Der FroschprinzDer Froschprinz ist ein Märchen (ATU 440). Es stand in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm nur im zweiten Teil der 1. Auflage von 1815 (da Nr. 13) an Stelle 99 (KHM 99a). InhaltDrei Töchter gehen nacheinander zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen, doch es ist trüb. Am Rand sitzt ein Frosch und sagt:
Erst die Jüngste willigt ein, weil sie meint, den Frosch zu betrügen. Da ist das Wasser sonnenklar. Sie trinkt und bringt auch ihren einfältigen Schwestern etwas. Abends im Bett krabbelt es an ihrer Türe und singt:
Sie öffnet etwas, er hüpft zu ihren Füßen, so auch die zwei folgenden Nächte. Sie sagt, das sei dann das letzte Mal, aber am Morgen ist es ein Prinz, den sie erlöst hat. Sie heiraten. Die anderen Schwestern ärgern sich. HerkunftGrimms Anmerkung notiert, dass das Märchen aus Hessen stammt (von Marie Hassenpflug), und ordnet es zusammen mit KHM 1 Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich der Grundidee von Amor und Psyche zu, wie KHM 88 Das singende springende Löweneckerchen und KHM 68a Von dem Sommer- und Wintergarten. Ab der 2. Auflage steht es nur noch in der Anmerkung zu Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich, und zwar holt die Tochter das Wasser für den kranken Vater (vgl. KHM 97 Das Wasser des Lebens), das Froschgedicht ist länger:
Auch die Märchendeuterin Hedwig von Beit spricht hier von Lebenswasser und kommentiert, je nach bewusster Einstellung quelle das Leben trübe oder klar aus dem Unbewussten.[1] Die Reime könnten laut Walter Scherf aus Des Knaben Wunderhorn (1808, Anhang) und Friedrich David Gräters Zeitschriftenbeitrag von 1794 stammen.[2] Heinz Rölleke veröffentlichte ein Märchen von Julia Ramus aus Grimms Nachlass, in dem sich ein Mann in Papageiengestalt zur Prinzessin schmuggelt und sie später durch Kuss aus ihrer Froschgestalt erlöst, weshalb Rölleke den Text Die Froschprinzessin nennt.[3] Literatur
Einzelnachweise
WeblinksWikisource: Der Froschprinz (1815) – Quellen und Volltexte
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