Edita MorrisEdita Morris (geboren 5. März 1902 in Örebro, Schweden als Edita Dagmar Emilia Toll; gestorben 15. März 1988 in Paris) war eine schwedisch-amerikanische Autorin und politische Aktivistin gegen die atomare Aufrüstung. LebenEdita Toll stammt aus einer gutbürgerlichen Familie.[1] Sie wuchs auf dem Lande und in Stockholm auf. 1925 heiratete sie den Journalisten Ira Victor Morris (1903–1972), Sohn des US-amerikanischen Diplomaten Ira Nelson Morris (1875–1942)[2], der aus einer jüdischen, deutschen Einwandererfamilie stammte. Sie waren ein mehrsprachiges und kosmopolitisches Paar, das auf Grund des amerikanischen Familienvermögens sehr wohlhabend war und viel reiste, ihr Sohn wurde 1925 in London geboren. Ihren Wohnsitz nahmen sie im „Château de Nesles“ in Nesles-la-Gilberde in Frankreich.[1] Seit den 1930er Jahren lebte Edita auch mit dem schwedischen Maler Nils von Dardel (1888–1943) zusammen. 1936 und 1939 veröffentlichte das Literaturmagazin Story zwei ihrer Kurzgeschichten. Während der Besetzung Europas durch das Deutsche Reich hielten sie sich in den USA auf. Dort veröffentlichte sie 1943 ihren ersten Roman My darling from the Lions. Ihr Sohn Ivan Morris (1925–1976) studierte Japanologie, wurde Soldat im Pazifikkrieg und gehörte zu den ersten US-amerikanischen Soldaten, die das zerstörte Hiroshima betraten. In der Zeit des Kalten Krieges gehörten Edita und Ira Morris zu den Gegnern der US-amerikanischen Außenpolitik und sie setzten sich für die atomare Abrüstung ein, dafür besuchte sie auch die Sowjetunion. 1955 besuchte sie Hiroshima und schrieb danach den Roman The Flowers of Hiroshima[3], der 1958 veröffentlicht wurde, 1961 den französischen Albert-Schweitzer-Preis erhielt und in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde.[1] Sie war in der Campaign for Nuclear Disarmament aktiv. Ihre weiteren politischen Bücher sind in der postkolonialen Dritten Welt der 1970er Jahre angesiedelt: The Solo Dancer (1970) in Indonesien, Love to Vietnam (1968) und A Happy Day (1974) in Vietnam, How keeping, hope fine (1977) in Jamaika und Kill the beggars! (1980) über die Armut in Südamerika. Sie schrieb zwei Autobiografien.[1] In Hiroshima stiftete das Paar ein „Haus der Ruhe“ als soziale Einrichtung für Überlebende.[4] Postum wurde aus ihrem Vermögen die „Edita and Ira Morris Hiroshima Foundation for Peace and Culture“ eingerichtet. Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Edita Morris – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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