Tschižewskij studierte zunächst in St. Petersburg (1911–1913) und dann in Kiew, wo er sein Studium 1918 abschloss. 1921 emigrierte er nach Deutschland, wo er u. a. bei Karl Jaspers und Martin Heidegger Philosophie studierte, ab 1924 war er Dozent für Ukrainisch an der Freien Ukrainischen Universität in Prag. 1932 wurde er Lektor für Russisch an der Universität Halle und blieb dies bis 1945. Da seine Frau, die er 1919 geheiratet hatte, jüdischer Abstammung war, galt Tschižewskij als „nichtarisch versippt“. Seine Frau emigrierte 1939 mit der Tochter in die USA.[1]
Seine Arbeit im Bereich der Slawistik umfasst eine große Anzahl von Werken über die Literatur und Philosophie Russlands, der Ukraine, sowie anderer slawischer Länder.
Nachwort zu Die toten Seelen, Übers. Fred Ottow, Winkler, München 1949 und Buchclub „Freunde der Weltliteratur“, Hamburg u. a. 1949; Nachwort von Tschižewskij S. 475–494[3]
Čyževs'kyj, Dmytro: Hegel bei den Slaven. Reichenberg 1934; 2. Aufl. Bad Homburg 1961
Čyževs'kyj, Dmytro: Europa und Rußland. Texte zum Problem des westeuropäischen und russischen Selbstverständnisses. WBG, Darmstadt 1959
Dmitrij Tschižewskij: Vergleichende Geschichte der slavischen Literaturen. 2 Bde. Berlin 1968
Dmitry Tschizewsky: Geschichte der Altrussischen Literatur im 11., 12. und 13. Jahrhundert. Kiever Epoche. Klostermann, Frankfurt am Main 1948
Literatur
Henrik Eberle: Die Martin-Luther-Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Mdv, Halle 2002, ISBN 3-89812-150-X, S. 417f
Angela Richter: Dimitriy Tschizewsky. Ein Ukrainer an der Halleschen Universität, in: Scientia Halensis 1/1997, S. 13
Angela Richter / André Augustin (Hg.): Dimitrij I. Tschižewskij und seine Hallesche Privatbibliothek: bibliographische Materialien. Münster/Hamburg/London: Lit, 2003.
Roman Mnich, „Рецептивная эстетика“ Дмитрия Чижевского. Wydawnictwo Instytutu Kultury Regionalnej i Badań Literackich im. Franciszka Karpińskiego, Siedlce 2021, 588 с., ISBN 978-83-64884-70-2
↑Angela Richter / André Augustin (Hg.): Dimitrij I. Tschižewskij und seine Hallesche Privatbibliothek: bibliographische Materialien. Münster/Hamburg/London: Lit, 2003, S. 16.