Einwohnerentwicklung von Aachen nach nebenstehenden Tabellen. Oben von 1500 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Im 19. Jahrhundert verstärkte sich auf Grund der Industrialisierung das Bevölkerungswachstum in Aachen. Hatte die Stadt 1816 noch 32.000 Einwohner, so überschritt die Einwohnerzahl 1888 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. Januar 1897 erfolgte die Eingemeindung der Kreisstadt Burtscheid (15.871 Einwohner 1895) aus dem Landkreis Aachen, wodurch sie Sitz der Kreisverwaltung wurde. 1939 hatte Aachen 162.000 Einwohner.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe wurden 65 Prozent der Wohnungen zerstört. Am 11. und 12. September 1944 erfolgte eine Zwangsevakuierung von Aachen, danach lebten nur noch 6.000 Menschen in der Stadt. Am 21. Oktober 1944 wurde Aachen nach sechswöchigem Kampf (Schlacht um Aachen) als erste westdeutsche Stadt von den Alliierten eingenommen. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt 11.139 Einwohner. Aber schon im Dezember 1945 überschritt die Einwohnerzahl durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten wieder die Grenze von 100.000.
Einen Bevölkerungszuwachs um rund 63.000 Personen erlebte die Stadt am 1. Januar 1972 durch mehrere Eingemeindungen – die Einwohnerzahl stieg von 177.000 auf rund 240.000. Der Anstieg um 9.000 Personen im Jahre 2003 ist darauf zurückzuführen, dass die Stadt im gleichen Jahr die Zweitwohnsitzsteuer einführte, was insbesondere viele Studenten dazu bewog, anstelle eines Zweitwohnsitzes bei der Stadtverwaltung einen Hauptwohnsitz anzumelden. Im Jahr 2006 stand die Stadt mit 258.770 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 27., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 13. Stelle.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1812 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1500 bis 1870
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr
Einwohner
1500
15.000
1601
14.171
1656
25.000
1700
24.000
1750
24.000
1781
21.000
1795
23.413
1799
23.699
1802
24.250
Jahr/Datum
Einwohner
1808
27.168
1812
30.179
1. Dezember 1816¹
32.072
1. Dezember 1819¹
32.296
1. Dezember 1822¹
34.252
1. Dezember 1825¹
35.428
1. Dezember 1831¹
38.884
3. Dezember 1834¹
39.044
3. Dezember 1840¹
44.289
Datum
Einwohner
3. Dezember 1843¹
46.620
3. Dezember 1846¹
48.557
3. Dezember 1849¹
50.533
3. Dezember 1852¹
52.687
3. Dezember 1855¹
54.373
3. Dezember 1858¹
56.260
3. Dezember 1861¹
58.553
3. Dezember 1864¹
63.782
3. Dezember 1867¹
67.923
¹ Volkszählungsergebnis
Von 1871 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
1. Dezember 1871¹
74.146
1. Dezember 1875¹
79.606
1. Dezember 1880¹
85.551
1. Dezember 1885¹
95.321
31. Dezember 1888
100.490
1. Dezember 1890¹
103.470
2. Dezember 1895¹
110.551
31. Dezember 1898
115.650
31. Dezember 1899
133.440
1. Dezember 1900¹
135.245
31. Dezember 1901
137.650
31. Dezember 1902
140.135
31. Dezember 1903
142.456
31. Dezember 1904
142.280
1. Dezember 1905 ¹
144.095
31. Dezember 1906
152.873
31. Dezember 1907
153.708
31. Dezember 1908
154.543
Datum
Einwohner
31. Dezember 1909
155.378
1. Dezember 1910¹
156.143
31. Dezember 1911
157.781
31. Dezember 1912
159.909
31. Dezember 1913
160.508
1. Dezember 1916¹
142.235
5. Dezember 1917¹
140.843
8. Oktober 1919¹
145.748
31. Dezember 1919
148.426
31. Dezember 1920
151.731
31. Dezember 1921
155.139
31. Dezember 1922
155.774
31. Dezember 1923
154.392
31. Dezember 1924
156.342
16. Juni 1925¹
155.222
31. Dezember 1925
156.210
31. Dezember 1926
156.247
31. Dezember 1927
156.484
Datum
Einwohner
31. Dezember 1928
155.497
31. Dezember 1929
154.586
31. Dezember 1930
154.682
31. Dezember 1931
154.118
31. Dezember 1932
153.550
16. Juni 1933¹
162.774
31. Dezember 1933
163.693
31. Dezember 1934
164.185
31. Dezember 1935
164.174
31. Dezember 1936
164.036
31. Dezember 1937
163.426
31. Dezember 1938
162.600
17. Mai 1939¹
162.164
31. Dezember 1939
159.500
31. Dezember 1940
158.900
13. September 1944
6.000
21. Oktober 1944
11.139
¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Aachen
Von 1945 bis 1989
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
31. Dezember 1945
101.638
29. Oktober 1946¹
110.462
31. Dezember 1947
118.896
13. September 1950¹
130.278
31. Dezember 1951
137.534
31. Dezember 1952
140.556
31. Dezember 1953
143.560
25. September 1956¹
152.075
6. Juni 1961¹
169.769
31. Dezember 1961
171.598
31. Dezember 1962
174.121
31. Dezember 1963
174.828
31. Dezember 1964
176.258
31. Dezember 1965
177.940
Datum
Einwohner
31. Dezember 1966
178.139
31. Dezember 1967
177.125
31. Dezember 1968
176.582
31. Dezember 1969
177.886
27. Mai 1970¹
173.475
31. Dezember 1970
175.593
31. Dezember 1971
176.626
31. Dezember 1972
238.570
31. Dezember 1973
241.362
31. Dezember 1974
242.416
31. Dezember 1975
242.453
31. Dezember 1976
242.701
31. Dezember 1977
243.282
31. Dezember 1978
242.725
Datum
Einwohner
31. Dezember 1979
242.971
31. Dezember 1980
243.947
31. Dezember 1981
244.699
31. Dezember 1982
245.000
31. Dezember 1983
241.863
31. Dezember 1984
239.801
31. Dezember 1985
238.587
31. Dezember 1986
239.170
25. Mai 1987¹
229.740
31. Dezember 1987
230.886
31. Dezember 1988
233.255
31. Dezember 1989
236.987
¹ Volkszählungsergebnis
Quellen: Stadt Aachen (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
31. Dezember 1990
241.861
31. Dezember 1991
244.442
31. Dezember 1992
245.627
31. Dezember 1993
246.671
31. Dezember 1994
247.113
31. Dezember 1995
247.923
31. Dezember 1996
247.792
31. Dezember 1997
245.969
31. Dezember 1998
244.429
31. Dezember 1999
243.825
31. Dezember 2000
244.386
31. Dezember 2001
245.778
Datum
Einwohner
31. Dezember 2002
247.740
31. Dezember 2003
256.605
31. Dezember 2004
257.821
31. Dezember 2005
258.208
31. Dezember 2006
258.770
31. Dezember 2007
259.030
31. Dezember 2008
259.269
31. Dezember 2009
258.380
31. Dezember 2010
258.664
9. Mai 2011¹
236.420
31. Dezember 2012
240.086
31. Dezember 2013
241.683
Datum
Einwohner
31. Dezember 2014
243.336
31. Dezember 2015
245.885
31. Dezember 2016
244.951
31. Dezember 2017
246.272
31. Dezember 2018
247.380
31. Dezember 2019
248.960
31. Dezember 2020
248.878
31. Dezember 2021
249.070
31. Dezember 2022
252.136
31. Dezember 2023
252.769
¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
In der im Juli 2015 publizierten Studie zur Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann-Stiftung[2] wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet. Für Aachen wird vorausgesagt, dass die Bevölkerung bis 2030 um 3,6 % zurückgeht.[3] Nach dieser aktuellen Prognose wird die Einwohnerzahl Aachens in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und 2030 nur noch 231.310 betragen.
Nach dieser Studie ist auch damit zu rechnen, dass sich z. B. der Bevölkerungsanteil der über 75-Jährigen von 2015 bis 2030 etwa verdoppeln wird (2015 jeder Zehnte, 2030 jeder Fünfte).
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Aachen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2015 aus der Türkei (6377), Polen (2095), China (2055), Syrien (1817), Griechenland (1630), Niederlande (1602), Rumänien (1508), Indien (1258), Italien (1186), Spanien (1167), Bulgarien (1040), Russland (1028), Kroatien (984), Belgien (964), Bosnien und Herzegowina (929) und Iran (907).[4] Von der amtlichen Statistik als Ausländer nicht erfasst werden eingebürgerte Personen und als Deutsche in Deutschland geborene Kinder ausländischer Abstammung.
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2015 (Wohnberechtigte Bevölkerung).[6] Das Durchschnittsalter betrug zu diesem Zeitpunkt 40,63 Jahre.
Alter
Einwohnerzahl
Anteil in Prozent
0–5
9.914
3,9
5–10
9.320
3,7
10–15
9.490
3,7
15–20
14.038
5,5
20–25
29.369
11,6
25–30
27.692
10,9
30–35
18.846
7,4
35–40
14.249
5,6
40–45
13.200
5,2
45–50
16.853
6,6
50–55
17.400
6,9
55–60
15.251
6,0
60–65
12.994
5,1
65–70
11.240
4,4
70–75
10.068
4,0
75–80
11.108
4,4
80–85
6.807
2,7
85–90
4.017
1,6
90–95
1.739
0,7
95–100
311
0,1
100 und mehr
39
0,02
Gesamt
253.945
100,0
Altersstruktur der Einwohner der Stadt Aachen
Alter
Einwohner
0–5
9.160
5–10
9.259
10–14
9.623
15–19
11.038
20–24
25.244
25–29
23.965
29–30
16.450
35–39
13.221
40–44
16.557
45–49
17.468
50–54
15.500
55–59
13.380
60–64
11.940
65–69
10.563
70–74
12.512
75–79
8.623
80–84
6.359
85–89
3.935
über 90
1.623
Datenquelle: Zensus 2011, Information und Technik Nordrhein-Westfalen, 9. Mai 2011 [7]
Stadtbezirke
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2022 (Wohnberechtigte Bevölkerung).[8]
Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4