Doris LütkensDoris Lütkens, eigentlich Dorothea Elisabeth geb. von Cossel (* 25. Dezember 1793 auf dem väterlichen Rittergut Jersbek/Holstein; † 10. Mai 1858 in Hamburg) war eine deutsche Malerin, Schulvorsteherin und Kindergartenpädagogin. Leben und WirkenDorothea Elisabeth, von frühester Kindheit an Doris gerufen, war das älteste von sechs Kindern des königlich-dänischen Etatrates Eberhard Christopher von Cossel (1753–1832) und dessen Ehefrau Friederike Louise, geb. von Stemann. Das Mädchen erhielt eine vorzüglich ausgerichtete Erziehung, „die ihre intellektuelle wie künstlerische Entwicklung beförderte“.[1] Im Alter von 41 Jahren heiratete Doris von Cossel Hermann Siegmund Lütkens. Er war der einzige Sohn des Moorfleeter Pastors und Dichters Johann Heinrich Lütkens und Vorsteher einer Hamburger Privatschule für Knaben. Die von ihrem Mann 1813 gegründete Schule musste 1838 wegen mangelnder Nachfrage geschlossen werden. Folgend trug Doris Lütkens wesentlich zum Lebensunterhalt bei; die „ausgebildete Malerin und Zeichnerin, zu ihren Lehrern gehörte u. a. Carl Julius Milde, fertigte Porträts, gab Mal- sowie Zeichenunterricht und betätigte sich als Schriftstellerin auf künstlerischem und religiösem Gebiet“.[2] 1841 gründete Doris Lütkens eine „Lehr- und Pensionsanstalt für höhere Töchter“ im damaligen Hamburger Vorort Sankt Georg. Über 17 Jahre leitete sie die Einrichtung. Ab 1846 gab sie die Zeitschrift „Pädagogische Mittheilungen für Eltern und Lehrer aus Literatur und Leben“ heraus, die zwei Jahre später in „Unsere Kinder. Vereinsschrift oder litterarischer Sprechsaal für Eltern, Lehrer usw.“ umbenannt wurde:
1846 setzte sie sich dafür ein, in Hamburg ein Lehrerinnenseminar zu installieren:
1847 hatte Doris Lütkens Friedrich Fröbel, der 1840 in Blankenburg den ersten Kindergarten gestiftet hatte, während eines großen Kinderfestes in Ouetz bei Magdeburg kennengelernt. Fortan setzte sie sich praktisch wie theoretisch für die Belange Friedrich Fröbels als auch für die Verbreitung der Idee des Kindergartens ein. Im Revolutionsjahr 1848 setzte sie sich bei der Pädagogenversammlung in Rudolstadt dafür ein, dass die Frankfurter Nationalversammlung den Kindergarten als wichtigen Teil der Volkserziehung anerkennen sollte und gliederte im Mai des gleichen Jahres ihrer Privatschule einen Kindergarten an, den ersten Hamburgs. Alwina Middendorff, die Tochter von Wilhelm Middendorff und spätere Frau von Wichard Lange leitete den Kindergarten. Über die Bedeutung des Kindergartens schrieb Doris Lütkens:
Als 1851 im Königreich Preußen die Kindergärten verboten wurden, kämpfte Doris Lütkens in Wort und Schrift gegen dieses Verbot. In einem Beitrag arbeitete sie akribisch die positiven Aspekte des Kindergartens heraus und hielt dem Vorurteil, Fröbel wäre Atheist, entgegen: „Ferner wird man erkennen, daß das religiöse Element den Fröbel'schen Kindergarten ganz durchdrungen, gleichsam ihn nähren soll: daß also es ganz auf die 'individuelle Führung' desselben ankommt, wie dieser Aufforderung genügt wird, und daß folglich jede Religionspartei ihre Kindergärten haben und ihren Geist darin walten lassen kann, wie er in ihren Familien lebt.“[6]. Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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