Diagram-PreisDer Bookseller/Diagram Prize for Oddest Title of the Year (im deutschen Sprachraum auch als Diagram-Preis bezeichnet) ist ein undotierter Literaturpreis, der jährlich für den ungewöhnlichsten Buchtitel des Jahres vergeben wird. Der Preis wurde 1978 initiiert und seit 1979 von dem britischen Branchenmagazin The Bookseller gestiftet. GeschichteDie Idee zu einem Literaturpreis für den ungewöhnlichsten Buchtitel wurde 1978 von Bruce Robertson (1934–2014), einem Buchhändler der Diagram Group, während der Frankfurter Buchmesse aus Langeweile entwickelt.[1] Die Umsetzung der Idee wurde von dem Branchenblatt The Bookseller übernommen, als Kurator fungierte der fiktive Kolumnist „Horace Bent“. Als erster Preisträger wurde 1979 rückwirkend für das Jahr 1978 der Tagungsbericht Proceedings of the Second International Workshop on Nude Mice („Berichte der Zweiten Internationalen Arbeitstagung über Nacktmäuse“) ausgezeichnet. Vorgeschlagen wurden die Buchtitel zunächst nur von Buchhändlern, Verlagen und Bibliothekaren, ab 1993 wurden auch die Leser von The Bookseller an der Auswahl beteiligt. Bewusst komische Titel, beispielsweise von humoristischen Büchern, wurden allerdings von der Wahl ausgeschlossen.[2] Bis 1999 wurde der Sieger von einer Jury, die sich hinter dem Namen „Horace Bent“ verbarg, bestimmt. Seit 2000 erfolgt die Wahl des Siegertitels durch eine Abstimmung im Internet, Horace Bent wird aber weiterhin für die Selektion der Auswahlliste verantwortlich gemacht. Dank des skurrilen Themas hat der Diagram-Preis eine ungewöhnlich hohe Popularität in Großbritannien. So war die Beteiligung im Internet bei der Wahl des Preisträgers von 2007 höher als bei der Wahl des Best of the Booker Prize, einem Sonderpreis des bedeutendsten britischen Literaturpreises, dem Booker Prize.[3] Der Diagram-Preis ist undotiert, einzig die Person, die als erste den Buchtitel vorgeschlagen hatte, wird für ihre Entdeckung mit einer Magnumflasche Champagner belohnt.[4] Den ausgezeichneten Autoren und Verlagen bleibt nur die Aussicht auf steigende Verkaufszahlen dank des Bekanntheitsgrades des Literaturpreises im englischsprachigen Raum.[5] Liste der Preisträger
(1) Der Preis wird jeweils im Folgejahr vergeben (2) sinngemäße Übersetzung. Die meisten dieser Bücher sind nicht auf Deutsch erschienen. Übersetzungsversuche finden sich auch in deutschsprachigen Publikationen zum Diagram-Preis; vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Kleine geile Titel vom 2. Juli 2008, (aufgerufen am 11. Januar 2009) und Süddeutsche Zeitung: Hochgetitelt vom 6. September 2008. Sonderpreise Diagram of DiagramsZum 15. und 30. Jubiläum des Diagram-Preises wurde jeweils der beste Preisträger der vergangenen Jahre mit dem Sonderpreis Diagram of Diagrams ausgezeichnet. 1993 wurde der Sonderpreis an den ersten Gewinner des Diagram-Preises, Proceedings of the Second International Workshop on Nude Mice, verliehen. Zum 30-jährigen Jubiläum des Diagram-Preises wurde die Monografie Greek Rural Postmen and Their Cancellation Numbers, Preisträger des Jahres 1996, als der beste Siegertitel mit dem Diagram of Diagrams ausgezeichnet.[1] Deutschsprachige PreiseSeit 2008 wird in Anlehnung an den Diagram-Preis ein Preis für den Kuriosesten deutschsprachigen Buchtitel verliehen:[6] Seit 2013 wird zusätzlich ein Preis für den Ungewöhnlichsten deutschsprachigen Buchtitel verliehen: Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
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