Über die Herkunft der Edelherren von Homburg gibt es keine genauen Hinweise. Erstmals urkundlich erwähnt sind die Brüder Bodo und Bertholdus de Hoinburche, die sich um 1130 nach der Homburg (bei Stadtoldendorf) nannten und deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit auch hier beheimatet waren.
Nach einem Allodialgüterverzeichnis des letzten Northeimer Grafen Siegfried IV. von Boyneburg (de Hoinburch) besaßen sie zwischen 1129 und 1135 als dessen Lehnsleute im Umfeld der für das Kloster Amelungsborn als Schutz erbauten Homburg Güter. Im 10. Jahrhundert stand hier das castellum Wikanafeldisten.
Nachdem die Homburg mit dem Winzenburger Erbe in die Hände Heinrichs des Löwen gekommen war, wurde sie nach dessen Sturz 1183 vom Bistum Hildesheim zunächst zu gleichen Teilen den Grafen von Dassel und den Homburger Edelherren verliehen.[1]
Zur Deckung einer Finanzierungslücke Mitte des 13. Jahrhunderts setzten die Grafen von Dassel Mittel frei durch Verkauf ihres Lehens der Homburghälfte an den Bischof von Hildesheim sowie durch Verpfändung ihrer Vogtei über Fredelsloh an das Haus Hardenberg.[2] Dadurch sparten die Grafen zugleich die Kosten für ihre Burgmannen, die Herren von Oldershausen, und die Burg befand sich nun ungeteilt in den Händen der Edelherren von Homburg. Die Hildesheimer Bischöfe mit Ausnahme von Gerhard von Berg kümmerten sich in den folgenden Jahrhunderten nicht mehr um die Pfandhälfte, verzichteten formal aber erst nach dem Zerfall der Burg.
Von ihrem Stammsitz aus bauten die Edelherren von Homburg ihren Besitz in östliche und nördliche Richtung aus, so dass er schließlich im Osten von der Herrschaft Hildesheim an der Leine und im Westen von der Herrschaft Everstein an der Weser begrenzt wurde. Im Norden um Coppenbrügge und im Süden um Lüthorst stießen die Homburger Ansprüche auf Kontrahenten, so dass es dort zu Fehden mit den Grafen von Spiegelberg bzw. den Herren von Leuthorst kam.
Um 1400 waren die wichtigsten Verwaltungsschwerpunkte der Homburger neben ihrem Stammsitz Homburg: Greene, Hehlen, Hohenbüchen und Lauenstein. Sie resultierten aus alten Gerichtsplätzen und wurden später zu Amtssitzen. Bestätigt durch die Gandersheimer Abtissin Agnes II. fiel die Herrschaft Homburg an die Welfen.
(1309–1380) Siegfried ⚭ N.N. von Honstein (?); eine seiner Töchter heiratete 1339 Graf Otto von Everstein. Sein Grabmal befindet sich in der Klosterkirche St. Marien im Kloster Kemnade.
(1340–1409) Heinrich ⚭ Schonette von Nassau (1384–1436; Tochter von Johann I.; vermählte sich 1414 mit Herzog Otto von Grubenhagen); Heinrich starb ohne Erben, somit erlosch das Geschlecht der Homburger.
(1354–1360) Albert
(1354–1383) Borchard
(1354–1394) Gevehard
(1340–1383) Rudolf; Landkomtur des Deutschen Ordens in Böhmen und Mähren
↑Vgl. Homepage der Burgruine Homburg bei Stadtoldendorf: Wappen-Schilde-Siegel. Bei der Anlage des Meldeganges in Hildesheim im 16. Jahrhundert wurden Steine von zerstörten Kirchenbauten wiederverwendet und auf eine hölzerne Rahmenkonstruktion gesetzt, die unterhalb der Befestigungswerke verlief. Während der Ausgrabungen entdeckten die Archäologen einen Stifterstein mit dem farbig bemalten Wappen der Herren von Homburg. Der Stifterstein war in der Außenseite des Meldeganges verbaut und wie die meisten der wiederverwendeten Steine (sogenannte Spolien), die aufgefunden wurden, nicht sichtbar gewesen. → Arneken-Galerie Hildesheim: Der Meldegang (Memento vom 6. Juli 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Dezember 2014). Vgl. auch DI 61, Stadt Helmstedt, Nr. 10, St. Marienberg, Epitaph der Sophia von Homburg, verheiratete von Warberg († 1358) (Ingrid Henze), in: www.inschriften.net. Im Kloster Amelungsborn wurden vier Wappenschilde, darunter der der Edelherren von Homburg, Mitte des 14. Jahrhunderts anlässlich der Einwölbung des Hohen Chores fest in die mittleren Abschnitte der Diagonalrippen eingebaut. → Kloster Amelungsborn: Wappenschilde im Hohen Chor (II) (Memento vom 6. Dezember 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Dezember 2014)