E-Mail-VerschlüsselungE-Mail-Verschlüsselung wird verwendet, um vertrauliche Informationen per E-Mail verschlüsselt zu versenden. Hierfür gibt es zwei verschiedene Prinzipien, die unabhängig voneinander zum Einsatz kommen. Erstens, bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird eine E-Mail durchgehend zwischen Absender und Empfänger verschlüsselt. Zweitens, bei der Punkt-zu-Punkt- oder auch Transportverschlüsselung wird die Übertragungsstrecke einer E-Mail zwischen zwei Komponenten im E-Mail-System verschlüsselt, beispielsweise zwischen Absender und E-Mail-Anbieter oder zwischen verschiedenen Anbietern untereinander.[1] Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geht oft einher mit der digitalen Signatur und wird in Standards wie S/MIME oder PGP standardmäßig kombiniert eingesetzt. Das Ziel einer digital signierten E-Mail ist es, Informationen so vom Absender zum Empfänger zu schicken, dass der Sender eindeutig feststellbar ist und niemand die E-Mail unbemerkt auf dem Weg vom Sender zum Empfänger manipulieren kann. Die E-Mail-Signatur gewährleistet somit Authentizität und Integrität, während Vertraulichkeit durch Verschlüsselung sichergestellt wird. Für die Transportverschlüsselung wird TLS oder STARTTLS eingesetzt, was die Integrität und Vertraulichkeit einer Übertragungsstrecke sicherstellt. Um zusätzlich eine Ende-zu-Ende-Sicherheit zu gewährleisten, können Transportverschlüsselung und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch zusammen eingesetzt werden, da sie auf unterschiedlichen Ebenen und unabhängig voneinander arbeiten. Anwendungsformen im VergleichFür E-Mail-Verschlüsselung und E-Mail-Signatur gibt es verschiedene Anwendungsformen. Client-basierte E-Mail-Verschlüsselung und -SignaturDie klassische E-Mail-Verschlüsselung und -Signatur erfolgt von Client zu Client (Ende-zu-Ende-Verschlüsselung). Beispiel: Alice schickt eine verschlüsselte und signierte Nachricht per E-Mail an Bob.
Client-basierte Lösungen haben den Nachteil, dass sie für viele Organisationen (Unternehmen, Vereine, …) zu komplex sind. Weil entsprechende IT-Infrastrukturen nicht vorhanden sind, ist die Versuchung groß, in der Organisation ganz auf E-Mail-Verschlüsselung und Signatur zu verzichten. Server-basierte E-Mail-Verschlüsselung und -SignaturUm die Nachteile der clientbasierten Verschlüsselung zu vermeiden, sind Server-basierte Lösungen das Mittel der Wahl. Die Arbeit der Verschlüsselung und Signatur wird dabei nicht von Clients, sondern von Servern erledigt. Beispiel 1: Alice arbeitet in einem Unternehmen A und schickt eine verschlüsselte und signierte Nachricht per E-Mail an Bob.
Beispiel 2: Alice arbeitet in einem Unternehmen A und schickt eine verschlüsselte und signierte Nachricht per E-Mail an Bob. Bob arbeitet in einem Unternehmen B.
Die Vorteile einer Server-basierten Lösung sind also folgende:
Nachteil dieser Lösung ist, dass der Administrator oder Dritte den Weg zwischen dem sendenden E-Mail-Client und dem internen Mail-Server (Verschlüsselungs-Gateway) abhören und damit E-Mails lesen und verändern können. Server-basierte Lösungen können dem Administrator folgende Leistungen anbieten:
PKI-basierte E-Mail-Verschlüsselung und -SignaturDie häufig angetroffene Methode, bei der E-Mail Vertraulichkeit und Authentizität zu erreichen, ist die PKI-basierte E-Mail-Verschlüsselung und -Signatur. PKI steht für Public-Key-Infrastruktur. Bei der PKI-basierten E-Mail-Verschlüsselung und -Signatur kommt fast immer einer der zwei folgenden Standards zum Einsatz: PKI-basierte E-Mail-Verschlüsselung und -Signatur kommt sowohl bei Client-basierten Lösungen als auch bei Server-basierten Lösungen zum Einsatz. Passwort-basierte E-Mail-VerschlüsselungDie Passwort-basierte E-Mail-Verschlüsselung ist eine Option, die von Server-basierten Lösungen angeboten werden kann. Sie löst dabei folgendes Problem:
Um zu vermeiden, dass gar nicht verschlüsselt wird, können Server-basierte Lösungen neben PKI-basierter E-Mail-Verschlüsselung auch Passwort-basierte E-Mail-Verschlüsselung anbieten. Bei externen Kommunikationspartnern, die über eine PKI verfügen, wird dann PKI-basiert verschlüsselt. Bei Kommunikationspartnern, die über keine PKI verfügen, kann Passwort-basiert verschlüsselt werden. FunktionsprinzipEs gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Passwort-basierte E-Mail-Verschlüsselung zu realisieren. Beispiel für eine von vielen Möglichkeiten:
Vorteile für die externen Kommunikationspartner
S/MIME-basierte E-Mail-Verschlüsselung und -Signatur im DetailWie bei der reinen hybriden Verschlüsselung auch, muss sich jeder Kommunikationspartner ein Schlüsselpaar erzeugen, bevor er E-Mails signieren oder verschlüsselte E-Mails empfangen kann. Ohne eigenes Schlüsselpaar ist lediglich das Verifizieren fremder Signaturen und das Verschlüsseln von Nachrichten möglich. In der S/MIME-Welt ist es üblich, dass neue Kommunikationspartner ihren öffentlichen Schlüssel von einer Zertifizierungsstelle signieren lassen. Dazu wird der öffentliche Schlüssel an die Zertifizierungsstelle geschickt. Je nach Sicherheitsklasse prüft die Zertifizierungsstelle mehr oder weniger streng, ob der öffentliche Schlüssel tatsächlich der Person gehört, die das behauptet. Nach Bestehen der Prüfung erstellt die Zertifizierungsstelle ein Zertifikat des Schlüssels, indem sie ihn mit ihrem geheimen Signaturschlüssel unterschreibt. Das Zertifikat besteht dabei aus dem öffentlichen Schlüssel selbst, der Signatur und Verwaltungsdaten. Zu dem für das Signieren verwendeten Signaturschlüssel gibt es einen öffentlichen Verifikationsschlüssel, mit dem die Signatur überprüft werden kann. Zu diesem Verifikationsschlüssel der Zertifizierungsstelle gibt es ebenfalls ein Zertifikat, das CA-Zertifikat, das wiederum von einer Zertifizierungsstelle signiert wurde. Auf diese Weise entsteht eine Kette aus CA-Zertifikaten. Das letzte Glied einer solchen Kette wird Root-CA-Zertifikat genannt. Das Root-CA-Zertifikat wurde mit sich selbst signiert, so dass in der Praxis weitere Wege beschritten werden, um sicherzustellen, dass das Root-CA-Zertifikat echt ist. Nachrichten können sowohl signiert als auch verschlüsselt werden. Eine Signatur stellt sicher, dass eine Nachricht nicht verändert wurde, und gibt Auskunft über die Identität des Verfassers. Die Verschlüsselung garantiert die Vertraulichkeit der Nachricht, wobei üblicherweise sichergestellt wird, dass der Absender und alle Empfänger einer Nachricht diese entschlüsseln können. AnwendungsgebieteE-Mail-Verschlüsselung und -Signierung kommt unter anderem in folgenden Situationen zum Einsatz:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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