Donald HamiltonDonald Bengtsson Hamilton (* 24. März 1916 in Uppsala, Schweden; † 20. November 2006 in Visby auf Gotland) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Zu seinen Arbeiten – die fast ausschließlich in Taschenbuchform erschienen – zählten Romane, Kurzgeschichten und Sachliteratur über Jagd und das Leben in der freien Natur. Er war spezialisiert auf Spionage- und Kriminalroman, veröffentlichte aber auch Western. Am bekanntesten ist seine langlebige Matt-Helm-Serie, die die Abenteuer eines Undercoveragenten und Attentäters im Auftrag eines amerikanischen Geheimdienstes erzählt. Der Kritiker Anthony Boucher schrieb: „Donald Hamilton brachte den harten, authentischen Realismus eines Dashiell Hammett in den Spionageroman; seine Geschichten sind fesselnd und wohl so nah an der schmutzigen Wahrheit des Spionagegeschäfts, wie es je erzählt wurde.“[1] Sein bekanntester Roman "Big Country" wurde als Weites Land verfilmt. LebenHamilton wurde am 24. März 1916 in Uppsala, Schweden, geboren. Mit acht Jahren emigrierte er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten, sein Vater war ein bekannter Arzt und Dozent an einigen der renommiertesten Universitäten der USA. Obwohl der junge Hamilton bereits wusste, dass er Schriftsteller werden möchte, besuchte er die Universität von Chicago und erhielt seinen Bachelor of Science 1938. Er diente während des Zweiten Weltkriegs in der Marine, kam aber nicht in den Kriegseinsatz, er blieb in der Marineakademie in Annapolis stationiert. Diese Zeit prägte seine spätere, schriftstellerische Arbeit sehr stark. 1941 heiratete er Kathleen Hamilton (geborene Stick), sie verstarb 1989. Das Paar hatte vier Kinder: Hugo, Elise, Gordon, und Victoria Hamilton. Als erfahrener Jäger und Naturbursche schrieb er Artikel für Outdoormagazine, die er als Sammlung in Buchform veröffentlichte. Nach dem Tod seiner Frau verließ er Santa Fe, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Eine Reihe von Matt-Helm-Romanen spielen in der Santa-Fe-Umgebung und dem amerikanischen Südwesten im Allgemeinen. Als Hamilton sich für die Schifffahrt zu interessieren begann, begannen die Bücher einen nautischen Hintergrund zu entwickeln. Er lebte einige Zeit auf seiner Jacht, ehe er in seine schwedische Heimat zurückzog, wo er sich in Visby auf der Ostseeinsel Gotland niederließ. Dort verstarb er im Alter von 90 Jahren am 20. November 2006.[2] Hamiltons Schriftstellerkarriere begann 1946, seine frühesten Arbeiten erschienen in Magazinen wie Collier’s Weekly und The Saturday Evening Post. Die meisten seiner frühen Romane, veröffentlicht zwischen 1954 und 1960, waren typische Pulpromane: gängige, formelhafte Handlungen mit reißerischen Einbandaufmachungen und eingeschränkter Charaktergestaltung. Der interessanteste Roman dieser Zeit ist womöglich Die letzte Wohnung ist ein Sarg, auch veröffentlicht unter dem Titel Verrat in den Augen (im Original: Assignment: Murder oder Assassins Have Starry Eyes), in der ein Mathematiker, der am Bau einer Atombombe beteiligt ist, seine entführte Frau aus den Händen einer Gruppe schattenhafter Bösewichter befreien muss. Ab 1953 machte sich Hamilton auch als Verfasser von Western-Romanen einen Namen. Sein größter Erfolg wurde der Roman The Big Country, nach dem 1958 unter der Regie von William Wyler das Filmepos Weites Land mit Gregory Peck, Charlton Heston und Jean Simmons entstand, das mit einem Oscar ausgezeichnet wurde und zu den großen Hollywood-Klassikern gehört. Die Matt-Helm-Serie, die 1960 mit Lockvogel begann und 27 Bücher umfasst, 1993 endend mit dem nicht mehr auf Deutsch erschienenen The Damagers, war substanzieller. Der Verlag Fawcett suchte für seine Gold Medal-Reihe einen neuen Serienhelden im Stil des zu diesem Zeitpunkt in den USA allerdings noch fast unbekannten James Bond. Matt Helm, ein Geheimagent spezialisiert in der Ermordung von Nazis, wird nach 15 Jahren als Zivilist zurück in den Dienst berufen. Er schildert seine Abenteuer in einem nüchternen und flinken Tonfall mit gelegentlichem trockenen Humor. Er beschreibt Schießereien, Messerkämpfe, Tortur und sexuelle Eroberungen (die nur hinter den Kulissen stattfinden) mit einer sorgfältig gehegten, professionellen Distanziertheit, ähnlich dem Diktat eines Autopsiereports durch einen Pathologen. Diese Distanziertheit definiert Helms Charakter. Er ist ein Profi, der seinen Job erledigt: Sein Job ist das Töten von Menschen. Hamilton beendete 2002 einen weiteren Matt-Helm-Roman The Dominators, er wurde bisher noch nicht veröffentlicht. Ende der 1960er-Jahre erschien eine sehr lose, auf den Matt-Helm-Romanen basierende vierteilige Filmreihe von Actionkomödien mit Dean Martin in der Titelrolle, die wiederum die Parodien um Austin Powers von Mike Myers inspirierte. 1975 entstand eine kurzlebige Fernsehserie, hier wurde aus Matt Helm ein Agent im Ruhestand, der eine Privatdetektei eröffnet. Steven Spielberg kündigte Mitte 2009 eine neue, werkgetreuere Verfilmung durch DreamWorks an. WerkeDie Matt-Helm-Serie
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