Die urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde als Detenhusen war um das Jahr 1100. Jedoch wird vermutet, dass schon um 700 Menschen am Ort siedelten. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Schwaben.
Der Gemeinderat in Dettenhausen hat 14 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[4]
Thomas Engesser wurde im November 2010 im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt[5] und bei der Wahl im November 2018 mit 66,8 % wiedergewählt.[6] Frühere Bürgermeister waren Helmuth Bächle, Kurt Dörr und Hans-Joachim Raich. Letzterer hatte vor Engesser das Amt 16 Jahre bekleidet.[7]
Partnerschaften
Dettenhausen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zum sächsischen Treuen im Vogtland (seit August 1991) und zum ungarischen Tab (seit 1994).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen und Gedenkstätten
Das Schönbuchmuseum zeigt in den drei Bereichen Jagd, Stein und Wald vieles über das Leben in dieser Gegend.
Im Polizeimuseum ist eine historische internationale Sammlung von Polizeiuniformen von Bernhard Strobel zu sehen.
An der Kirchstraße 15 befindet sich das winzige 1839 erbaute Fachwerkhäuschen mit seinem alten Inventar, das nach der letzten Bewohnerin, der 1951 verstorbenen Kathrin Osswald, benannt wurde. Seit 1988 ist das Haus als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.[8]
Denkmal für Gottlieb Aberle auf dem Friedhof in Dettingen und in Riedlingen. Gottlieb Aberle wurde am 21. April 1945 wegen angeblicher ‚Feindbegünstigung‘ mit zwei anderen Häftlingen durch Genickschuss von einem Kommando der Gestapo im Wald bei Riedlingen ermordet. Sein Vergehen: Er hatte im Schönbuch zwei schwer verletzte kanadische Fliegerpiloten gefunden und bei sich aufgenommen.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Landesstraße 1208 führt im Norden nach Stuttgart und im Süden nach Tübingen.
In Dettenhausen gibt es seit Ende 2009 ein Holzheizkraftwerk. Das Heizkraftwerk soll den Ort nach und nach mit Fernwärme versorgen. 2011 wurde zu diesem Zweck eine Bürgergenossenschaft gegründet. Das Wärmenetz soll vom Areal beim Bahnhof aus nach Dettenhausen ausgebaut werden.[10][11]
2022 wurde eine Solarthermieanlage auf dem Dach eines Lagergebäudes von Ritter Sport in Betrieb genommen, die nach Betreiberangaben zu diesem Zeitpunkt die größte Aufdach-Solarthermieanlage Deutschlands war. Sie verfügt über 468 Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von 2312 Quadratmetern und soll pro Jahr ca. 1.125.000 kWh Wärmeenergie liefern und damit etwa 20 % des jährlichen Wärmebedarfs eines neu errichteten Wärmenetzes liefern. Die verbleibende Energie wird von einem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme erzeugt, sowie einer Wärmepumpenanlage geliefert. Betrieben wird die Heizzentrale von den Stadtwerken Tübingen.[12]
Medien
Zu den am Ort üblichen Tageszeitungen zählen: Schwäbisches Tagblatt Tübingen und Stuttgarter Nachrichten.
Ludwig Friedrich Gaab (1800–1869), Architekt und Baubeamter, Architekt der Johanneskirche in Dettenhausen.
Literatur
Dettenhausen. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Tübingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band49). H. Lindemann, Stuttgart 1867, S.360–364 (Volltext [Wikisource]).
Umfassende Materialien zur Gemeindegeschichte finden sich in der Gemeindechronik Dettenhausen – Geschichte und Gegenwart, Silberburg-Verlag, Tübingen 2000, ISBN 3-87407-367-X.
Wilhelm Böhringer: Heimatbuch der Schönbuchgemeinde Dettenhausen, Bürgermeisteramt Dettenhausen 1973.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 123–124