Der Rat der Götter
Der Rat der Götter ist ein deutsches Filmdrama von Kurt Maetzig nach einem Drehbuch von Friedrich Wolf. Er beleuchtet den Weg des I.G.-Farben-Konzerns von 1930 bis 1948. HandlungGrundlagen des Films sind eine 1947 erschienene Dokumentation und die Akten der Nürnberger Prozesse. Im Zentrum der Handlung stehen der Vorstandsvorsitzende Geheimrat Mauch – eine Anspielung auf den verurteilten Kriegsverbrecher Carl Krauch (1887–1968) – und der fiktive Chemiker Dr. Scholz. Geheimrat Mauch ist hauptverantwortlich für die Rüstungsproduktion und Giftgasherstellung der I.G. Farben. Gewinnstreben um jeden Preis verleitet die Beteiligten dazu, sich an den Verbrechen des Naziregimes aktiv zu beteiligen. Während der Verhandlung vor dem Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg gelingt es den Hauptverantwortlichen, ihre Schuld abzuwälzen auf Dr. Scholz. Dieser, ein von seiner fachlichen Arbeit durchdrungener Chemiker, war für die eigentlichen Entscheidungsprozesse nicht verantwortlich, jedoch hatte er bis 1948 Augen und Ohren verschlossen, um seine Stellung und die Familie zu retten. Erst als im Zusammenhang mit der neuerlichen Produktion von Sprengstoff in Ludwigshafen schrecklicher Schaden entsteht, bricht er, zusätzlich beeindruckt durch die Nürnberger Prozesse, sein Schweigen. Er stellt sich nun entschieden gegen den neuerlichen Beginn einer Kriegsproduktion durch die gleichen Konzernherren, den „Rat der Götter“. Eine eigene Rolle spielt in dem Film das Interesse von US-amerikanischen Interessenvertretern an der Kooperation mit den in ihren Stellungen bleibenden Konzernverantwortlichen, um die weitere Produktion von Sprengstoffen und wohl auch Giftgas zu gewährleisten. Gezeigt wird auch, dass der ursprüngliche amerikanische Ankläger im Kriegsverbrechertribunal diese interessengeleitete Vertuschung von Schuld nicht mitmachen will, worauf er abgelöst wird. HintergrundDer Rat der Götter ist einer der ersten Filme, der sich explizit mit der Mitschuld eines deutschen Konzerns an den Naziverbrechen beschäftigt. Er entstand 1949/50 im Althoff-Atelier mit Außenaufnahmen aus den Leunawerken und in Kulissen auf dem DEFA-Freigelände Babelsberg. Die Uraufführung erfolgte am 12. Mai 1950 in Berlin-Ost.[1] Der Interministerielle Ausschuß für Ost-West-Filmfragen verbot die Aufführung in der Bundesrepublik Deutschland.[2] Die im Film am Ende gezeigte Explosion lehnt sich an die Kesselwagenexplosion in der BASF 1948 an. FilmmusikDer Komponist Hanns Eisler komponierte die Musik zum Film. Als Schluss, um den Sieg des Volkes im Kampf um den Frieden zu unterstreichen, wird die 5. Sinfonie von Pjotr Iljitsch Tschaikowski verwendet. Auszeichnungen
Kritiken
– Reclams Filmführer: [4] Stimmen zum Film
– Otto Meyer: Regisseur und Drehbuchautor Auszeichnungen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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