Egringen ist ein Ortsteil der Gemeinde Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach. Der ehemals selbstständige Ort ist seit 1974 Teil der Gemeinde Efringen-Kirchen.
Das Besiedlungsgebiet Egringens hat einen leiterförmigen Grundriss und liegt auf der linken Seite des Feuerbachtals. Südlich von Egringen erheben sich der Läufelberg (393 m ü. NHN) und der Reckholder (354 m ü. NHN), die noch zur Fläche Egringens gehören. Nordwestlich erhebt sich der Katzenberg (387 m ü. NHN), der zum Nachbarteilort Wintersweiler gehört. Der Dorfkern liegt auf einer Höhe von 283 m ü. NHN, die Talsohle am Flusslauf der Feuerbach auf etwa 268 m ü. NHN.
Egringen wird von zwei sich kreuzenden Kreisstraßen durchzogen. Von Westen gelangt man über die K 6351 aus Efringen-Kirchen und aus Süden über die K 6325 aus Fischingen. Die K 6351 verläuft nordwärts in Richtung des Feuerbachtals in Richtung Holzen. Die K 6325 wechselt zur K 6324 ebenfalls nordwärts in Richtung Mappach. Um den Kreuzungspunkt dieser Kreisstraßen hat sich der Dorfkern gebildet.
Geschichte
In einer Urkunde tauchte Egringen erstmals im Jahr 758 als villa Aguringas auf, 763 wurde es als Agringas bezeichnet und leitet sich von einem Personennamen ab. Zwischen 758 bis etwa 870 sind mehrere Schenkungen des Ortes an das Kloster St. Gallen bekannt. Um 1260 kam der st.gallische Dinghof an die Ritte von Lene, 1284 dann an das Armenspital Basel, das den Dinhof 1392 vom Kloster kaufte. Die Vogtei über die dinghöfischen Güter gab St. Gallen 1299 an die Herren von Ramstein. Durch Heirat kam die Vogtei bis Mitte des 15. Jahrhunderts an die Herren von Grünenberg.
Die Zahl der Einwohner in Egringen entwickelte sich wie folgt:[1][2]
Jahr
Einwohner
1852
746
1871
799
1880
747
1890
679
1900
603
1910
569
1925
542
1933
558
Jahr
Einwohner
1939
558
1950
587
1956
607
1961
637
1970
641
2011
950
2022
935
Religion
Die Zugehörigkeit zu den Religionsgemeinschaften verteilte sich in der Vergangenheit wie folgt:[3][4]
Religionszugehörigkeit in Egringen
Jahr
Religion
evangelisch
katholisch
sonstige
1858
99,6 %
0,4 %
0 %
1925
97,4 %
2,2 %
0,4 %
1950
94,7 %
4,4 %
0,9 %
1961
96,5 %
3,0 %
0,5 %
1970
94,9 %
4,2 %
0,9 %
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Im Ortskern befindet sich die Evangelische Kirche Egringen, die auf das 8. Jahrhundert zurückgeht. Das Langhaus wurde 1587 erbaut und seither mehrfach renoviert. Es weist eine flach eingezogene Decke auf, unterhalb des Turmgeschosses ist ein profiliertes Kreuzrippengewölbe. Zur Ausstattung gehört ein spätgotisches Chorgestühl mit kunstvoll geschnitzten Evangelistensymbolen.
In Egringen befindet sich am westlichen Besiedlungsrand eine Grundschule. In evangelischer Trägerschaft gibt es einen Kindergarten.
Literatur
Philipp Löwe (Hrsg.): 1250 Jahre Egringen: 758–2008., Efringen-Kirchen 2008
Egringen. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band I. A. Allgemeiner Teil. B. Gemeindebeschreibungen Aitern bis Inzlingen. C. Quellen und Literatur. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1., Band I, S. 703–708.
Karl Seith (Hrsg.): Ortsgeschichte von Egringen 758-1958. Zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Egringen der Dorfgemeinschaft dargeboten von der „Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde des Märkgräflerlandes“., Rombach, Freiburg im Breisgau 1958 (Digitalisat der UB Freiburg)