DDR-Fußball-Oberliga 1967/68
Die DDR-Oberliga 1967/68 war die 19. Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde zum zweiten Mal der FC Carl Zeiss Jena. Die Saison begann am 12. August 1967 und endete am 1. Juni 1968. NamenswechselDie BSG Motor Zwickau fusionierte am 1. Mai 1968 mit der BSG Aktivist Zwickau zur BSG Sachsenring Zwickau. Motor spielte als erste Mannschaft von Sachsenring weiter in der Oberliga, Aktivist trat in der DDR-Liga als Sachsenring Zwickau II an. SaisonverlaufObwohl Jena am Ende mit fünf Punkten Vorsprung Meister wurde, konnte der Verfolger aus Rostock lange Zeit Paroli bieten. Am 22. Spieltag kam zum Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, welches Rostock mit 2:1 für sich entschied und damit Punktgleichheit geschaffen hatte. Von den restlichen vier Saisonspielen gewann Hansa dann aber nur noch eins und verlor drei, während Carl Zeiss im Schlussspurt drei Siege und ein Unentschieden erreichte. Für den FC Carl Zeiss Jena war die Meisterschaft der Auftakt zu einer Ära, in der man 16 Spielzeiten in Folge sich immer in den Top Fünf platzierte. Umso überraschender war die folgende Niederlage Jenas im Finale des FDGB-Pokals gegen den 1. FC Union Berlin. Für Rostock war es schon die fünfte Vizemeisterschaft (inklusive der Übergangsrunde 1955). Hinzu kamen weitere vier Zweitplatzierungen im FDGB-Pokal, womit Hansa seinen Ruf als „Ewiger Zweiter“ festigte. Dahinter folgten der Aufsteiger 1. FC Magdeburg, der ebenfalls am Beginn seiner erfolgreichen Zeit in den 1970ern stand, der Rekordmeister Vorwärts Berlin, Lokomotive Leipzig – zum fünften Mal in Folge unter den besten Fünf – sowie der Überraschungsmeister des Vorjahres FC Karl-Marx-Stadt. Lange offen war die Entscheidung um den Abstieg. Vor dem vorletzten Spieltag lagen zwischen dem Tabellenletzten und dem Tabellenachten nur drei Punkte Unterschied. Am letzten Spieltag kam es zu der Konstellation, dass die drei letzten Mannschaften jeweils 20 Punkte hatten und zwei davon, Chemie Leipzig und Dynamo Dresden, direkt aufeinandertrafen. In Dresden trennten sich die Teams vor 30.000 Zuschauern mit 1:1-Unentschieden, womit Leipzig aufgrund des besseren Torverhältnisses in der Oberliga blieb. Die dritte Mannschaft Lokomotive Stendal hätte mit einem Sieg beide Konkurrenten überholen können, verlor aber zuhause mit 1:4 gegen Jena und begleitete somit Dresden in die zweite Klasse. Während es für Stendal die letzte Spielzeit in der Oberliga war, kam Dresden bereits nach einem Jahr wieder zurück und dominierte danach zusammen mit Jena und Magdeburg ein Jahrzehnt lang den DDR-Fußball. Abschlusstabelle
* Vorwärts Berlin wurden aufgrund des unerlaubten Einsatzes des Spielers Ulrich Ebert in einem Freundschaftsspiel gegen den Viertligisten Motor Lößnitz zwei Punkte abgezogen. Ebert war bei seinem bisherigen Team Wismut Aue aus disziplinarischen Gründen gemeinschaftsintern gesperrt worden war. Da die Sperre laut DFV-Regularien auch beim Gemeinschaftswechsel bestehen blieb, wurde der Armeesportklub wegen Einsatz eines gesperrten Spielers mit einem Abzug von zwei Punkten bestraft.
Kreuztabelle
StatistikDie Meistermannschaft
ToreIn den 182 Punktspielen fielen 474 Tore, im Schnitt 2,60 pro Spiel. Die meisten Tore einem Spiel fielen mit jeweils 5:2 Treffern in den Partien Karl-Marx-Stadt gegen Zwickau am ersten sowie Chemie Leipzig gegen Union Berlin am 14. Spieltag. Die höchsten Siege feierten mit 5:0 Treffern Karl-Marx-Stadt gegen Aue am sechsten sowie zwei Mal Zwickau gegen Magdeburg (achter Spieltag) bzw. Erfurt (16. Spieltag). Gerd Kostmann vom FC Hansa Rostock wurde zum ersten Mal Torschützenkönig der Oberliga.
ZuschauerInsgesamt sahen 2.213.000 Zuschauer die 182 Oberligaspiele, das ergibt einen Schnitt von 12.159 Zuschauern pro Spiel. Den höchsten Zuschauerschnitt verzeichnete der Absteiger Dynamo Dresden mit 19.615. Am wenigsten Zuschauer kamen zu den Spielen des anderen Absteigers Lokomotive Stendal (6.038). Mit 40.000 Zuschauern hatte die Begegnung 1. FC Magdeburg – FC Carl Zeiss Jena am 19. Spieltag den größten Zulauf.
Schiedsrichter
Fußballer des JahresNach der Saison wurde Bernd Bransch vom Halleschen FC Chemie zum ersten Mal als Fußballer des Jahres 1968 ausgezeichnet. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Herbert Pankau (Hansa Rostock) und Roland Ducke (FC Carl Zeiss Jena). FDGB-PokalDer FDGB-Pokal wurde in dieser Spielzeit vom Oberliga-Achten 1. FC Union Berlin gewonnen. Die Berliner besiegten im Finale überraschend den Meister Carl Zeiss Jena, der damit die Chance auf das erste DDR-Fußball-Double verpasste. Union hatte zuvor bereits den Pokalverteidiger aus Zwickau und den Rekordmeister Vorwärts geschlagen. Internationale WettbewerbeDer Europapokalsaison verlief für die DDR erneut erfolglos. Lediglich Lokomotive Leipzig überstand im Messestädte-Pokal die erste Runde. Für Karl-Marx-Stadt (im Europapokal der Landesmeister gegen den RSC Anderlecht), Motor Zwickau (im Europapokal der Pokalsieger gegen Torpedo Moskau) und Dynamo Dresden (im Messestädte-Pokal gegen die Glasgow Rangers) war dagegen nach dem ersten Gegner Schluss. Lok unterlag aber bereits in der zweiten Runde dem FK Vojvodina Novi Sad. In der Saisonvorbereitung wurde außerdem erstmals der Intertoto-Cup ausgetragenen. Hier nahmen Lokomotive Leipzig, Carl Zeiss Jena, Dynamo Dresden und Union Berlin teil, konnten aber jeweils nicht ihre Gruppe gewinnen. Siehe auchWeblinks
Einzelnachweise
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