Zum Winter hin bildet die Pflanze ein Hibernakel und bildet erst im Frühjahr wieder Blätter aus. Fünf bis elf fleischige, gelbliche bis hellgrüne, länglich-elliptische Blätter bilden dabei eine flach am Boden liegende Rosette mit bis zu 8 cm Durchmesser. An der Oberfläche sind die Blätter klebrig vom Fangsekret, mit dem sie kleine Insekten (z. B. Trauermücken, Ameisen), aber auch Pollen fangen und, sobald Beute erzielt wird, durch Enzyme verdauen.
Im Juni und Juli blüht das Dünnspornige Fettkraut an einem bis zu 10 cm hohen, aus der Mitte der Rosette wachsenden Blütenstängel blauviolett mit weißem Schlundfleck in einzelner, zygomorpher, 20 bis 30 mm langer, walzlich gespornter Blüte. Die sich ausbildenden eiförmigen Fruchtkapseln tragen reichlich feine, schwarze Samen. Das Wurzelwerk ist weiß und fein.
Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Wilhelm Barthlott, Stefan Porembski, Rüdiger Seine, Inge Theisen: Karnivoren. Biologie und Kultur fleischfressender Pflanzen. Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-4144-2.
Maria Teresa della Beffa: Alpenblumen. Ein umfassender Ratgeber zum Finden, Bestimmen und Erkennen. Kaiser, Klagenfurt 1999, ISBN 3-7043-2181-8.
Einzelnachweise
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.868.