EckrohrkesselEin Eckrohrkessel ist eine besondere Art eines Naturumlaufkessels, der sich von anderen Wasserrohrkesseln durch seinen charakteristischen Wasser-Dampf-Kreislauf unterscheidet. Eine Trennung des Wasser-Dampf-Gemisches findet bereits außerhalb der Trommel statt.[1] PrinzipEckrohrkessel wurden für kleine Dampfleistungen entwickelt. Dem Kessel lagen zwei wichtige Auslegungskriterien zu Grunde. Zum einen sollte eine stabile Wasserzirkulation gewährleisten, dass alle beheizten Steigrohre selbst bei geringen Teillasten ausreichend gekühlt sind. Zum anderen wurde Wert auf eine selbsttragende Kesselkonstruktion gelegt. Diese äußert sich in der selbsttragenden Schalenbauweise[2], das heißt die unbeheizten Trommelfallrohre und Rücklaufrohre (die nicht an der Trommel angeschlossenen Fallrohre), die in den Ecken des Kessels stehen, bilden das Stützgerüst, daher der Name Eckrohrkessel[1]. Darüber hinaus ist das Leitungssystem auch verantwortlich dafür, die Wasserverteilung im Steigrohr und Fallrohr zu verwalten, das Dampf-Wasser-Gemisch zu sammeln und um eine bestimmte Menge an zu Trennung von Dampf-Wasser-Gemisch zu machen[3][4]. Die Wasserzirkulation findet also durch die Trommel und durch die Rücklaufrohre im Rohrleitungssystem gleichzeitig statt.[5] GeschichteWährend des Zweiten Weltkrieges und besonders zum Ende hin, gab es in Deutschland einen Mangel an Brennstoffen wie Benzin und Diesel[6]. Die Nachfrage für Brennstoffe stieg jedoch weiter an. Heinrich Vorkauf entwickelte eine Lösung für dieses Problem, indem er das Konzept eines neuen Kesseltypus, welcher mit Ersatzbrennstoffen wie Holz die Nachfrage befriedigen konnte, entwarf. Im Jahr 1944 wurde der erste von Heinrich Vorkauf entwickelte Eckrohrkessel auf einem LKW installiert[2]. WirkungDas Wasser fließt von der Trommel durch die Fallrohre in der Verteiler, wo es sich in den verschiedenen Steigrohren verteilt. Das Dampf-Wasser-Gemisch zirkuliert (in dem durch Strahlung erwärmten Bereich) durch den Vorabscheider (auch als Cross-Sammler bezeichnet), wo der abgetrennte Dampf durch Überströmrohre zur Trommel strömt und das Dampf-Wasser-Gemisch durch den Sammler zur Trommel strömt. Der Rest Wassermenge fließt durch die Rücklaufleitung in den Rückwandverteiler, der direkt mit dem longitudinalen Verteiler verbunden ist, und damit zurück zum Steigrohr, wo er anschließend erhitzt wird. Das Wasser strömt von den unbeheizten Trommelfallrohren zum Seitenverteiler sowie zum Rückwandverteiler und versorgt die beheizten Steigrohre mit Wasser. Im Sammler findet durch das angeschlossene Überströmrohr bereits eine Trennung des Wasser-Dampf-Gemisches statt. Ein Teil des Wassers fließt vom Sammler durch die sogenannten Rücklaufrohre zurück nach unten, während der Rest des Wasser-Dampfgemisches durch den Sammler zur Trommel strömt.[7] Vorteile
Nachteile
BrennstoffeDie gebräuchlichsten Brennstoffe, die in Europa, Amerika und dem pazifischen Raum verfeuert werden, sind: Bagasse, Biomasse, Braunkohle, Kohle, Rinde, Erdgas, Industrieabfälle, Khuff Gas MFO, Mineralöl, Organische Materialien, Wurf, Reisspelzen, Gummibaum, Schlämme, Holz, Holzschnipsel, Hausmüll, Sondermüll. Einzelnachweise
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