Da graust sich ja der Weihnachtsmann

Film
Titel Da graust sich ja der Weihnachtsmann
Originaltitel Le Père Noël est une ordure
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1982
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe
  • FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Jean-Marie Poiré
Drehbuch Josiane Balasko,
Marie-Anne Chazel,
Christian Clavier,
Gérard Jugnot,
Thierry Lhermitte,
Bruno Moynot,
Jean-Marie Poiré
Produktion Yves Rousset-Rouard
Musik Vladimir Cosma
Kamera Robert Alazraki
Schnitt Catherine Kelber
Besetzung

Da graust sich ja der Weihnachtsmann (Originaltitel: Le Père Noël est une ordure) ist eine französische Filmkomödie von Jean-Marie Poiré aus dem Jahr 1982. Sie basiert auf dem Theaterstück der Schauspielgruppe Le Splendid von 1979.

Handlung

Das Stück spielt an einem Weihnachtsabend in einer Telefonseelsorge. Ein engagiertes Sozialarbeiterpaar muss sich einiger perverser Anrufer und mehrerer ungebetener Gäste erwehren. Das Ganze läuft zunehmend aus dem Ruder und kulminiert in der Explosion des Appartements.

Die Verfilmung weicht insbesondere am Ende vom ursprünglichen Theaterstück ab. Statt mit dem Tod aller Spieler zu enden, überleben alle Hauptfiguren und verfüttern einen zufällig umgekommenen Handwerker an die Raubtiere im Zoo.

Rezeption

Die Komödie ist in Frankreich zu einem echten Kultfilm geworden. Zitate aus dem Film sind teilweise in die Alltagssprache übergegangen. In regelrechten Père-Noël-Partys spielen viele Zuschauer, die mit den notwendigen Requisiten des Films ausgestattet sind, die Szenen mit.

Außerhalb Frankreichs sind Theaterstück und Film dagegen weitgehend unbekannt. Mit Lifesavers – Die Lebensretter gibt es ein amerikanisches Remake, in dem Steve Martin die Hauptrolle spielt.

In Deutschland wurde im November 2006 von Yvonne Marienfeld erstmals eine Übersetzung des Theaterstücks unter dem Titel „Der Weihnachtsmann ist ein alter Drecksack“ im Kellertheater Frankfurt aufgeführt.

Rezension

Von der französischen Kritik wurde der Film mehrheitlich ablehnend beurteilt. Der Filmkritiker Serge Toubiana schrieb spöttisch in den Cahiers du cinéma, dass der Film „keinen Inhalt“ hätte, „teilweise eine schwarze Komödie, aber ohne Botschaft“ sei, als Stärke die „Einheit der Zeit und des Ortes“ bewahren würde, dass er eine „rücksichtslose Theateradaption“ sei, und „Zwänge von Zeit und Raum aber berücksichtige“, denn es gebe nur „einen Raum, das Appartement, eine Nacht und eben die Personen“. Die Schauspieler des Theaters Splendid würden zwar „besser spielen als sonst, jeder spiele aber für sich selbst.“ Er fährt fort, dass die Idee, die Drehbuchautorin Josiane Balasko die ganze Zeit über im Treppenhaus einzusperren, „exzellent“ sei.[1] Das Lexikon des internationalen Films schreibt hingegen: „Temporeiche schwarze Komödie mit etlichen Pointen jenseits des guten Geschmacks, die durch das engagierte Spiel der Darsteller abgefedert werden. Der in Frankreich zum Kult avancierte Film ist zwar alles andere als besinnlich, greift aber durchaus auch den versöhnlichen und zusammenführenden Charakter von Weihnachten auf.“[2]

Einzelnachweise

  1. Les Cahiers du cinéma, Nr. 340, Oktober 1982
  2. Da graust sich ja der Weihnachtsmann. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 14. Dezember 2024.