Der ReibertDer Reibert. Das Handbuch für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist als ein Handbuch für Soldaten aller militärischen Organisationsbereiche der Bundeswehr konzipiert. Derzeitiger Herausgeber ist Oberstleutnant a. D. Wilhelm Bocklet. InhaltEs ist sowohl für aktive Soldaten als auch für Reservisten gedacht und orientiert sich grundlegend an den Zentralen Dienstvorschriften (ZDv) der Bundeswehr. Der Reibert „soll dem Soldaten in gedrängter, leicht lesbarer Form
vermitteln und dem Reservisten als Nachschlagewerk dienen.“[1] Das Buch ist in vier Abschnitte aufgeteilt. Der erste Teil (A) erklärt die Bereiche der Inneren Führung und die rechtlichen Grundlagen, welche für Soldaten sowohl beim Wehrdienst als auch in Auslandseinsätzen gelten.
Im zweiten Teil (B) werden die Teilstreitkräfte und der spezifische Auftrag der Bundeswehr im Rahmen der Sicherheitspolitik erklärt.
Abschnitt Drei (C) beschreibt die grundlegenden Aspekte in der Ausbildung der Soldaten wie Formaldienst, die Waffenausbildung oder den Sanitätsdienst.
Der letzte Teil (Anhang) gibt eine Übersicht über militärspezifische Rang-, Gefahren- und Kennzeichen. GeschichteBenannt wurde das Buch nach seinem Autor, Oberst Dr. iur. Wilhelm Reibert. Das Buch wurde 1929 zum ersten Mal unter dem Titel Der Dienstunterricht im Reichsheer: Ein Handbuch für den deutschen Soldaten aufgelegt und ist seitdem regelmäßig aktualisiert worden. Es gibt aber auch Vorgänger, beispielsweise das Buch Dienstunterricht für den Infanteristen des Deutschen Heeres von Oberstleutnant Transfeldt (1914). Einzig von 1946 (nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht) bis 1958 (kurz nach der Gründung der Bundeswehr), in der Zeit also, in der Deutschland über keine eigene Armee verfügte, wurde die Arbeit am Reibert nicht weitergeführt. Seit 1959 erschien der „neue Reibert“ zunächst als Brandt/Reibert. Darin waren die Inhalte der Vorkriegsausgaben von Hauptmann Jürgen Brandt überarbeitet und neu zusammengestellt worden. Der Reibert stellt keine offizielle Dienstvorschrift dar; er wird privat erworben. Vor Kriegsende gab es spezialisierte Ausgaben für die einzelnen Waffengattungen und auch besondere Ausgaben, beispielsweise Reibert für den Nachrichtenmann, Reibert für den Nachrichtensoldaten, Reibert für den Schützen der Schützenkompanie, Reibert für den Kanonier und für Kraftfahrer. Es gab mindestens 18 verschiedene Ausgaben, von Pionier bis Kraftfahrer; die bekannteste ist aber die für „Schützen der Schützenkompanie“. Der Reibert wurde von 1959 bis 1989 in drei Ausgaben für die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine herausgegeben. Seit 1989 wird aber nur noch eine einheitliche Gesamtausgabe erstellt. Von 2001 bis zur Übernahme der Herausgeberschaft durch Wilhelm Bocklet im Jahr 2015 war der Kapitän zur See a. D. Dieter Stockfisch Herausgeber. Ähnliche BücherVor 1945 gab es eine Reihe vergleichbarer Bücher, deren Produktion aber eingestellt wurde (z. B. „Die Soldatenfibel“, „Wehrwolf“). 1977 gab es im Sendler Verlag Frankfurt am Main eine Broschüre mit dem Titel: Im Klartext. Der Reibert – Das Handbuch für den Soldaten.[2] Lange gab es das Taschenbuch für Wehrausbildung (zuvor als Taschenbuch für Wehrpflichtige erschienen) vom Walhalla Fachverlag in Regensburg. Die 78. Auflage erschien am 28. März 2014.[3] Ebenso ist das Taschenbuch für Wehrfragen mit Abbildungen und Informationen zu Staats- und wehrpolitischen Grundlagen, Streitkräfte, Wehrgesetzgebung, Organisation der Landesverteidigung, und mehr erschienen.[4] Das Handbuch Militärisches Grundwissen, zuletzt 1988 in der letzten Auflage im Militärverlag der DDR erschienen, war ein vergleichbares Werk für die Soldaten der Nationalen Volksarmee. Auch für die USA gibt es mit dem The Soldier’s BCT Handbook (BCT = Basic Combat Training; entspricht der Grundausbildung bei der Bundeswehr) ein vergleichbares Werk. Bekannt sind nur Ausgaben aus den Jahren 1968/69. Bibliographische Daten
Einzelnachweise
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