Süch („Axt“ auf Mongolisch) wurde wahrscheinlich in Urga (Örgöö, heute Ulaanbaatar) geboren und besuchte dort eine russische Schule. Die dabei erworbenen Sprachkenntnisse waren ihm später von Nutzen. 1911 trat er der Armee bei, wurde aber bald wegen Insubordination zum Austritt gezwungen. Er war mittel- und arbeitslos, bis er als einer der ersten Rekruten der neuen mongolischen Armee 1912 wieder einberufen wurde, wo er bis zum Rang eines Unteroffiziers der Reserve aufstieg.
Nachdem er sich in Grenzkonflikten mit der Republik China bewährt hatte, wurde er zum Offizier der Reserve befördert. Zu dieser Zeit erwarb er sich den Ruf eines Führungstalentes mit dem Übernamen Baatar (Held). Nach seiner Entlassung schloss er sich im Herbst 1918 einer sowjetisch-revolutionären Gruppe an, deren Anführer er wurde. Im darauffolgenden Jahr vereinte Süchbaatar seine Gruppe mit einer zweiten, welche Tschoibalsan gegründet hatte. Beide Gruppen flohen 1920 vor den zurückkehrenden chinesischen Truppen und sammelten sich mit etwa 50 Leuten in Sibirien zur weiteren militärischen Ausbildung bei der Roten Armee.
Wenig später marschierte Süchbaatar mit seiner 400-Mann Armee und mit Unterstützung von über 10.000 Rotarmisten in die Äußere Mongolei ein und besetzte innerhalb kurzer Zeit Urga.[2] Die Sowjetunion etablierte daraufhin die Mongolische Revolutionäre Volkspartei als Regierungspartei, beließ es jedoch vorübergehend bei einer konstitutionellen Monarchie.[3]
Süchbaatar starb 1923 an einer Krankheit. Einige Zeitzeugen (darunter Tschoibalsan) vermuteten, dass er vergiftet worden sei. Er wurde im Mausoleum Süchbaatarin Bunchan beigesetzt.
Ehrungen
Die Regierung der 1924 gegründeten Mongolischen Volksrepublik erklärte Süchbaatar postum zum Helden. Nach ihm wurde ein Zentraler Platz in Ulaanbaatar benannt, auf dem eine Statue von ihm aufgestellt wurde. Nach Süchbaatar ist auch eine Stadt im Norden der Mongolei benannt sowie ein Aimag im Südosten des Landes. Er ist bis heute auf allen mongolischen Geldscheinen von 5–100 Tugrik abgebildet und es wurden mehrere Briefmarken mit seinem Abbild herausgegeben. Seine Witwe Süchbaataryn Jandschmaa wurde 1953 Staatspräsidentin der Mongolischen Volksrepublik.
↑Robert Arthur Rupen: Mongols of the Twentieth Century. Indiana University, 1964, S. 276.
↑Eva-Maria Stolberg: Stalin und die chinesischen Kommunisten. Eine Studie zur Entstehungsgeschichte der sowjetisch-chinesischen Allianz vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Franz Steiner Verlag, 1997, S. 113.
↑Achitsaikhan Battushig: Wirtschaftliche Transformation in der Mongolei. Herbert Utz Verlag, 2000, S. 12.
Mongolischer Name: Wie in der Mongolei üblich, steht in diesem Artikel der Vatersname im Genitiv vor dem Eigennamen. Somit ist Damdin der Vatersname, Süchbaatar der Eigenname. Die Person wird mit ihrem Eigennamen angesprochen.