Die Anfang 2014 durch Umgliederung der Division Spezielle Operationen unter Eingliederung von Teilen der Division Luftbewegliche Operationen aufgestellte Division bündelt fast alle luftlandefähigen Kräfte, Heeresflieger und Spezialkräfte des Heeres. Damit ist die Division wesentlicher Träger von Landeoperationen des Heeres sowie Operationen luftbeweglicher und luftmechanisierter Kräfte. Durch die eingegliederten Spezial- und spezialisierten Kräfte ist die Division besonders für Spezialmissionen befähigt, die nicht dem klassischen Kampf hoher Intensität gegen militärisch organisierte Kräfte entsprechen. Teile der Division waren zeitweise als Eingreifkräfte der Bundeswehr klassifiziert. Der in der Öffentlichkeit bekannteste unterstellte Großverband ist das Kommando Spezialkräfte.
bewaffnete Rückführung, also die Evakuierungdeutscher Staatsbürger und Schutzbefohlener, gegebenenfalls von Bürgern anderer Nationen, sowie die Rettung deutscher Soldaten unter akuter Bedrohung
Durchführung schneller Anfangs- und Abschlussoperationen, die das schnelle Nehmen und Überwachen einsatzwichtiger Infrastruktur sowie die Deckung eigener Kräfte im Rahmen einer geordneten Rückführung nach Abschluss eines Einsatzes umfasst
Seit Übernahme der Heeresflieger steuert und koordiniert die Division den Flugbetrieb und Flugeinsatz der Heeresflieger, einschließlich des SAR-Dienstes der Bundeswehr.
Gliederung
Derzeit besteht die Division aus folgenden Einheiten/Verbänden:
Stabs- und Unterstützungskompanie Division Schnelle Kräfte, Stadtallendorf
Stabs- und Führungsunterstützungskompanie Special Operations Component Command (SOCC), Hardheim (Wurde im März 2021 aus der Struktur des KSK herausgelöst und direkt der DSK unterstellt)[6][7]
Fernspähkompanie 1, Schwarzenborn (Wurde am 1. Oktober 2022 zunächst mit der Kompanieführung aufgestellt. Die Fernspähzüge der Luftlandeaufklärungskompanie 260 und Luftlandeaufklärungskompanie 310 werden zum 1. April 2023 der Fernspähkompanie 1 unterstellt.)[8]
Die Gebirgsjägerbrigade 23 (GebJgBrig 23) wurde der Division Schnelle Kräfte mit Wirkung ab dem 1. April 2023 unterstellt. Sie bildet den Kern der Gebirgstruppe des Heeres, umfasst u. a. 3 Gebirgsjägerbataillone und ist mit 5.300 Mann die größte Brigade der Division.
Luftlandebrigade 1
Die Luftlandebrigade 1 (LLBrig 1) gliedert sich in zwei Fallschirmjägerregimenter und mehrere selbständige Kompanien.
Die Division wurde von Beginn der Auslandseinsätze in den ersten Kontingenten eingesetzt. Nach der Kurdenhilfe im Iran, war einer der ersten Auslandseinsätze im Mai 1993 als Sicherung für das Vorauskommando in Somalia zur Erkundung der Einsatzbedingungen für die Bundeswehr im Rahmen von UNOSOM II durch die damalige Kommandokompanie des Fallschirmjägerbataillons 261.
Am 1. April 2001 wurde der Verband zur „Division Spezielle Operationen“ umgegliedert. 2002 war die Division Leitdivision für den ISAF-Einsatz in Afghanistan. Zum 1. Januar 2003 wurde die Luftlandefernmeldekompanie 100 neu aufgestellt.
2003 wechselte das Fernmelderegiment 4 zur Division Luftbewegliche Operationen, im Gegenzug wechselte die Luftlandefernmeldekompanie 9 aus Dillingen, umbenannt zur Luftlandefernmeldekompanie 200, zum 1. Oktober 2003 zur Division.
Die Fernspählehrkompanie 200 wurde der DSO am 1. Juli 2006 auch truppendienstlich von der Internationalen Fernspähschule überstellt. Die leichte Flugabwehrraketenbatterie 100 wurde am 1. Oktober 2006 der DSO unterstellt und in Luftlandeflugabwehrraketenbatterie 100 umbenannt. Im Dezember 2006 wurde die Batterie von Borken nach Seedorf verlegt.
Zum 1. Januar 2008 wurde das Luftlandefernmeldebataillon DSO in Stadtallendorf neu aufgestellt. Teile des Personals der Luftlandefernmeldekompanien 100 und 200 aus Regensburg bzw. Dillingen wurden zur Aufstellung des Luftlandefernmeldebataillons DSO bis Ende 2008 herangezogen. Die beiden Luftlandefernmeldekompanien wurden danach aufgelöst. Zusätzlich wurden Kräfte der aufzulösenden Panzerbrigade 14 (Neustadt) sowie des Logistikbataillons 51 (Stadtallendorf) zur Aufstellung verwendet.
Der Umzug des Divisionsstabes von Regensburg nach Stadtallendorf wurde zum 1. Oktober 2010 abgeschlossen.
Gliederung der Division Spezielle Operationen (DSO) zum 18. September 2013
Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr und dem damit verbundenen Stationierungskonzept 2011 mit der Gliederung des Heeres (Bundeswehr, Heer 2011) wurde die Division auf zwei Fallschirmjägerregimenter und das KSK reduziert und zur Division Schnelle Kräfte (DSK) umgegliedert. Als weitere Kräfte eines Großverbandes wurden der DSK die Regimenter der Heeresflieger unterstellt. Damit werden infanteristische Kräfte des operativen und strategischen Einsatzes mit Transport- und Kampfmitteln der taktischen Einsatztiefe, die vorher mit den anderen infanteristischen Kräften verbunden waren, zusammengeführt. Die Transportfliegerkräfte der Luftwaffe, die auch die MTHs übernommen haben, stehen diesen nach Zuteilung durch die Luftwaffe zur Verfügung.
Die Division Spezielle Operationen wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2014 umbenannt und trägt seitdem den Namen Division Schnelle Kräfte. Die Stabskompanie der Division wurde zeitgleich in Stabs- und Fernmeldekompanie der Division Schnelle Kräfte umbenannt. Sie ist weiterhin in Stadtallendorf stationiert.
Der Brigade sind das Fallschirmjägerregiment 26 und das Fallschirmjägerregiment 31 sowie selbständige Kompanien unterstellt.
Verbandsabzeichen
Das Verbandsabzeichen der Division zeigt als Symbol der Luftlandekräfte einen goldenen Adler im Sturzflug auf silbernem Grund, die Umrandung ist weiß/silber mit eingeflochtenem schwarzen Faden. Mit Umbenennung in den jetzigen Namen wurde das alte Verbandsabzeichen mit blauem Wappenschild abgelegt. Der neue silbern/graue Wappenschild gleicht dem der Division Luftbewegliche Operationen, deren Truppenteile die Division Schnelle Kräfte teils übernommen hat. Gleichzeitig ist grau die Waffenfarbe der Heeresfliegertruppe, die sich jetzt neu in der Division wiederfinden. Als Hinweis auf die Spezialkräfte der Division ist auf dem Wappen unter dem Adler ein nach oben zeigender schwarzer Pfeil abgebildet. Die Wappen der (zurzeit noch) unterstellten Brigaden sind gemäß der heraldischen Tradition des Heeres mit dem Wappen der Division ähnlich dem alten Verbandsabzeichen. Lediglich die Umrandung des Wappenschildes unterscheidet die Brigaden: Weiß für das KSK, rot für Luftlandebrigade 26 und gelb für die Luftlandebrigade 31. Das Kommando Spezialkräfte wird dieses Verbandsabzeichen auch beibehalten. Das Verbandsabzeichen der neu aufzustellenden Luftlandebrigade 1 wird an das neue Verbandsabzeichen der Division optisch angepasst (grauer Schildgrund) und erhält als erste Brigade einen weißen Bord.
Kern der Division sind die Infanteristen der Fallschirmjägerregimenter, die als Hauptwaffensystemen mit den Handfeuerwaffen HK G36, HK MG4, Panzerfaust 3 und dem Gruppen-Zielfernrohrgewehr G27 sowie mit dem System Infanterist der Zukunft ausgestattet sind.
Beweglich gemacht sind die Fallschirmjäger mit dem ESK Mungo.
Die schweren Jägerkompanien sind mit 20-mm-Maschinenkanone Rh 202 (MK 20), der BGM-71 TOW, zukünftig Spike LR (in der Bundeswehr: MELLS) auf dem Luftlandewaffenträger Wiesel sowie dem 120-mm-Mörser auf dem Mercedes-Geländewagen Wolf zur Feuerunterstützung der Infanterie und bedingt zur Fliegerabwehr aller Truppen sowie zur Panzerabwehr von feindlichen Panzerfahrzeugen ausgestattet.
Literatur
Reinhard Scholzen: Division Spezielle Operationen der Bundeswehr: Einsatzbereit, jederzeit, weltweit. In: Homeland Security, Nationale Sicherheit und Bevölkerungsschutz. Nr. 3, 2011, S. 19–24.
↑Hauptfeldwebel Bernd Doll: Die Fernspähkräfte des Heeres. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut.de). 27. Dezember 2022, abgerufen am 27. Dezember 2022.