Der Dschabal Nafusa (arabisch جبل نفوسة, DMGǦabal Nafūsa, italienischGebel Nefusa, tamazight ⴰⴷⵔⴰⵔ ⵏ ⵉⵏⴼⵓⵙⵏ Adrar n Infusen) ist ein küstennahes Schichtstufen-Bergland im Nordwesten von Libyen. Das Gebiet ist nahezu ausschließlich von Berbern bewohnt.
Durch seine Höhe von bis zu 850 m (höchster Berg 981 m) ermöglicht es das Abregnen von Wolken und die Landwirtschaft in der Djeffara-Ebene ohne aufwendige Bewässerungsanlagen.
Geschichte
Durch die günstigen klimatischen Bedingungen wurden schon in der Antike Getreide und Oliven angebaut. Großen Aufschwung nahm die Landwirtschaft vor allem unter der römischen Herrschaft seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. Der Wohlstand der römischen Oberschicht wurde auch durch eine Vielzahl von Villen deutlich, die im Gebiet des Dschabal Nafusa errichtet wurden.
Zu Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 2011 erhoben sich die Stämme in den Bergen gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi und erlangten in wechselvollen Kämpfen die Kontrolle über das Gebiet, namentlich über die Städte Nalut und Zintan. Von hier aus erfolgte am 20. August 2011 der entscheidende Vorstoß nach Tripolis, der den Zusammenbruch des Gaddafi-Regimes zur Folge hatte.
Sehenswürdigkeiten
Abgesehen von vielen landschaftlichen Attraktionen befinden sich im Gebiet der Nafusa-Berge die Speicherburgen (ksour) von Nalut, Kabaw, Qasr Bou Neran und Qasr el-Hadj.