Egon Jameson (bis 1935: Jacobsohn; geboren 2. Oktober 1895 in Berlin; gestorben 23. Dezember 1969 in London) war ein deutsch-britischer Journalist und Schriftsteller.
Leben
Egon Jacobsohn war ab 1918 Mitarbeiter bei der Berliner Morgenpost. Von 1922 bis 1933 schrieb er für die B.Z. am Mittag und war dort neben Kurt Mühsam für die Filmseite verantwortlich.[1]
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde er beim Ullstein Verlag wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen. Er emigrierte 1934 nach England.
Jameson trat vor allem durch seine Lustspiele, Revuen, Hör- und Fernsehspiele hervor. Er war Mitarbeiter Sefton Delmers, der die schwarze Rundfunkpropaganda der Briten leitete.
Er war in zweiter Ehe von 1930 bis zur Scheidung 1933 mit der Schauspielerin Trude Kolman verheiratet.[2]
Schriften (Auswahl)
- mit Kurt Mühsam: Lexikon des Films. Berlin : Verlag der Lichtbildbühne, 1926
- Wer ist beim Film? 1926
- Millionen aus dem Nichts, 1936
- Curiosities of Britain, 1937
- Komm in meine Zeitung, 1951
- Egon Jamesons Knigge, 1953
- Der Zeitungsreporter – eine Fibel für Anfänger und Fortgeschrittene, 1958
- Kleine Weltgeschichte der Frau, 1963
- Wenn ich mich recht erinnere. Autobiografie, 1963
- So macht man Wunder, 1966
- Spree-Athen, 1968
Literatur
- Deutsches Literatur-Lexikon, Bern/München: Francke Verlag 3. Aufl. 1981, Bd. 8, Sp. 494–495.
- Walther von La Roche (Hg.): Egon Jameson. Augen auf – Streifzüge durch das Berlin der zwanziger Jahre, Ullstein-Taschenbuch, Berlin 1982
- Jacobsohn, Egon, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 170
- Jacobsohn, Egon, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 564
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Döge: "Er hat eben das heiße Herz" : Der Verleger und Filmunternehmer Karl Wolffsohn. Hamburg : tredition, 2016 ISBN 978-3-7345-5311-0
- ↑ Heiratsregister Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Nr. 352/1930