Einwohnerentwicklung von Hamm. Oben ab 1618 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871. Der steile Anstieg 1975 ergab sich aus Eingemeindungen
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Hamm nur wenige hundert bis einige tausend Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Hatte die Stadt 1819 erst 4.657 Einwohner, so waren es 1900 bereits mehr als 30.000. Im Jahre 1925 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 50.000.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt wurde durch 55 alliierte Luftangriffe zu 60 Prozent zerstört. Die Bevölkerungszahl sank von 59.035 im Jahre 1939 um 13,7 Prozent auf 50.971 im Dezember 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bis 1961 auf mehr als 70.000 Einwohner.
Die Eingliederung der Gemeinden Berge und Westtünnen sowie des Großteils der Gemeinde Wiescherhöfen am 1. Januar 1968 brachte einen Zuwachs von rund 12.000 Personen auf 86.000 Einwohner. Am 1. Januar 1975 wurden folgende Orte eingemeindet (Bevölkerung vom 31. Dezember 1973): Stadt Bockum-Hövel (26.109), Gemeinde Pelkum (25.402), Stadt Heessen (19.383), Gemeinde Uentrop (12.075) und Gemeinde Rhynern. Insgesamt stieg die Einwohnerzahl um 89.866 Personen auf 172.210 Einwohner. Hamm schloss damit in den Kreis der Großstädte auf.
2003 erreichte die Bevölkerungszahl mit 184.961 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Hamm nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 183.672 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Antizyklisch nahm die Bevölkerung Hamms in den Jahren
Ende 1970 bis 2010 um rd. 9000 Einwohner bzw. über 6 % zu, während in anderen Ruhrgebietsgroßstädten die Bevölkerung im gleichen Zeitraum um durchschnittlich weit über 10 % abnahm.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1798 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1618 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum
Einwohner
1618
1.000
1719
3.250
1798
3.065
1. Dezember 18191
4.657
3. Dezember 18311
5.167
3. Dezember 18401
5.151
3. Dezember 18551
6.352
3. Dezember 18581
10.022
3. Dezember 18611
11.600
3. Dezember 18671
16.000
1. Dezember 18711
16.924
1. Dezember 18751
18.877
1. Dezember 18801
20.800
1. Dezember 18851
22.523
Datum
Einwohner
01. Dezember 18901
24.969
02. Dezember 18951
28.589
01. Dezember 19001
31.371
01. Dezember 19051
38.429
01. Dezember 19101
43.663
01. Dezember 19161
40.776
05. Dezember 19171
40.516
08. Oktober 19191
45.756
16. Juni 19251
49.777
31. Dezember 1930
53.201
16. Juni 19331
53.532
31. Dezember 1935
54.152
17. Mai 19391
59.035
31. Dezember 1940
58.900
1Volkszählungsergebnis
Von 1945 bis 1970
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
31. Dezember 1945
50.971
29. Oktober 19461
49.751
31. Dezember 1947
54.194
13. September 19501
59.866
31. Dezember 1951
62.429
31. Dezember 1952
63.446
31. Dezember 1953
64.797
25. September 19561
66.327
06. Juni 19611
70.641
31. Dezember 1961
70.872
Datum
Einwohner
31. Dezember 1962
71.719
31. Dezember 1963
72.088
31. Dezember 1964
72.531
31. Dezember 1965
73.520
31. Dezember 1966
74.214
31. Dezember 1967
73.865
31. Dezember 1968
86.397
31. Dezember 1969
87.236
27. Mai 19701
84.942
31. Dezember 1970
84.139
1Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung Hamm
Ab 1971
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
31. Dezember 1971
84.869
31. Dezember 1972
84.633
31. Dezember 1973
83.715
31. Dezember 1974
82.820
31. Dezember 1975
172.210
31. Dezember 1976
171.765
31. Dezember 1977
171.489
31. Dezember 1978
171.140
31. Dezember 1979
171.595
31. Dezember 1980
171.869
31. Dezember 1981
171.183
31. Dezember 1982
170.307
31. Dezember 1983
169.152
31. Dezember 1984
166.641
31. Dezember 1985
166.379
31. Dezember 1986
165.957
25. Mai 19871
171.170
31. Dezember 1987
171.592
31. Dezember 1988
173.611
31. Dezember 1989
179.109
Datum
Einwohner
31. Dezember 1990
179.639
31. Dezember 1991
180.323
31. Dezember 1992
182.640
31. Dezember 1993
182.390
31. Dezember 1994
184.020
31. Dezember 1995
183.408
31. Dezember 1996
182.213
31. Dezember 1997
181.194
31. Dezember 1998
180.719
31. Dezember 1999
181.804
31. Dezember 2000
182.427
31. Dezember 2001
183.805
31. Dezember 2002
184.578
31. Dezember 2003
184.961
31. Dezember 2004
184.926
31. Dezember 2005
184.239
31. Dezember 2006
183.672
31. Dezember 2007
183.065
31. Dezember 2008
182.459
31. Dezember 2009
181.741
Datum
Einwohner
31. Dezember 2010
181.783
09. Mai 20111
176.037
31. Dezember 2011
176.474
31. Dezember 2012
176.440
31. Dezember 2013
176.048
31. Dezember 2014
176.580
31. Dezember 2015
179.397
31. Dezember 2016
179.571
31. Dezember 2017
179.185
31. Dezember 2018
179.111
31. Dezember 2020
178.967
31. Dezember 2022
180.849
31. Dezember 2023
180.761
1Volkszählungsergebnis
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Einwohnerentwicklung in den Stadtbezirken
In der Tabelle werden jeweils die Einwohnerzahlen der Stadtbezirke und der Gesamtstadt angegeben. Bei den Zahlen aus dem Jahr 1987 handelt es sich um die bei der damaligen Volkszählung festgestellten Zahlen. Die Angaben ab 2002 für die Stadt weichen von denen des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen ab.
Von 2002 bis 2010 und im Jahr 2012 war Hamm-Bockum-Hövel der einwohnerreichste Stadtbezirk. Im Jahr 2011 und seit 2013 ist dies der Bezirk Hamm-Mitte.
Bei den Stadtbezirken Rhynern und Pelkum fand im Berichtszeitraum zwei Mal ein Wechsel bei der Reihenfolge, bezogen auf die Einwohnerzahl, statt.
Nur im Stadtbezirk Hamm-Mitte ist die Einwohnerzahl im Jahr 2014 größer als im Jahr 2002.
Nur im Stadtbezirk Hamm-Heessen ist die Einwohnerzahl im Jahr 2014 niedriger als im Jahr 1987.