Edgarit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt meist undurchsichtige, tafelige Kristalle bis etwa 0,15 mm Größe und bronzegelber oder dunkelgrauer bis schwarzer Farbe mit einem metallischen Glanz auf den Oberflächen. Seine Strichfarbe ist schwarz.
Erstmals entdeckt wurde Edgarit 1995 am Kaskasnjuntschorr (Каскаснюнчорр, englisch Kaskasnyunchorr) in den Chibinen auf der russischen Halbinsel Kola. Wissenschaftlich beschrieben wurde das Mineral durch Andrei Y. Barkov, Robert F. Martin, Yuri P. Men'shikov, Y. E. Savchenko, Yves Thibault und Kauko Veikko Olav Laajoki, die es nach dem Professor für Petrologie an der University of Western OntarioAlan D. Edgar (1935–1998) benannten, um seine Arbeit an alkalischen Gesteinen zu würdigen.
Im Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. II/D.07-020. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : S,Se,Te < 1 : 1“, wo Edgarit zusammen mit Paxit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer II/D.07 bildet (Stand 2018).[4]
Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[7]9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Edgarit dagegen in die Abteilung der „Metallsulfide mit M : S = 3 : 4 und 2 : 3“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhältnis, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „M : S = 2 : 3“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2.DB.25 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Edgarit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02.11.13 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n) : p = 2 : 3“ zu finden.
K. Anzenhofer, J. M. van den Berg, P. Cossee, J. N. Helle: The crystal structures and magnetic susceptibilities of MnNb3S6, FeNb3S6, CoNb3S6 and NiNb3S6. In: Journal of Physics and Chemistry of Solids. Band31, Nr.5, 1970, S.1057–1067, doi:10.1016/0022-3697(70)90315-X.
A. Y. Barkov, R. F. Martin, Y. P. Men'shikov, Y. E. Savchenko, Y. Thibault, K. V. O. Laajoki: Edgarite, FeNb3S6, first natural niobium-rich sulfide from the Khibina alkaline complex, Russian Far North: evidence for chalcophile behavior of Nb in a fenite. In: Contributions to Mineralogy and Petrology. Band138, Nr.3, 2000, S.229–236, doi:10.1007/s004100050559.
John Leslie Jambor, Jacek Puziewicz, Andrew C. Roberts: New mineral names. In: American Mineralogist. Band85, 2000, S.1843–1847 (rruff.info [PDF; 379kB; abgerufen am 27. November 2017]).
Edgarite search results. In: rruff.info. Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF); abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
↑ abcdHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.97 (englisch).
↑ abcd
Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
↑David Barthelmy: Edgarite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
↑ abcd
Edgarite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 50kB; abgerufen am 17. Dezember 2023]).