Einwohnerentwicklung von Bochum. Oben ab 1500 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Die Einwohnerzahl von Bochum betrug im Mittelalter und der frühen Neuzeit einige hundert Personen. Sie wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben 1517 und 1544 zahlreiche Bewohner durch Pestepidemien, Brandkatastrophen zerstörten 1517 und 1581 die Stadt. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1800 erst 1.636 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 65.000.
Mit der Eingliederung von Hamme, Hofstede, Grumme und Wiemelhausen am 1. April 1904 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bochum die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. April 1926 stieg die Bevölkerungszahl durch die Eingemeindung mehrerer Orte um 53.844 Personen auf 213.340. Die Eingliederung zahlreicher Gemeinden am 1. August 1929 brachte einen Zuwachs von 106.096 Personen auf 322.514 Einwohner. Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 wurden 305.485 Personen ermittelt.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe starben 4.095 Zivilisten, weite Teile der Stadt wurden zerstört. Allein beim schwersten Angriff am 4. November 1944 gingen 130.000 Brandbomben auf die Stadt nieder, 1.300 Menschen starben, 2.000 wurden verwundet und 70.000 obdachlos. Insgesamt verlor Bochum durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe rund die Hälfte seiner Bewohner. 1952 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner wie vor dem Krieg.
Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl durch die Eingemeindung der Stadt Wattenscheid (81.469 Einwohner 1974) – nach jeweiligem Gebietsstand gerechnet – mit 417.336 ihren historischen Höchststand. Ende 2010 stand die Stadt mit 374.737 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 16., innerhalb Nordrhein-Westfalens an sechster Stelle. Bis 2050 wird die Einwohnerzahl nach einer Prognose des LDS NRW auf 359.000 zurückgehen.[2]
1963 wurde in Bochum – nach heutigem Gebietsstand – mit 447.692 Menschen (davon in Wattenscheid 80.140) ein Höchststand erreicht. Bis 2010 ging die Bevölkerungszahl um 16,3 Prozent (72.955 Personen) zurück. Die Bevölkerungsdichte sank auf dem heutigen Stadtgebiet im gleichen Zeitraum von 3.079 Einwohnern je Quadratkilometer auf 2.587 Einwohner je Quadratkilometer. Der Ausländeranteil stieg zwischen 1963 und 2010 von 1,8 Prozent auf 11,3 Prozent.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1812 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1969) und des Statistischen Landesamtes (ab 1970). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Quellen: Stadt Bochum (bis 1969), Landesbetrieb Information und Technik NRW (ab 1970)
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
31. Dezember 1990
396.486
31. Dezember 1991
398.578
31. Dezember 1992
400.356
31. Dezember 1993
401.058
31. Dezember 1994
401.129
31. Dezember 1995
400.395
31. Dezember 1996
398.467
31. Dezember 1997
395.837
31. Dezember 1998
393.236
31. Dezember 1999
392.830
31. Dezember 2000
391.147
Datum
Einwohner
31. Dezember 2001
390.087
31. Dezember 2002
388.869
31. Dezember 2003
387.283
31. Dezember 2004
388.179
31. Dezember 2005
385.626
31. Dezember 2006
383.743
31. Dezember 2007
381.542
31. Dezember 2008
378.596
31. Dezember 2009
376.319
31. Dezember 2010
374.737
31. Dezember 2011
373.976
Datum
Einwohner
31. Dezember 2012
362.213
31. Dezember 2013
361.734
31. Dezember 2014
365.406
31. Dezember 2015
364.742
31. Dezember 2016
364.920
31. Dezember 2017
365.529
31. Dezember 2018
364.628
31. Dezember 2019
365.587
31. Dezember 2023
366.385
Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Bochum registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2015 aus der Türkei (9.059), Polen (3.640), Syrien (3.620), Italien (1.847), Rumänien (1.574), Griechenland (1.274), Irak (1.038), Russland (971), China (934) und Serbien (864).[3]
Bevölkerung
Stand 31. Dezember 2015
Einwohner mit Hauptwohnsitz
369.314
davon männlich
181.248
weiblich
188.066
Deutsche
325.542
davon männlich
157.724
weiblich
167.818
Ausländer
43.772
davon männlich
23.524
weiblich
20.248
Ausländeranteil in Prozent
11,9
Quelle: Stadt Bochum
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2010 (Hauptwohnsitze).