Droß liegt auf einem Hochplateau ungefähr 10 Kilometer von Krems an der Donau entfernt und im Waldviertel. Im Norden beginnt mit dem Gföhlerwald eine sehr waldreiche und hügelige Gegend, während sich im Westen mit dem Kremstal ein tiefes Flusstal erstreckt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Bei der großen Gemeindereform 1971 wurde Droß mit der benachbarten Gemeinde Stratzing zusammengelegt. Doch 1993 wurden die beiden Gemeinden wieder getrennt.
Durch seine Lage nördlich der Donau war das Gebiet des heutigen Droß in der Antike zu keiner Zeit Teil des Regnum Noricum, oder später des Römischen Reichs, sondern lag in der Germania Magna.
1839 umfasste das Dorf Droß 78 Häuser mit 115 Familien (ca. 654 Einwohner). Die Pfarre und Schule waren Teil des Dekanats Krems, wobei das darüber befindliche Patronat der Herrschaft Droß oblag, welche auch die Orts- und Konskriptionsobrigkeit über Droß ausübte.Juristisch war es dem Magistrat Krems zugehörig, welches das Landgericht ausübte. Militärisch war es dem Werbbezirk des k. k. Infanterie-Regiment Nr. 49 zugewiesen. Grundherrlichkeiten besaßen im Ort die Herrschaften Droß und Senftenberg sowie auch die Pfarren Lengenfeld und Meisling.
Nach der Darstellung in Schweickhardts Topographie „Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens“ befanden sich Ende der 1830er Jahre ein Brauer, ein Wirt, ein Fleischhauer, ein Bäcker, ein Schmied, zwei Maurer, ein Zimmermann, zwei Tischler, ein Wagner, ein Weber, vier Schuster und zwei Schneider im Ort. Ackerbau und Viehzucht spielten nur eine untergeordnete Rolle, da der Haupterwerb der Einwohner der Weinbau darstellte. An Industrie waren eine herrschaftliche Steingutfabrik, eine Ziegelbrennerei und die Bierbrauerei vorhanden.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Droß ein Bäcker, ein Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Hafner, eine Milchgenossenschaft, ein Schmied, eine Schneiderin, zwei Schuster, zwei Tischler und einige Landwirte ansässig.[2]
Blasonierung: Gespalten; vorne in Grün eine silberne heraldische Lilie, hinten in Rot ein goldener, aufgerichteter schwarz bewehrter Löwe.
Die Lilie ist das Zeichen des Wallfahrtsortes Droß, der Löwe stammt aus dem Wappen des Erbauers des Schlosses, Georg Freiherr von Pichelsdorf. Die Wappenverleihung erfolgte am 18. November 1997.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohnerzahl
1951
515
1961
485
1971
535
1981
591
1991
648
2001
778
2011
951
2018
983
2020
1036
Die Einwohnerzahl von Droß nimmt zu, da sowohl die Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv sind, seit 1991 ist vor allem die Zuwanderung sehr stark.[4]
Religionen
Die Religionszugehörigkeit der Droßer Wohnbevölkerung setzt sich laut Volkszählung 2001 wie folgt zusammen:[5]
Schloss Droß: Das Schloss[12] wurde im 16. Jahrhundert erbaut und 1726 von Georg Freiherr von Pichelsdorf in der heutigen Form als mächtiger Vierkanter fertiggestellt. Der Renaissancebau mit spätbarocken Elementen hat 2 Stockwerke, vorspringende Ecktürme und einen hohen Uhrturm mit Zwiebelhelm über dem großen Rundportal. Im Innenhof befinden sich Laubengänge und ein Brunnen. Der Festsaal weist ein gut erhaltenes Deckenfresko auf.
Schlosskapelle St. Georg: Sie war bis zur Errichtung eines Neubaues im Jahre 1953 als Pfarrkirche in Verwendung. Die Pfarre ist eine herrschaftliche Gründung aus der Zeit um 1300, die im 14. Jahrhundert im Pfründenverzeichnis ohne Angabe des Lehenherrn aufscheint. Nach dem Aussterben derer von Droß fiel die Lehenspfarre mit der Herrschaft an den Landesfürsten. Jörg Mühlfelder, dem Herzog Albrecht 1427 das „Haus Droß“ verlieh, erscheint 1429 als Lehnsherr der landesfürstlichen Pfarre.
Pfarrkirche Droß: Die heutige Pfarrkirche Droß, ein von ihrem Stil her einmaliger Bau in der Diözese St. Pölten, wurde auf Initiative des damaligen Seelsorgers Franz Gravogel errichtet und am 3. Mai 1953 durch den damaligen Erzbischof von Wien Kardinal Franz König geweiht. Das Gnadenbild der Kirche, eine Marienstatue, wurde von Otto Moroder aus Mayrhofen im Zillertal geschaffen. Das ganze Jahr über, besonders aber zu den Fatimafeiern jeweils am 13. eines jeden Monats kommen die Wallfahrer mit ihren Anliegen nach Droß. Am 24. Juli 2016 etwa 00:00 Uhr fing das Kirchturmdach nach einem Blitzschlag Feuer. Der Dachstuhl wurde massiv beschädigt.[13][14]
Körnerkasten Schäferhof: 30 Jahre lang war der Körnerkasten Schäferhof in Droß als halbverfallenes Gebäude dagestanden. 2005/06 wurde das Gebäude dann von Heinz und Angelika Winkler generalsaniert. Heute ist dort ein Orthopädisches Zentrum eingerichtet.
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 17, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 64. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 357. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,91 Prozent. Es gibt 376 Erwerbspersonen in Droß, 211 Männer und 165 Frauen.[5]
Droß ist eine bekannte Weinbaugemeinde und liegt im WeinbaugebietKremstal. Es gibt 6 Heurige, die zu verschiedenen Terminen im Jahr geöffnet haben. Im Jahr 2005 war Droß Weinherbstgemeinde in Niederösterreich.
Straße: Droß hat einen Anschluss an die Kremser Straße (B37).
Bus: Einen Anschluss an das Schienennetz der ÖBB gibt es nicht, dafür verkehren stündlich Busse von Krems aus nach Langenlois durch Droß.
Bildung
Die Volksschule Droß-Stratzing ist zu einem Teil in Droß und zu einem Teil in Stratzing. Die 1. und die 2. Klassen sind in Stratzing und die 3. und 4. Klassen in Droß. Der Kindergarten in Droß ist für Kinder aus Stratzing und Droß. Es gibt drei Gruppen, in denen jeweils drei Kindergärtnerinnen sind. Seit 2006 findet auch die Nachmittagsbetreuung von Volksschul- und Kindergartenkindern im Droßer Kindergarten statt.
Eugen I. Graf von Falkenhayn (1761–1826), Besitzer von Schloss Droß, in Droß begraben
Jean-Jacques Langendorf (* 1938), Schweizer Historiker und Autor, wohnt mit seiner Familie im Schloß Droß
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 3. Band: Stift Zwettl bis Gars. Wallishauser, Wien 1839, S. 209 (Droß – Internet Archive).
Josef Stern: Droß bei Krems. Wallfahrtskirche Maria von Fatima. Pfarramt Droß, Droß 1985.