Die RaumfähreColumbia war das erste weltraumtaugliche Space Shuttle der NASA und das erste wiederverwendbare Raumfahrzeug. Im März 1979 fertiggestellt, fand der Jungfernflug am 12. April 1981 statt (STS-1). Die interne Bezeichnung lautet OV-102, wobei OV für Orbiter Vehicle steht. Sie brach am 1. Februar 2003 bei ihrem 28. Weltraumeinsatz (Mission STS-107) beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander, wobei alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
Die Raumfähre wurde – wie das Entdeckerschiff des amerikanischen Seefahrers Robert Gray und die Kommandokapsel von Apollo 11 – nach Columbia benannt, was, vor allem im 18. und 19. Jahrhundert, zunächst die poetische Bezeichnung Nordamerikas und später als weibliche Personifizierung Symbol für die Vereinigten Staaten war.
Am 12. April 1981 absolvierte die Columbia mit dem Flug STS-1 den ersten Einsatz eines Space Shuttles im Weltraum unter dem Kommando von John Young. Es war das erste Mal in der Geschichte der NASA, dass ein neues Raumfahrzeug ohne vorherige unbemannte Tests gestartet wurde. Abgesehen von Schäden an den Hitzeschutzkacheln verlief der erste Flug eines Space Shuttles jedoch reibungslos.
Die folgenden vier Space-Shuttle-Flüge wurden ebenfalls mit der Columbia durchgeführt. Zu den späteren Missionen gehörten unter anderem die dritte Hubble-Servicing Mission STS-109 sowie die deutsche D2-Mission mit dem Spacelab. Da sie wegen ihrer schwereren Bauweise etwas weniger Nutzlast tragen konnte und nicht mit einem Docking-Adapter für die Internationale Raumstation ausgestattet war, wurde sie zuletzt vor allem für die wenigen Missionen verwendet, die nicht zur ISS führten.
Die Columbia befand sich auf der Rückkehr von ihrer 28. Mission (STS-107) zum Kennedy Space Center, dem US-Weltraumbahnhof, als sie am 1. Februar 2003 gegen 8:59 Uhr Ortszeit (14:59 Uhr MEZ) in 200.800 ft (ca. 61.200 m) Höhe über Texas bei einer Geschwindigkeit von ungefähr 12.385 mph (ca. 19.900 km/h) auseinanderbrach.[1] Ursache war eine Überhitzung des Tragflächeninneren bis zum Erweichen des Materials, hervorgerufen durch ein Loch im Hitzeschild, das durch ein beim Start abgerissenes Schaumstoffteil verursacht worden war. Dabei starben alle sieben Besatzungsmitglieder.
Die Columbia ist nach der Challenger die zweite NASA-Raumfähre, die während einer Mission verunglückte und vollständig zerstört wurde. Auch bei der Challenger-Katastrophe starb die Besatzung.
↑Columbia Accident Investigation Board: STS-107 Re-entry Trajectory and Timeline. (PDF) In: Report of Columbia Accident Investigation Board, Volume I. 26. August 2003, S. 41, abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).