen Schaltung digitale Komponenten für Noise Gate, Reverb, Delay, Chorus, Warble, Bits, Compressor sowie Bass Focus. Diese Komponenten können in beliebiger Reihenfolge genutzt werden. Parameteränderungen sind über die Regler am Gerät, die internen LFOs und Hüllkurven sowie via Midi möglich. Der digitale Signalfluss kann deaktiviert werden. MitgliedschaftElektron ist Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.[3] Weblinks
Einzelnachweise
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