Cruzeiro do Sul, amtlich portugiesischMunicípio de Cruzeiro do Sul, deutsch Kreuz des Südens, ist eine Gemeinde im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Die Bevölkerungszahl wurde zum 1. Juli 2020 auf 4449 Einwohner geschätzt, die auf einer Gemeindefläche von rund 259,1 km² leben und Cruzeirenser-do-Sul genannt werden.[2] Sie liegt 510 km von der Hauptstadt Curitiba entfernt im nordwestlichen Hinterland und steht an 317. Stelle der 399 Munizips des Bundesstaates. In der Landwirtschaft ist die Geflügelzucht Hauptarbeitgeber.
Der Ort entstand aus einem Siedlungsprojekt der damaligen Companhia de Terras Norte do Paraná, das Gemeindegebiet unterstand zunächst dem Munizip Nova Esperança und wurde am 26. Dezember 1955 zu einer selbständigen Gemeinde erhoben.[4]
Über die PR-463 gelangt man in Richtung Norden nach Santo Inácio am Paranapanema. Die PR-463 führt nach Nova Esperança und hat dort Anschluss an die Rodovia do Café.
Durch Cruzeiro do Sul verlief seit vorkolumbischen Zeiten eine Nebenstrecke des Peabiru-Wegs vom Atlantik nach Peru. Diese ging vom Mittellauf des Paranapanema bei Jardim Olinda in südwestlicher Richtung nach Santa Catarina und durchquerte das Gebiet von Cruzeiro do Sul. Nach der Zerstörung der Reduktionen, die die Jesuiten am Paranapanema zum Schutz der Ureinwohner eingerichtet hatten, geriet der Weg in Vergessenheit.
Nach einer ersten Binnenmigration verlor die Gemeinde in den letzten 50 bis 60 Jahren über die Hälfte der Bevölkerung, die Landbevölkerung konzentrierte sich vermehrt auf den Hauptort oder zog in andere Gegenden.
Jahr
Einwohner
Stadt
Land
1960
10.159
1.218
8.941
1970
8.088
1.415
6.673
1980
5.704
1.601
4.103
1991
5.006
2.715
2.291
2000
4.759
2.834
1.925
2010
4.563
3.404
1.159
2020
4.449
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Cruzeiro do Sul hatte 1991 eine Analphabetenquote von 32,2 %, die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf rund 15,1 % reduziert hatte.[8]
Analphabetenquote
Jahr
Prozent
1991
32,20
2000
20,50
2010
15,05
Durchschnittseinkommen und Lebensstandard
Das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 2017 den Faktor 2,2 des brasilianischen Mindestlohns (Salário mínimo) von R$ 880,00 (umgerechnet für 2019: rund 438 €). Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) ist mit 0,713 für 2010 als hoch eingestuft. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2016 39.061,29 R$.
2017 waren 561 Personen oder 12,1 % der Bevölkerung als im Arbeitsverhältnis stehend gemeldet, 32,7 % der Bevölkerung hatte ein Einkommen von der Hälfte des Minimallohns.[9] Im September 2019 erhielten 289 Familien oder 14,66 % der vom IBGE als arm eingestuften Familien Unterstützung durch das Programm Bolsa Família.[10]
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.230 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 29. Oktober 2019]).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
↑Relatório do Bolsa Família e Cadastro Único: Cruzeiro do Sul/PR (Memento vom 23. September 2019 im Internet Archive), abgerufen am 30. Oktober 2019 (Datenbankabfrage, brasilianisches Portugiesisch).