Reding wurde 1969 als Sohn des Autors Josef Reding in Dortmund geboren.[2] Nach dem Abitur 1987 in Dortmund studierte Dominik Reding zunächst an der RWTH bei u. a. Prof. Volkwin Marg in Aachen Architektur.[3] 1992 wechselte er an die Hochschule für bildende Künste Hamburg und studierte dort bis zu seinem Diplom 1999 Film im Studiengang Visuelle Kommunikation. Sein Diplomfilm Oi! Warning, den er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Benjamin Reding verwirklichte, kam 2000 in Deutschland, Österreich und der Schweiz in die Kinos. Der Film lief u. a. auf dem von Robert Redford gegründeten Sundance Filmfestival[4] und erhielt diverse Filmpreise, darunter den Talentpreis der Directors Guild of America und das Prädikat wertvoll der Filmbewertungsstelle Wiesbaden.[5] 2001 drehte er als Autor und Regisseur für den SWR den TatortFette Krieger mit Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal. 2006 dreht er als Autor, Regisseur und Produzent wieder zusammen mit seinem Zwillingsbruder Benjamin Reding den Kinofilm Für den unbekannten Hund, der 2007 bundesweit in die Kinos kam. Der Film, der sich mit der Lebenswirklichkeit von Wandergesellen (Wanderjahre) beschäftigt, erhielt u. a. den Hauptpreis Goldener Biber der Biberacher Filmfestspiele und das Prädikat Besonders wertvoll der Filmbewertungsstelle Wiesbaden. Der Rapper und Schauspieler Sascha Reimann spielte in Für den unbekannten Hund seine erste Filmhauptrolle.[6]
Neben seiner Filmtätigkeit arbeitete Dominik Reding als Buchautor (Oi! Warning, ein Film auf eigene Gefahr)[7] und, im Wechsel mit seinem Bruder Benjamin Reding, als Kolumnist für das Architekturmagazin AIT.[8] Für sein bisheriges Werk erhielt er 2003 zusammen mit seinem Bruder Benjamin Reding den Förderpreis Filmkunst der Akademie der Künste in Berlin. Seit 2008 ist Dominik Reding Mitglied der Deutschen Filmakademie.[9]
Filmografie
1994: Adrians Montag (Kurzfilm, auch Drehbuch und Produktion)
1995: Dreck (Kurzfilm, auch Drehbuch und Produktion)
1996: Taste the sweat (Kurzfilm, auch Drehbuch und Produktion)
1999: Der Mann des Zufalls (7 Kurzfilme für Theaterproduktion)
Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten auf dem Max-Ophüls-Filmfestival 1999 für Oi! Warning
Produzentenpreis Branchentiger der Filmförderungsanstalt 2001 für Oi! Warning (für die im Jahr 2000 erreichte Zuschauerzahl von mindestens 100.000)[12]
Stipendium der DEFA-Stiftung für das Dokumentarfilm-Projekt Wohnt das Glück auch im Beton?, 2010
Ausstellungen
2002 zur Entwicklungsgeschichte und dem Set-Design von Oi! Warning im Kino Babylon, Berlin-Mitte[13]
2010/2011 zur Filmarchitektur in Für den unbekannten Hund in den AIT-ArchitekturSalons in Hamburg, München und Köln[14]
von August bis September 2019 Fotokunst-Ausstellung KLUFT & HAUT mit einem Bilder-Zyklus von insg. 43 Porträtfotografien von Benjamin Reding (im Format 97 cm × 149 cm) und Begleittexten von Dominik Reding zu Gesellinnen und Gesellen auf ihrer traditionellen Wanderschaft in ihrer typischen Arbeits-Kluft und als Akt im Pingusson-Bau (ehem. Französische Botschaft in Saarbrücken), in Kooperation mit dem Kultusministerium des Saarlands.[15]
von September bis Oktober 2019 Fotokunst-Ausstellung Kluft und Haut mit einem Bilder-Zyklus von insg. 41 Porträtfotografien von Benjamin Reding und Begleittexten von Dominik Reding über Gesellinnen und Gesellen auf ihrer traditionellen Wanderschaft im Museum Lüneburg.[16]
von Juli bis November 2020 Präsentation von acht Porträts aus dem Foto-Zyklus Kluft und Haut in der Ausstellung Halle 1, ein Experiment des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.[17]
von August bis November 2021 Präsentation von vier Porträts aus dem Foto-Zyklus Kluft und Haut in der Ausstellung Splitter Faser Akt der Berliner Galerie Christine Knauber.[18]
Filmheft zum Kinofilm Oi! WARNING des Instituts für Kino und Filmkultur, im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, Text: Gudrun Baudisch, Bildmaterial: Benjamin Reding, IKF Köln 2001
Dominik Reding, Benjamin Reding: ALLES OFFICE, achtzehn Bürogeschichten. Mit Fotografien von Benjamin Reding. Verlagsanstalt Alexander Koch, Stuttgart (Leinfelden-Echterdingen) 2016, ISBN 978-3-87422-000-2
Dominik Reding, Benjamin Reding: COMING HOME, neunzehn Essays zum Thema Wohnen. Mit Fotografien von Benjamin Reding. Verlagsanstalt Alexander Koch, Stuttgart (Leinfelden-Echterdingen) 2017, ISBN 978-3-87422-001-9
Dominik Reding, Benjamin Reding: PRETTY PUBLIC, zweiundzwanzig Essays zum Thema „Öffentlicher Raum“. Mit Fotografien von Benjamin Reding. Verlagsanstalt Alexander Koch, Stuttgart (Leinfelden-Echterdingen) 2018, ISBN 978-3-87422-004-0
Sonstiges
Am Silvester-Abend 1996/97 hatte Dominik Reding zusammen mit seinem Bruder Benjamin nach eigener Aussage eine Begegnung mit dem später als NSU-Trio bekannt gewordenen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe im Erfurter Hauptbahnhof, bei der auf die Reding-Brüder mehrfach geschossen wurde.[19] Diese Schießerei wurde laut MDR und den Ermittlungsergebnissen der Staatsanwaltschaft Erfurt und der Thüringer Generalstaatsanwaltschaft Jena von mehreren Zeugen übereinstimmend bestätigt.[20]
↑Der Hafenstadtteil Duisburg-Ruhrort, Hrsg. Lehrstuhl für Stadtbereichsplanung und Werklehre in Zusammenarbeit mit dem Planungsamt der Stadt Duisburg, Prof. Volkwin Marg, Seite 92–99, Aachen/Duisburg 1991.
↑Screen International, Ausgabe 14.-20. Jan. 2000., Seite 20, Artikel The snow and the fury
↑Lexikon des internationalen Films, Hrsg. Katholisches Institut für Medieninformation, Seiten 29 und 280, Schüren-Verlag, Marburg, 2001, ISBN 3-89472-364-5.
↑Wir leuchten eine Seele aus, in Spiegel Online, Interview von Tobias Becker mit Benjamin Reding und Dominik Reding unter der Überschrift Theater über Beate Zschäpe: Wir leuchten eine Seele aus. in Panorama vom 26. Januar 2014
↑[1], Der Spiegel (Spiegel Kultur), Ausgabe Februar 2014, Heft 2, Artikel Beate und wir, S. 13
↑Geschäftsbericht der Filmförderungsanstalt für das Kalenderjahr 2001
↑Monats-Programm des Filmkunsthauses Babylon Berlin für Oktober 2002
↑[2]Nackte Handwerksgesellen in Lüneburg, TV-Beitrag von Stefan Mühlenhoff für die Sendung NDR-Kulturjournal am 30. Sept. 2019 im Programm des NDR Fernsehens
↑[3] Programmhinweis des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg vom 30. Juni 2020 zur Ausstellung Halle 1, ein Experiment