Der Deutsche Bundestag beauftragte 2016 das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) damit, das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) aufzubauen und zu fördern.[2] Es besteht aus dem DeZIM-Institut in Berlin und der DeZIM-Forschungsgemeinschaft, einem bundesweiten Netzwerk von Forschungseinrichtungen, die zu Integration und Migration forschen.
Der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus, der nach den Anschlägen von Halle und Hanau einberufen wurde, verabschiedete am 25. November 2020 einen Maßnahmenkatalog, der unter anderem vorsieht, das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung langfristig zu stärken und dauerhaft auszubauen.[4][5] Diese Absicht bekräftigte der Kabinettsausschuss in seinem Abschlussbericht im Mai 2021.[6] Die DeZIM-Forschungsgemeinschaft konnte daraufhin ihre Verbundforschung ausbauen.[7] Im November 2021 vereinbarte auch die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP in ihrem Koalitionsvertrag, das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) dauerhaft zu stärken und seinen Rassismusmonitor zu verstetigen.[8]
Die Sozialwissenschaftler Naika Foroutan und Frank Kalter sind seit Gründung des Instituts die beiden Direktoren.[2] Von September 2019 bis September 2022 war Yasemin Shooman Wissenschaftliche Geschäftsführerin des DeZIM-Instituts. Sie wurde von Noa K. Ha abgelöst.[9]
Zielstellung und Forschungsschwerpunkte
Laut seiner Satzung soll das DeZIM die empirischen und theoretischen Grundlagen in der Familien-, Gleichstellungs-, Jugend-, Senioren- und Engagementpolitik verbessern sowie wissenschaftsbasierte Politikberatung für den Bund und die Länder leisten.[2] Es zielt darauf ab, die Integrations- und Migrationsforschung in Deutschland und international sichtbarer machen. Es arbeitet dafür mit anderen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen. Das DeZIM wirkt in Politik, Zivilgesellschaft und Medien und beabsichtigt, die Diskurse um die Themen Integration, Migration, Diskriminierung und Rassismus zu versachlichen. Es berät Vertreter von Politik, Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft zu diesen Themen.[10]
Fachgruppe „Demokratie, Transfer und Politikberatung“
Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa)
Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) soll Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus in Deutschland untersuchen sowie auch institutionellen Rassismus erforschen.[11]
DeZIM Forschungsgemeinschaft
Die DeZIM-Forschungsgemeinschaft besteht aus einem Netzwerk von sieben wissenschaftlichen universitären und außeruniversitären Einrichtungen, die deutschlandweit zu Migration und Integration forschen. Eingebunden in die DeZIM-Forschungsgemeinschaft sind:
Die Mitgliedsinstitute der DeZIM-Forschungsgemeinschaft setzen gemeinsame Forschungsprojekte um. Darüber hinaus fördert die DeZIM-Forschungsgemeinschaft Nachwuchswissenschaftler u. a. durch Vernetzungstreffen und organisiert alle zwei Jahre eine Fachtagung (DeZIM-Tagung).
Ausgewählte Veröffentlichungen
Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (Hg.): Rassismusforschung I. Transcript Verlag (open access), 2023.
↑BMFSFJ - Ressortforschung. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), 1. April 2021, abgerufen am 28. März 2022.
↑Pressemitteilung. (PDF) Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 25. November 2020, abgerufen am 28. März 2022.
↑Pressemitteilung. (PDF) In: deZIM-Institut.de. 30. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2022; abgerufen am 28. März 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dezim-institut.de
↑Pressemitteilung. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 21. Mai 2021, abgerufen am 28. März 2022.
↑Pressemitteilung. (PDF) In: dezim-institut.de. 16. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2022; abgerufen am 30. März 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dezim-institut.de