Du'uzu (auch Dumuzi, SIPA ddumu-zi ik-ka-mu-u; Monat der Ergreifung/des Todes von Dumuzi) war der akkadische Name des vierten Monats im babylonischen Kalender. Da im Monat Nisannu gemäß der babylonischen Quellen entweder das erste Neulicht oder der erste Vollmond des Frühjahrs lag, begann der Monat Du'uzu im Normalfall frühestens am 4. Juni und spätestens am 17. Juli. Im Jüdischen Kalender, der von den Juden während des Babylonischen Exils zwischen 586 und 536 v. Chr. aus dem Babylonischen Kalender übernommen wurde, entspricht der Du'uzu dem Monat Tammus.
Im Jahr 424 v. Chr. wurde von Artaxerxes I. ein planmäßiger Schaltzyklus eingeführt. In den Jahren 3, 6, 8, 11, 14 und 19 erfolgte der Einschub des Monats Addaru II; im 17. Jahr dagegen als 13. Monat der Ululu II. Die Nachfolger von Artaxerxes I. hielten sich ebenfalls an das Schaltschema. Im Gegensatz zu den früheren Schaltungen fiel in den Du'uzu nun grundsätzlich das erste Neulicht oder der erste Vollmond ab Sommeranfang (22. Juni[1]).
Aufgrund der planmäßigen Schaltungen bestand für den Zeitpunkt des ersten Monatstages vom Du'uzu nur noch eine Schwankungsbreite von 28 Tagen (17. Juni[1] bis 15. Juli[1]); der Durchschnittswert lag bei 14 Tagen (1. Juli[1]).[2] Nach 19 Jahren begann der nächste Schaltzyklus, der wieder die gleichen Datierungen aufwies.
Lis Brack-Bernsen: Zur Entstehung der babylonischen Mondtheorie – Beobachtung und theoretische Berechnung von Mondphasen. Steiner, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07089-3.
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzaaabacadaeDatumsangabe im gregorianischen Kalender: im julianischen Kalendersystem sind 5 Tage zum gregorianischen Datum zu addieren. Datierungsgrundlage sind die NASA-Angaben (Memento vom 8. November 2014 im Internet Archive) unter Berücksichtigung des T-Deltas. Für Babylonien ist zu der Universal Time (UT) der Zeitzonenzuschlag von 3 Stunden zu berücksichtigen; gemäß Jean Meeus: Astronomische Algorithmen - Anwendungen für Ephemeris Tool 4,5 -, Barth, Leipzig 2000 für: Ephemeris Tool 4,5 nach Jean Meeus, Umrechnungsprogramm, 2001.