Mit 14 Jahren wurde Mandel Schüler des Kartenstechers Johann Karl Mare (1773–1835) und wechselte zwei Jahre später in das Atelier des KupferstechersLudwig Buchhorn. Als Abschluss seiner dortigen Ausbildung fertigte Mandel 1830 nach eigener Vorlage ein Porträt von König Friedrich Wilhelm III. Darauf hatte er mit seinem Werke „Der Krieger und sein Kind“ (nach einem Gemälde von Theodor Hildebrandt) seinen eigenen Stil gefunden. Hochgelobt von der offiziellen Kunstkritik beauftragte ihn der Preußische Kunstverein mit mehreren Arbeiten, deren wichtigste „Die Lurlei“ nach Carl Joseph Begas war. 1839 vollendete Mandel dieses Blatt und nach deren eigenem Bekunden wurden später unter anderem die Maler Karl Ferdinand Sohn und Hermann Wislicenus davon inspiriert.
1842 nach Berlin zurückgekehrt führte Mandel seine Arbeiten weiter und wurde als Dozent an die hiesige Kunstakademie berufen und Professor an der Kupferstichschule. Als sein Schüler ist besonders Robert Trossin zu nennen. 1856 wurde Mandel zum Leiter des Ateliers für Kupferstichkunst an der Kunstakademie berufen. Als während des Deutsch-Französischen Krieges der Lehrbetrieb eingestellt wurde, legte Mandel seine Ämter nieder und zog sich ins Privatleben zurück. Sein bekanntestes Werk, das kurz vor seinem Tod entstand, ist ein Stich nach der Sixtinischen Madonna von Raphael. Mandel gilt als einer der führenden Meister der Berliner Kupferstecherkunst. Er war berühmt für seinen strengen Linienstich. So behauptete sich seine Kunst gegen die Konkurrenz modernerer Vervielfältigungsformen wie Lithographie und Photographie.[1]
Sylva van der Heyden: Mandel, (Johann August) Eduard. In: Bénédicte Savoy, France Nerlich, France (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. Berlin/Boston 2013, S. 190–193.
↑ abDer Orden pour le merite für Wissenschaft und Künste. Die Mitglieder des Ordens, Band I (1842–1881), S. 216, Gebr. Mann-Verlag, Berlin 1975.
↑Académicien décédé: Jean Auguste Édouard Mandel. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 16. Oktober 2023 (französisch, französische Form des Vornames).
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