Dorothea Luise Mathilde Auguste von Philipsborn (* 20. Mai1894 in Strehlitz bei Groß Merzdorf, Schlesien; † 31. August1971 in Weißwasser) war eine deutscheBildhauerin und Malerin. Sie gehört in der Lausitz zu den wichtigsten, den öffentlichen Raum prägenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Von Philipsborn schuf zahlreiche sakrale Kunstwerke und Kleinplastiken aus Gips, Bronze, Zinn und Holz. Sie selbst bezeichnete ihre Kunst als „Figürlichen Realismus“.[1]
Durch den Tod ihrer Eltern erbte Dorothea von Philipsborn den Gutshof (ihre beiden Brüder waren seit dem Krieg verschollen) und führte dort ein geselliges Leben: „Nebst der dazu geladenen Nachbarschaft war ein enger Freundeskreis fester Bestandteil: der Kunsthistoriker und Schriftsteller Karl Ludwig Skutsch (1905-1958), der 1946 erster künstlerischer Leiter des Berliner Hauses am Waldsee wurde. Dazu der Hamburger Dichter Jens Heimreich (1912-1944) und der aus dem Baltikum stammende Joachim von Helmersen (1905-1937), der ebenso als Dichter und Schriftsteller wirkte. […] Auch Musiker und Sänger trafen sich dort, so war zum Beispiel die berühmte Dresdner Opernsängerin Liesel Schuch-Ganzel (1891-1990) zu Gast, die ihre Stücke dort einstudierte und sicher auch vortrug.“[4]
Nach ihrer 1946 erfolgten Flucht vom Gut Strehlitz in Schlesien kam sie nach Trebendorf. Sie richtete 1951 in Weißwasser ein Atelier im ehemaligen Porzellanwerk ein und lebte ab 1953 bis zu ihrem Tod auch in Weißwasser. Von Philipsborn war adliger Abstammung[1] und verleugnete auch in der DDR nie ihre christliche und schlesische Herkunft. Sie war Mitglied im 1950 gegründeten Verband Bildender Künstler. Sie war unter anderem 1958/1959 und 1962/1963 auf den Deutschen Kunstausstellungen in Dresden vertreten. 1960 hatte sie Ausstellungen in China und im Irak.
Werke (Auswahl)
Zumindest einen Teil ihrer Werke signierte sie mit einem P, dessen Fuß in einem V steht und somit eine nach unten zeigende Pfeilspitze bildet.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1930. in: "Der Gotha. (GGT)". Zugleich Adelsmatrikel. Dreiundzwanzigster Jahrgang, (Philipsborn, Linie I bis III), Justus Perthes, Gotha 10. September 1930, S. 519–521.
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deut-sche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
↑Wenn alle Brünnlein fließen, in: Lausitzer Wasserzeitung, Ausgabe: Cottbus 2001-09.
↑Rosalinde Gothe: Die Dornburger Schlösser. Hrsg.: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar. Weimar 1985, S.22f.
↑Zoobummel in Hoyerswerda, in: Ferienjournal Lausitzer Seenland.
↑Gabi Nitsche: Ihre Kunstwerke schmücken Weißwasser.Ehrengrabstätte für Dorothea von Philipsborn eingeweiht. In: Lausitzer Rundschau. 2. September 2008, abgerufen am 9. März 2021.