Dame-Marie (Haiti)
Dame-Marie (Haitianisch-Kreolisch: Dam Mari) ist eine Gemeinde im Département Grand’Anse von Haiti. GeschichteDie Gemeinde wurde im Jahr 1776 selbständig, nachdem sie vorher ein Teil von Anse-d’Hainault gewesen war. Im Jahr 1793 war Thomas François Galbaud Gouverneur der Kolonie Saint-Domingue. Der in Port-au-Prince geborene General hatte von seiner Mutter ausgedehnte Liegenschaften in Leogâne und Dame-Marie geerbt. Er musste diese aufgeben, da ein im revolutionären Paris erlassenes Dekret es Kolonialbeamten verbot, selbst Ländereien in von ihnen verwalteten Gebieten zu besitzen.[1] Während der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Dame-Marie ebenso wie Saltrou (seit 1960 Belle-Anse) und Petite-Rivière-de-Nippes im Jahr 1849 von See aus beschossen und erlitt dabei schwere Schäden.[2] Zwischen dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert blühte der Export von Kakao. Französische und deutsche Händler ließen sich in Dame-Marie nieder und führten zu einer raschen Entwicklung der Gemeinde. Sie expandierte und es wurden große Häuser im Gingerbread-Stil gebaut. Im Oktober 1954 wurde die Stadt durch den Wirbelsturm Alice vollständig zerstört.[3] Lage und BeschreibungNeben dem Stadtzentrum Ville de Dame-Marie und dem Quartier De Lesson bestehen fünf Gemeindebezirke:
Die Route Départemental RD-72 verbindet Dame-Marie in Jérémie (47 Kilometer östlich) mit dem Straßensystem Haitis (Route Nationale RN-7). In südlicher Richtung verläuft die RD-72 entlang der Küste 133 Kilometer über Anse-d’Hainault, bei dem Ort Tiburon nach Osten biegend, bis nach Les Cayes, wo die RN-7 auf die Route Nationale RN-2 trifft. 6 Kilometer nördlich des Zentrums, am Cap Dame-Marie, liegt ein Flugfeld mit einer unbefestigten, einen Kilometer langen Start- und Landebahn in Ost-West-Ausrichtung (09/27). Linienverbindungen bestehen nicht.[4] Einzelnachweise
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