Crinale Pichea–Rocchetta
Das FFH-Gebiet Crinale Pichea–Rocchetta ist ein NATURA 2000 Schutzgebiet in der italienischen Provinz Trient. Das 1009 ha große Schutzgebiet umfasst den Bergkamm der das Ledrotal nördlich eingrenzenden Berge, vom Monte Tofino (2151 m s.l.m.) in der Pichea-Gruppe im Nordwesten bis zur Cima Giochello (1540 m s.l.m.) in der Rocchetta-Gruppe im Südosten und liegt in den Gemeindegebieten von Ledro, Riva del Garda und Tenno. Der Kamm bildet die Wasserscheide zwischen dem Ledrotal, dem unteren Sarcatal und den Äußeren Judikarien. Das Schutzgebiet ist seit 1995 ausgewiesen und wurde 1998 zudem zum Vogelschutzgebiet erklärt.[1] Es wird von der Rete di Riserve Alpi Ledrensi verwaltet.[2] Das FFH-Gebiet gehört zur Kernzone des 2015 eingerichteten UNESCO-Biosphärenreservates Ledroalpen und Judikarien.[3] BedeutungDer Wechsel von Bergen und Bergsättel machen diese Grenzregion sehr abwechslungsreich. Der kalkhaltige Boden, die geringe Höhe des Kammes und die klimatische Vielfalt bilden ein geeignetes Habitat für viele Pflanzenarten. Insbesondere auf den mit Gras bewachsenen Gipfelbereichen sind einige Endemiten anzutreffen, die hier ihren östlichstes Verbreitungsgebiet erreichen. Die Bergsättel Bocca di Trat, Bocca di Saval und Bocca di Giumella sind drei international bedeutende Übergänge für die Avifauna und liegen entlang der Zugroute vieler Zugvogelarten in ihre Winterquartiere.[4] FFH-LebensraumtypenIm FFH-Gebiet Crinale Pichea–Rocchetta sind nach Anhang I der FFH-Richtlinie folgende schützenswerte Lebensraumtypen verzeichnet:[5]
ArtenBesonders schützenswerte ArtenVögelDas Schutzgebiet weist insbesondere zahlreiche Vogelarten auf, darunter auch einige die gemäß Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind, weil deren Bestand stark gefährdet ist oder sie nur in einem sehr begrenzten Bereich wie in den Alpen vorkommen. Folgende Arten, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der EU gelistet sind, sind im FFH-Gebiet Crinale Pichea–Rocchetta anzutreffen. Einige Arten rasten oder überwintern nur in dem Schutzgebiet. Die mit einem (b) gekennzeichneten Arten brüten hier:[5]
SäugetiereUnter den im Schutzgebiet vorkommenden Säugetieren finden sich folgende prioritäre Arten von gemeinschaftlichem Interesse sowie folgende Art von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang IV der FFH-Richtlinie: ReptilienUnter den Reptilien ist folgende Art von gemeinschaftlichem Interesse aufgeführt: FloraUnter den Pflanzen sind gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie folgende Arten als besonders schützenswert verzeichnet: sowie gemäß den Anhängen IV und V als schützenswert aufgelistet:
Weitere vorkommende ArtenVögelDie mit einem (b) gekennzeichneten Arten brüten im Schutzgebiet. Amphibien und ReptilienSäugetiereFloraUnter der im Schutzgebiet vorkommenden Flora finden sich folgende Arten, die in Italien auf der Roten Liste gefährdeter Arten aufgeführt sind:[5]
Gefährdung und SchutzmaßnahmenDie zunehmende natürliche Verbuschung der Rasenflächen aufgrund nicht betriebener Beweidung gefährden den Lebensraum zahlreicher Pflanzenarten. Dem Erhalt der Weideflächen durch die Förderung der Almwirtschaft kommt deshalb eine bedeutende Rolle zu. Dabei muss auch darauf gedrängt, dass die Beweidung sich nicht nur auf einfach zu beweidende Flächen beschränkt, sondern auch auf steileres Gelände ausgeweitet wird. In besonders sensiblen Bereichen des Schutzgebietes ist der Zugang für Wanderer zu regulieren. Mountainbiker sind auf ausgewiesene Strecken zu lenken. Ebenso sollte das Anlegen von neuen Wegen, Forststraßen oder Kletterrouten in der Nähe von Brutplätzen des Neuntöters, Wespenbussards oder des Steindadlers ausbleiben.[6] Literatur
WeblinksCommons: Crinale Pichea–Rocchetta – Sammlung von Bildern
Siehe auchEinzelnachweise
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