DDR-Fußball-Oberliga 1953/54
Die DDR-Oberliga 1953/54 war die fünfte Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde die BSG Turbine Erfurt. Die Saison begann am 20. September 1953 und endete am 2. Mai 1954. Vor der SaisonWie schon in der Vorsaison wurde die Anzahl der Oberligisten erneut um zwei Mannschaften reduziert. Mit nun 15 Mannschaften hatte die Oberliga fast wieder die ursprünglich geplante Kapazität von 14 Teilnehmern. Durch den Abstieg der beiden Ost-Berliner Mannschaften (Motor Oberschöneweide und Vorwärts Berlin) in der Vorsaison hatte sich das Nord-Süd-Gefälle in der Oberliga noch mehr verschärft. Von den 15 Oberligisten waren Rotation Babelsberg (Bezirk Potsdam) und Lokomotive Stendal (Bezirk Magdeburg) die beiden nördlichsten Vertreter. Aus dem ehemaligen Land Mecklenburg kam kein einziger Oberligist. Die Hauptstadt Ost-Berlin war ebenfalls nicht vertreten. SaisonverlaufErstmals konnten sich alle Aufsteiger in der Oberliga behaupten. Dagegen stiegen mit Dessau und Stendal zwei Gründungsmannschaften der Oberliga ab. Dessau erreichte danach nie wieder die höchste Spielklasse. Für Stendal wirkte sich die Regelung negativ aus, dass bei Punktgleichheit der Torquotient über die bessere Platzierung entschied, anstatt – wie in der Saison 1949/50 – ein Entscheidungsspiel auszurichten. So hatte Einheit Ost Leipzig am Ende genauso viele Punkte wie Stendal, mit 0,754 gegenüber 0,745 aber einen minimal besseren Torquotienten. Bei der Tordifferenz war Leipzig hingegen mit −14 Toren schlechter als Stendal mit −13. Meister wurde überlegen Turbine Erfurt, nachdem man am 15. Spieltag die Tabellenführung einnahm und danach nicht wieder abgab. Der Vorjahresmeister Dynamo Dresden kam erst spät in Form und wurde immerhin noch Dritter. BSG Wismut Aue, in der Vorsaison Zweiter, lag lange Zeit aussichtsreich an der Tabellenspitze, wurde aber in der Rückrunde schwächer. Abschlusstabelle
Kreuztabelle
1 Die Partie Chemie Leipzig – Stahl Thale (ursprünglich 6:3) wurde mit 0:0 Toren und einem Sieg für Thale gewertet. Die Spieler von Chemie Leipzig, die sich im heimischen Georg-Schwarz-Sportpark in Leutzsch umgezogen hatten, kamen wegen einer Buspanne zu spät zum Spiel ins Bruno-Plache-Stadion in Probstheida.[2] StatistikDie Meistermannschaft
ToreEs fielen 676 Tore, das ergibt einen Schnitt von 3,21 pro Spiel. Den höchsten Sieg erzielte Wismut Aue im Heimspiel gegen Einheit Ost Leipzig am 17. Spieltag mit 6:2. Die meisten Tore fielen bei der Begegnung des 5. Spieltages Chemie Leipzig – Stahl Thale, das 6:3 endete. Das Spiel wurde allerdings später annulliert und für Thale gewertet.
ZuschauerInsgesamt sahen 2.941.000 Zuschauer die 210 Oberligaspiele, was einen Schnitt von 14.005 Zuschauern pro Spiel ergibt. Dieser Zuschauerschnitt war der höchste der gesamten Oberliga-Zeit. Die Spiele Dynamo Dresden – Turbine Erfurt, Chemie Leipzig – Dynamo Dresden und Chemie Leipzig – Turbine Erfurt hatten mit jeweils 40.000 Zuschauern den größten Zuspruch. FDGB-PokalDer FDGB-Pokal wurde in dieser Spielzeit vom DDR-Ligisten und Aufsteiger ZSK Vorwärts Berlin gewonnen, der sich gegen den Oberligisten Motor Zwickau durchsetzte. Nachdem der Wettbewerb im Vorjahr abgebrochen worden war – offiziell aufgrund der Sommerferien, inoffiziell wegen des Volksaufstands am 17. Juni 1953 –, wurde dieser mit der zweiten Hauptrunde in dieser Spielzeit fortgesetzt. Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
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