Daimler-Benz und diverse Vertragsfirmen stellten im Deutschen Reich zwischen 1937 und 1943 insgesamt 19.180 Stück her. Als Lizenzbau wurde der DB 601 auch in den verbündeten AchsenmächtenItalien und Japan gefertigt.
Im Jahr 1940 betrugen im Werk Genshagen bei einer Fertigungszeit von 2820 Stunden die Kosten für einen Motor 29.200 Reichsmark, was nach heutiger Währung und inflationsbereinigt einem Preis von rund 144.000 Euro entspricht.[1]
am 11. November 1937 wurde ein neuer Geschwindigkeitsweltrekord für Landflugzeuge von 610,950 km/h mit einer Messerschmitt Bf 109 V13 mit DB-601-Re/III-Motor mit 1660 PS (1221 kW) erzielt, Pilot war Hermann Wurster.
am 5. Juni 1938 wurde mit 634,730 km/h ein neuer Geschwindigkeitsweltrekord für Landflugzeuge über eine 100-Kilometer-Strecke mit einer Heinkel He 100 V2 mit DB-601-Re/III-Motor mit 1660 PS (1221 kW) erzielt, Pilot war Ernst Udet.
am 8. Juni 1938 wurde von Flugkapitän Kindermann ein neuer Höhenweltrekord mit 5 bzw. 10 Tonnen Zuladung mit einer Junkers Ju 89 V2 mit vier DB-601-Re/IV-Motoren mit je 2060 PS (1515 kW) erzielt. Die Höhe betrug 9312 bzw. 7242 Meter.
am 30. März 1939 gelang Hans Dieterle ein neuer absoluter Geschwindigkeitsweltrekord über eine Strecke von 3 Kilometern von 746,606 km/h mit einer Heinkel He 100 V8 mit DB-601-Re/V-Motor mit 2770 PS (2037 kW).
am 26. April 1939 konnte Pilot Fritz Wendel den absoluten Geschwindigkeitsweltrekord über eine Strecke von 3 Kilometern mit einer Messerschmitt Me 209 V1 mit DB-601-Re/V-Motor mit 2770 PS (2037 kW) auf 755,138 km/h steigern.
Versionen
DB 601 A-1 – Standardversion mit 1100 PS (809 kW) Startleistung über 1 Minute (erhöhte Kurzleistung) bzw. 990 PS (728 kW) über 5 Minuten Kurzleistung
DB 601 B-1 – Version für zweimotorige Flugzeuge wie die Messerschmitt Bf 110 mit reduzierter Propellerdrehzahl
DB 601 Aa – Exportversion mit höherer Leistung, aber geringerer Volldruckhöhe, 1175 (864) bzw. 1045 PS (769 kW) Startleistung (1 Minute/5 Minuten)
DB 601 Ba – Version für zweimotorige Flugzeuge wie die Messerschmitt Bf 110 mit reduzierter Propellerdrehzahl
DB 601 N – höhenoptimierter Motor, C3-Sonderkraftstoff, größere Volldruckhöhe, 1175 PS (864 kW) Startleistung, 3 Minuten Start- und Notleistung
DB 601 P – Version für zweimotorige Flugzeuge wie die Messerschmitt Bf 110 mit reduzierter Propellerdrehzahl
DB 601 E – größere Überarbeitung des DB 601, Druckwasserkühlung für höhere Betriebstemperaturen, bis 1350 PS (993 kW) Startleistung
DB 601 F – Version für zweimotorige Flugzeuge wie die Messerschmitt Bf 110 mit reduzierter Propellerdrehzahl
DB 601 G – Version für langsame mehrmotorige Flugzeuge wie Bomber, weiter reduzierte Propellerdrehzahl
DB 606 A/B – zwei gekoppelte DB 601 F oder G auf eine Propellerwelle wirkend, fast nur bei Heinkel He 177 eingesetzt
Alle Leistungsdaten gelten für Meereshöhe. Die für die Dauer von einer Minute erhöhte Kurzleistung war in der Regel nur bei Bombern und Jagdbombern vorhanden, um einen Start mit Überlast zu ermöglichen. Kurzleistung bzw. Start- und Notleistung war in allen Maschinen vorhanden, sofern es nicht gesperrt war. Die Motoren DB 601 N und E sowie deren Varianten waren anfangs nur für eine Steig- und Kampfleistung von 1020 (750) bzw. 1200 PS (883 kW) freigegeben.
Lizenzversionen
Aichi Atsuta – in Japan gebaute Variante des DB 601 Aa, eingesetzt in der Aichi M6A und Yokosuka D4Y
Kawasaki Ha-40 – in Japan gebaute Variante des DB 601 Aa, eingesetzt in der Kawasaki Ki-61
Alfa Romeo R.A.1000 R.C.41-I „Monsone“ – in Italien gebaute Variante des DB 601 Aa, eingesetzt in Reggiane Re.2001- und Macchi MC.202-Flugzeugen.
M-500 – vorgesehene sowjetische Kopie des DB 601 Ea, die nach einem Beschluss des Politbüros vom 14. Oktober 1940 im ZIAM unter der Leitung von Wladimir Dolleschal entwickelt und im GAZ gebaut werden sollte. Bis zum 1. Dezember 1941 war die Übergabe der ersten 25 Stück vorgesehen. Das OKBJakowlew wurde angewiesen, ein entsprechendes Jagdflugzeug zu entwerfen. Der Kriegsausbruch verhinderte die Verwirklichung und am 25. Juli 1941 wurden alle Arbeiten eingestellt.[2]
Mercedes-Benz Flugmotor DB 601. Daimler AG, abgerufen am 9. April 2015: „Der DB 601 ist der weltweit erste serienmäßig hergestellte Motor mit Benzin-Direkteinspritzung.“
Anmerkungen und Einzelnachweise
↑Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 1000 Euro gerundet und bezieht sich auf den vergangenen Januar.
↑Wladimir Kotelnikow: Deutsche Beutemotoren, Teil 2. Lizenzmotoren und Beute mit rotem Stern. In: Klassiker der Luftfahrt Nr. 6/2022. Motor Presse, Stuttgart, ISSN1860-0654, S. 48/49.