Der Gedenkstein wurde von dem Leiter der Strahlenabteilung der Staatlichen Krankenanstalten Bremen, Hans Meyer, finanziert. Meyer hatte auch die Namen der 159 verstorbenen Ärzte, Physiker, Techniker, Laboranten und Krankenschwestern aus verschiedenen Ländern recherchiert, indem er in den Röntgengesellschaften dieser Länder Namen, Fotos und Lebensgeschichten erfragte. Meyer und Hermann Holthusen, Chefarzt der Radiologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg, legten den Garten des Krankenhauses St. Georg als Standort des Denkmals fest.
Das Mahnmal wurde am 4. April 1936 eingeweiht. Als Vertreter der Radiologen des Auslandes sprach Antoine Béclère.
»…Le grand nom et la célèbre découverte de Röntgen font partie de votre patrimoine national, vous en êtes légitimement fiers. Vous auriez pu, sans encourir aucune critique, réserver ce monument aux seuls victimes de nationalité allemande. Vous ne l’avez pas voulu. Les noms de ceux qui dans tous les pays civilisés ont voué et sacrifié leur vie au même ideal ont été ici fraternellement réunis dans le même hommage,…«
„…Röntgens Name und seine berühmte Entdeckung sind Teil Ihres nationalen Erbes, mit Recht sind Sie stolz darauf. Sie hätten, ohne Kritik hervorzurufen, dieses Ehrenmal den Opfern deutscher Nationalität widmen können. Sie haben dies nicht gewollt. Die Namen derer, die in allen zivilisierten Ländern ihr Leben demselben Ideal gewidmet und geopfert haben, sind hier brüderlich in derselben Ehre vereint,…“
Die Namen der auf dem Denkmal geehrten Männer und Frauen und ihre Biografien wurden – soweit verfügbar – in einem Ehrenbuch der Radiologen aller Nationen zusammengefasst, das 1960 in zweiter und 1992 in dritter Auflage erschien. Die dritte Auflage enthält auch Namen von nach 1960 Verstorbenen. Die biografischen Texte sind unterschiedlich lang und enthalten neben Hinweisen auf berufliche und wissenschaftliche Leistungen meist auch ausführliche Beschreibungen der strahlenbedingten Erkrankungen – Leukämien und aplastische Anämien, Hautkrebs meist von Händen und Gesicht, selten Unfälle mit Hochspannung – und oft auch von langem Siechtum und qualvollem Tod.
Das – zeitlich gesehen – erste Opfer, an das erinnert wird, ist Friedrich Clausen (1864–1900), der zwischen 1896 und 1900 in zahlreichen Experimentalvorträgen die Röntgenstrahlung demonstrierte. Insgesamt wird im Ehrenbuch an „Forscher, Ärzte, Physiker, Röntgentechniker, Laboranten und Krankenschwestern“ aus 23 Ländern erinnert: Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Israel, Italien, Japan, Jugoslawien, Niederländisch-Indien, Österreich, Polen, Portugal, Russland, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, Ungarn, Vereinigte Staaten.
Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Vorwort zur zweiten Auflage schreiben die Herausgeber: „Wenn wir trotz aller Bemühungen nicht alle Strahlenopfer erfaßt haben sollten, so bescheiden wir uns in dem Bewußtsein der Unvollkommenheit allen Strebens.“ Und der letzte überlebende Herausgeber, W. Molineus, schreibt im Vorwort zur dritten Auflage: „Über diese Unvollständigkeit unserer Sammlung muß uns der Gedanke trösten, daß es neue Opfer nicht mehr geben wird, nachdem die Gefahren der ionisierenden Strahlen allgemein bekannt sind.“