Eisschnelllauf-Einzelstreckenweltmeisterschaften 2020Die 20. Eisschnelllauf-Einzelstreckenweltmeisterschaften wurden vom 13. bis zum 16. Februar 2020 auf dem Utah Olympic Oval im US-amerikanischen Salt Lake City ausgetragen. Im Rahmen der Weltmeisterschaften wurden insgesamt 16 Weltmeistertitel vergeben, 12 davon in Einzelrennen und 4 in Mannschaftswettkämpfen. Mit zwei Titeln erfolgreichste Teilnehmer waren die Niederländerin Jutta Leerdam (1000 Meter und Teamsprint) sowie der Russe Pawel Kulischnikow (500 Meter und 1000 Meter). Während der Weltmeisterschaften wurden sechs Weltrekorde aufgestellt. BilanzMedaillenspiegel
MedaillengewinnerZeigt die drei Medaillengewinner der einzelnen Distanzen. Frauen
Männer
ErgebnisseFrauen500 Meter
Datum: 14. Februar 2020 Im drittletzten Paar stellte Nao Kodaira die Bestzeit auf, an die weder Titelverteidigerin Vanessa Herzog noch die beiden im letzten Duell gegeneinander laufenden Angelina Golikowa und Olga Fatkulina herankamen, wobei die beiden Russinnen jeweils weniger als eine Zehntelsekunde Rückstand auf Kodaira hatten. Trotz ihres Erfolges zeigte sich Kodaira enttäuscht von ihrem Rennen, da sie die sieben Jahre alte Weltbestmarke von Lee Sang-hwa um etwa 0,3 Sekunden verpasst hatte.[1] 1000 Meter
Datum: 15. Februar 2020 Jutta Leerdam gewann ihren ersten WM-Titel in einem Einzelrennen. Sie verpasste dabei den von Brittany Bowe gehaltenen Weltrekord um 0,23 Sekunden und verwies Olga Fatkulina sowie Miho Takagi auf die Plätze zwei und drei.[2] 1500 Meter
Datum: 16. Februar 2020 Die nach starken Auftritten im Weltcup als Topfavoritin gehandelte Miho Takagi belegte lediglich den vierten Rang, während die erfahrene Ireen Wüst ihre 20. Goldmedaille bei Weltmeisterschaften gewann. Hinter Wüst sicherten sich Jewgenija Lalenkowa und Jelisaweta Kaselina Silber und Bronze.[3] 3000 Meter
Datum: 13. Februar 2020 Als erste der favorisierten Athletinnen lief die Olympiasiegerin von 2018 Carlijn Achtereekte eine Zeit von 3:54,92 Minuten, die bis zum vorletzten Paar Bestand hatte. Dort unterbot Martina Sáblíková im Duell mit Ivanie Blondin Achtereektes Zeit um etwa sieben Zehntelsekunden und gewann damit ihren insgesamt 21. Weltmeistertitel. Bronze holte Natalja Woronina, die zwischen Achtereekte und Sáblíková lief und bei den Zwischenzeiten bis zur drittletzten Runde in Führung lag.[4] 5000 Meter
Datum: 15. Februar 2020 Zehn Mal in Folge hatte Martina Sáblíková den Weltmeistertitel auf der 5000-Meter-Strecke gewonnen. In Salt Lake City wurde sie erstmals seit 2005 über diese Distanz bei einer Einzelstrecken-WM geschlagen, obwohl sie ihren eigenen Weltrekord im vierten von sechs Paaren um eine knappe Sekunde unterbot und davon sprach, ein „optimales Rennen“ gelaufen zu sein. Im letzten Duell (gegen Maryna Sujewa) lief Natalja Woronina als erste Frau die 5000 Meter in weniger als 6:40 Minuten und gewann damit die Goldmedaille.[2] Massenstart
Datum: 16. Februar 2020 In einem bis auf die letzten beiden Runden langsamen Rennen setzte sich Ivanie Blondin auf der Zielgeraden gegen Kim Bo-reum und Irene Schouten durch. Die ebenfalls vorne platzierte Ayano Satō wurde disqualifiziert.[3] Teamsprint
Datum: 13. Februar 2020 Die 19-jährige Juniorin Femke Kok führte das niederländische Team an, das seinen letztjährig errungenen Titel verteidigte. Insgesamt standen nur vier Teams am Start.[4] Teamverfolgung
Datum: 14. Februar 2020 Die drei Japanerinnen Nana Takagi, Ayano Satō und Miho Takagi hatten sowohl im Vorjahr bei der WM als auch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in dieser Disziplin gewonnen. Nachdem sie in der Weltcupsaison mehrere Niederlagen erfahren hatten, gewannen sie bei den Weltmeisterschaften mit Weltrekordzeit und klarem Vorsprung auf die Niederländerinnen, die wie schon 2019 die Silbermedaille holten.[1] Männer500 Meter
Datum: 14. Februar 2020 Obwohl er sich tags zuvor im Teamsprint eine Schulterverletzung zugezogen hatte, gewann Pawel Kulischnikow den 500-Meter-Sprint mit einem Vorsprung von 0,27 Sekunden auf seinen Teamkollegen Ruslan Muraschow. Dabei profitierte er auch von der Auslosung: Im Gegensatz zu Muraschow und dem drittplatzierten Tatsuya Shinhama begann Kulischnikow sein Rennen auf der Innenbahn und schloss es auf der Außenbahn ab. Auf Hochgeschwindigkeitsbahnen wie in Salt Lake City gilt dies als Vorteil, da es schwierig ist, bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h die Kurve zu halten.[1] 1000 Meter
Datum: 15. Februar 2020 Einen Tag nach seinem Sieg über 500 Meter gewann Pawel Kulischnikow auch über die doppelte Distanz. Er lief dabei als erster Läufer die 1000 Meter schneller als 1:06 Minuten und hatte einen Vorsprung von mehr als einer Sekunde auf Kjeld Nuis, der zuvor den Weltrekord gehalten hatte. Der drittschnellste Thomas Krol wurde wegen Behinderung seines Mitläufers Wiktor Muschtakow disqualifiziert, auf den Bronzerang rückte Laurent Dubreuil nach.[2] 1500 Meter
Datum: 16. Februar 2020 Der Olympiasieger über die Distanz Kjeld Nuis hatte sich krankheitsbedingt sportlich nicht für die Einzelstrecken-WM qualifizieren können und dafür eine Wildcard vom niederländischen Verband erhalten. Um sieben Hundertstelsekunden schlug er seinen Landsmann Thomas Krol, Bronze gewann Joey Mantia in persönlicher Bestzeit – für das US-Team war Mantias Medaille die einzige bei den Heim-Weltmeisterschaften.[3] 5000 Meter
Datum: 13. Februar 2020 Im dritten von zehn Paaren lief Sven Kramer als erster Favorit eine Zeit von 6:04,91 Minuten, die letztlich für die Silbermedaille reichte. Lediglich Ted-Jan Bloemen war um eine gute halbe Sekunde schneller, worüber sich sein Trainer Bart Schouten angesichts Bloemens Vorleistungen überrascht zeigte. Im neunten Duell war Graeme Fish etwas schneller als Patrick Roest und gewann die Bronzemedaille; der ursprünglich viertplatzierte Roest wurde nach dem Wettkampf disqualifiziert, da er die vorgeschriebene Armbinde nicht getragen hatte.[4] 10.000 Meter
Datum: 14. Februar 2020 Graeme Fish aus Kanada verbesserte den 2015 aufgestellten Weltrekord von Ted-Jan Bloemen um etwa zweieinhalb Sekunden und gewann vor seinem Landsmann die Goldmedaille. Damit wurde zum ersten Mal in der 24-jährigen Geschichte der Einzelstreckenweltmeisterschaften kein Niederländer 10.000-Meter-Weltmeister. Bronze ging an Patrick Beckert, der ebenfalls persönliche Bestleistung und zudem nationalen Rekord lief.[1] Massenstart
Datum: 16. Februar 2020 Vier Runden vor Rennende schloss Jorrit Bergsma auf eine vierköpfige Ausreißergruppe auf. In der Schlussrunde führte er das Rennen an und kam als Erster vor Jordan Belchos und Antoine Gélinas-Beaulieu ins Ziel.[3] Teamsprint
Datum: 13. Februar 2020 Die schnellste Zeit in 1:17,63 Minuten lief das kanadische Trio Gilmore Junio, Laurent Dubreuil und Antoine Gélinas-Beaulieu, das wegen eines fehlerhaften Wechsels disqualifiziert wurde.[5] Stattdessen gewannen die niederländischen Sprinter das Rennen vor den Chinesen und den Norwegern. Teamverfolgung
Datum: 15. Februar 2020 Nach dessen enttäuschenden Auftritten über 5000 Meter und 10.000 Meter verzichtete der niederländische Trainer Jan Coopmans auf den Einsatz Patrick Roests und berief stattdessen Marcel Bosker in die Mannschaft um Sven Kramer und Douwe de Vries. Die Niederländer entschieden die Teamverfolgung zum siebten Mal in Folge für sich und verwiesen die Japaner und die Russen auf die Ränge zwei und drei.[2] Weblinks
Einzelnachweise
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