Die Herzogin von Chicago
Die Herzogin von Chicago ist eine Operette in zwei Akten mit Prolog und Epilog des Komponisten Emmerich Kálmán und der Librettisten Julius Brammer und Alfred Grünwald. Die Uraufführung fand am 5. April 1928 im Theater an der Wien in Wien statt. HandlungMary Lloyd ist eine reiche Amerikanerin. Sie ist der Meinung, mit Geld könne man alles kaufen. Mit ihren Freundinnen wettet sie, bis zu ihrem nächsten Geburtstag einen Prinzen zu heiraten. Aus diesem Grunde verlässt sie ihre amerikanische Heimat und fährt in das fiktive Königreich Sylvarien. Der Filmvorführer James Bondy soll sie als ihr Sekretär begleiten und ihre Bemühungen um einen Prinzen auch filmen. Außerdem geht eine ganze Jazzband mit auf die Reise nach Europa, die bald in Wien und Budapest mit großem Erfolg auftritt. In Sylvarien lernt Mary den Erbprinzen Sandor kennen, der gerade unter falschem Namen versucht sein Schloss zu verkaufen, um Devisen für sein verschuldetes Land aufzutreiben. Mary erfährt bald die wahre Identität des Schlossverkäufers und nähert sich ihm. Er findet – trotz seiner Ablehnung der Errungenschaften der Neuen Welt und vor allem des von Mary so geliebten Jazz – auch Gefallen an ihr und lässt sie zur Herzogin von Chicago ernennen. Inzwischen verliebt sich Bondy in Prinzessin Rosemarie, die Cousine des Erbprinzen. Zwischen Mary und Sandor kommt es noch zu einigen Missverständnissen und Konflikten, ehe sich auch dieses Paar findet. Somit wird am Ende eine Brücke zwischen der Alten und der Neuen Welt geschlagen. RezeptionDas Werk lebt unter anderem von der Spannung zwischen den Elementen der klassischen Wiener Operette wie Walzer, Csárdás, oder Wienerliedern einerseits und dem neu in die Operette eingeführten Jazz. Auch Charleston und Foxtrott hielten Einzug in diese Operette. Es kam beim Publikum gut an, wurde aber von den Nationalsozialisten, wie alle Werke von Emmerich Kálmán, verboten. Nach dem Krieg kehrte das Werk gelegentlich auf die Spielpläne der Theater zurück. In der Saison 2018/19 wurde es in Leipzig, Regensburg und Bremerhaven gespielt. Im Oktober 2018 erhielt die Leipziger Inszenierung der Operette den Preis BR-Klassik-Frosch. TonträgerIm Januar 2003 erschien unter dem Label Decca eine Gesamtaufnahme des Werks (2 CDs). Unter der Leitung von Richard Bonynge spielten und sangen das Radio Symphonie Orchester Berlin und der Rundfunkchor Berlin. Die Solisten waren unter anderem Endrik Wottrich, Monica Groop, Deborah Riedel und Brett Polegato. MusiknummernDie Operette enthält folgende Musiknummern:
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