Dimethylquecksilber
Dimethylquecksilber stellt eine Organometallverbindung des Quecksilbers und ein starkes Nervengift dar. Die Dämpfe riechen schwach süßlich.[5] EigenschaftenDimethylquecksilber ist eine leicht flüchtige, farblose Flüssigkeit mit süßlichem Geruch, welche praktisch unlöslich in Wasser ist. Sie zersetzt sich beim Erhitzen, wobei Quecksilberdämpfe und leicht entzündliche Zersetzungsprodukte entstehen.[1] VerwendungReines Dimethylquecksilber wurde früher als Referenz in der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) verwendet. Spektroskopische Untersuchungen von Quecksilberverbindungen mit der Methode basieren auf dem Isotop 199Hg, das etwa 17 % in natürlichem Quecksilber ausmacht. Reines Dimethylquecksilber eignet sich gut als Standard, da es eine stabile Flüssigkeit ist und eine hohe Konzentration an Quecksilber-Atomen enthält. Probleme durch Abhängigkeiten der spektroskopischen Eigenschaften vom Lösungsmittel, die bei 199Hg ausgeprägt ist, können so vermieden werden. Trotz der extremen Giftigkeit der Verbindung wird sie noch gelegentlich eingesetzt. Alternativ können in vielen Fällen Lösungen von Quecksilber(II)-chlorid oder Quecksilber(II)-perchlorat verwendet werden. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung der Unified Chemical-Shift Scale, bei der die chemische Verschiebung für beliebige Kerne auf den Standard von Tetramethylsilan in Deuterochloroform bezogen wird.[6] SicherheitshinweiseDimethylquecksilber bildet giftige Dämpfe und kann beim Einatmen, aber auch bei Hautkontakt zu tödlichen Konzentrationen im Körper führen. Es kann die Blut-Hirn-Schranke (BHS) passieren und bildet vermutlich einen Komplex mit Cystein. Es wird angenommen, dass es vor dem Eindringen ins Zentrale Nervensystem zu Methylquecksilber metabolisiert wird. Neopren-, Latex- und Polyvinylchlorid-Handschuhe sind nicht geeignet zum Schutz. Diese Tatsache führte zum Tod der US-amerikanischen Chemikerin Karen Wetterhahn. Bei nicht auszuschließendem Handkontakt werden für Arbeiten bis zu 4 Stunden Nitrilkautschuk-Handschuhe über Handschuhen aus einem PE/Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer-Laminat (EVOH)[7] empfohlen.[8] Beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen wie Schwindelanfällen oder Kopfschmerzen ist es häufig schon zu spät für eine effektive Therapie. Dimethylquecksilber wird im Körper nur langsam abgebaut, so dass es zu einer Akkumulation kommen kann. Der intraperitoneale LD50-Wert für Mäuse liegt bei 37,5 mg/kg Körpergewicht, jedoch kann die Exposition mit selbst kleinen Mengen (wie über die Hand verschütteter Flüssigkeit) zu starken Vergiftungen bis hin zum Tod führen. Eine effektive Behandlung der Vergiftung ist nicht bekannt. Bekannte Todesfälle
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Einzelnachweise
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