Division 2 1957/58
Die Division 2 1957/58 war die 19. Austragung der zweithöchsten französischen Fußballliga. Zweitligameister wurde der FC Nancy. VereineTeilnahmeberechtigt waren die 17 Vereine, die nach der vorangegangenen Spielzeit weder in die erste Division aufgestiegen waren noch ihre Lizenz – freiwillig oder gezwungen – aufgegeben hatten; dazu kamen drei Erstligaabsteiger sowie zwei Profineulinge. Somit spielten in dieser Saison folgende 22 Mannschaften um die Meisterschaft der Division 2:
Einen direkten Auf- und Abstieg in Abhängigkeit vom sportlich erzielten Ergebnis hatte es vor dem Zweiten Weltkrieg lediglich zwischen erster und zweiter Profi-Division gegeben; danach war über einige Jahre ein Abstieg in die dritthöchste Spielklasse eingeführt worden, der allerdings inzwischen nicht mehr in Kraft war. Außerdem konnte ein Zweitdivisionär dann absteigen, wenn er seine Lizenz abgab oder sie ihm entzogen wurde. Bisherige Amateurmannschaften hingegen konnten auch weiterhin nur dann zur folgenden Saison in die Division 2 aufsteigen, wenn sie vom zuständigen Verband FFF die Genehmigung erhielten, professionellen Status anzunehmen. SaisonverlaufJede Mannschaft trug gegen jeden Gruppengegner ein Hin- und ein Rückspiel aus, einmal vor eigenem Publikum und einmal auswärts. Es galt die Zwei-Punkte-Regel; bei Punktgleichheit gab das Torverhältnis den Ausschlag für die Platzierung. In Frankreich wird bei der Angabe des Punktverhältnisses ausschließlich die Zahl der Pluspunkte genannt; hier geschieht dies in der in Deutschland zu Zeiten der 2-Punkte-Regel üblichen Notation. Um die Ligengrößen in erster und zweiter Division einander anzugleichen, hatte der Verband für diese Saison die Zahl der direkten Aufsteiger auf vier festgelegt. Um diese Plätze entspann sich ein spannender Konkurrenzkampf, in dem selbst die beiden Erstligaabsteiger Nancy – als einzige Mannschaft der Division 2 vor eigenem Publikum ungeschlagen – und Rennes – die Elf mit den meisten eigenen und den wenigsten Gegentreffern – erst sehr spät sicher sein konnten, umgehend in das fußballerische „Oberhaus“ zurückzukehren. Dahinter blieb es sogar bis zum letzten Spieltag offen, wer diese beiden begleiten würde. Überraschend dabei war, dass neben dem dritten Vorjahresabsteiger Strasbourg und den Girondins Bordeaux auch beide neuen Profimannschaften bei ihrem Debüt um den Aufstieg mitspielten, der Limoges unter seinem Trainer Flamion letztlich auch gelang, während Forbach insbesondere bei seinen Heimspielen zu viele Punkte abgegeben hatte, so dass den Lothringern am Ende aufgrund des schwachen Torverhältnisses zwei Zähler fehlten. Lange hatten auch noch Le Havre und Troyes-Savinienne ganz oben mitgespielt, ehe insbesondere Le Havre aufgrund der politischen Umstände einen starken personellen Aderlass erlitt. Denn auf dem Höhepunkt des Algerienkriegs zwischen Frankreich und seiner nordafrikanischen Kolonie entschieden sich ab Mitte April 1958 zahlreiche Fußballer, ihre Vereine heimlich zu verlassen und für die algerische „Unabhängigkeitself“ zu spielen. Bei den Normannen von le HAC vollzogen gleich fünf Spieler diesen Schritt, wenn auch nicht alle schon im April. Am unteren Ende der Tabelle wehrte sich ein halbes Dutzend Mannschaften dagegen, die „rote Laterne“ übernehmen zu müssen, darunter mit Sète auch eine vor Saisonbeginn höher eingeschätzte Elf. Die Dauphins blieben auswärts sieglos und holten lediglich bei allen fünf unmittelbaren „Kellernachbarn“ ein Remis. In dieser Spielzeit traf es Besançon, während das „Abonnements-Schlusslicht“ der zurückliegenden Jahre, der CA Paris, diesmal gleich vier Gegner im Endklassement der Division 2 hinter sich zu lassen vermochte. Es gab auch ein unrühmliches Ereignis, das eine Neuerung in Frankreichs Stadien nach sich zog. Während des Spiels zwischen Nantes und Bordeaux Anfang Oktober 1957 bewarf ein Zuschauer den Schiedsrichter mit einem Stein und verletzte ihn dabei am Kopf; die FFF verurteilte den Klub daraufhin dazu, Schutzgitter zwischen den Traversen und dem Innenraum des alten Stade Malakoff zu installieren; diese durften erst 40 Jahre später wieder entfernt werden.[1] In den 462 Begegnungen wurden 1.388 Treffer erzielt; das entspricht einem Mittelwert von 3,0 Toren je Spiel. Die Torjägerkrone gewann mit 29 Treffern der Schwede Egon Jönsson aus Nancy, dem dies sechs Jahre zuvor schon einmal gelungen war.[2] Nach Saisonende gab kein Zweitligaverein seinen Profistatus auf, und der französische Fußballverband erteilte auch keinem Amateurverein eine neue Lizenz. Zur folgenden Spielzeit kamen somit nur die beiden Absteiger aus der Division 1, der FC Metz und die AS Béziers, hinzu, so dass die zweite Liga dann wieder mit 20 Mannschaften spielen sollte. Abschlusstabelle
Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Torquotient – 3. geschossene Tore
Kreuztabelle
Siehe auchWeblinks
Literatur
Anmerkungen und Nachweise
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