Claudius von WrochemClaudius von Wrochem (* 24. April 1965 in Berlin (West)) ist ein deutscher Cellist aus Berlin. LebenWrochem studierte von 1978 bis 1984 Cello bei Peter Mann in Berlin und von 1987 bis 1990 bei George Neikrug in Boston (USA). Er belegte Meisterkurse bei George Neikrug, Uzi Wiesel und Werner Thomas-Mifune. Von 2000 bis 2009 nahm er Gesangsunterricht bei Juliane Gabriel in Berlin. Sein besonderes Interesse gilt der Kammermusik und der zeitgenössischen Musik. Er spielte 1983 bis 2006 im Duo von Wrochem mit seinem Vater, dem Pianisten Johann Gottlob von Wrochem. Der neuen Musik widmete er sich als Mitglied der Ensembles work in progress – Berlin (1991–1998) und UnitedBerlin (1995–1998). Zusammen mit seiner Frau, der Musikwissenschaftlerin und Bratschistin Simone Heilgendorff gründete er 1996 das auf Musik nach 1950 spezialisierte Kairos Quartett[1] (Streichquartett). Seit 1993 beschäftigt er sich mit der Aufführungspraxis barocker und klassischer Musik, zumeist in wechselnden Besetzungen; er verwendet hierfür ein Cello von J. G. Thumhart, 1780. Als Improvisator arbeitet er sowohl frei als auch im Sinne von Konzeptimprovisationen, oft im Kontext von Stummfilmen, Lesungen, Ausstellungen oder in pädagogischen Zusammenhängen. In der Funktion des Künstlerischen Geschäftsführers leitete er 2009/10 die Aufbauphase des IZZM (Internationales Zentrum zeitgenössischer Musik) in Kärnten/Österreich. Konzertreisen führten ihn durch Europa, in die USA, nach Ostasien und nach Südamerika. Er lebt als freiberuflicher Musiker und Instrumentallehrer in Berlin. RepertoireNeben dem Standard-Repertoire für Cello und Klavier sowie einigen neueren Duowerken wie Feldmans Untitled Composition/Patterns in a Chromatic Field spielte Wrochem die Bach-Suiten I-V, eine Reger-Suite und Solowerke von Bloch, Hindemith, Ligeti und vielen anderen zeitgenössischen Komponisten. Sein umfangreiches Repertoire an Streichquartetten ist auf der Homepage des Kairos Quartetts zu finden.[1] Von den über 120 Uraufführungen, an denen er beteiligt war, entfällt mehr als die Hälfte auf das Kairos Quartett, die andere auf NM-Ensemble, Duos und Solowerke. LehrtätigkeitSeit 2013 instrumentale Lehrtätigkeit in Zusammenarbeit mit Berliner Schulen unter Verwendung der ColorStrings-Methoden und den Prinzipien von Demetrious Constantine Dounis und George Neikrug. 2010–12 war Wrochem Lehrbeauftragter für Neue Musik und ihre Vermittlung in Ensemblepraxis und Konzeptimprovisation an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Er gab Workshops und Meisterkurse an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland (u. a. Polen, USA, Mexiko, Schweiz, Österreich, Deutschland), am Mozarteum Salzburg und an den Konservatorien von Schanghai und Guangzhou zu Notationsfragen und Streichquartettkomposition. Seit 2010 führt er NM-Vermittlung-Workshops an Oberschulen durch, oft in Kärnten und gefördert durch KulturKontakt Austria. Diverse Jurytätigkeit wie Jugend Musiziert (1996), John-Cage-Preis für die Interpretation Neuer Musik, Zeitklang 2011 – Intern. Kompositionswettbewerb f. SQ. 1992-2008 Cellolehrer an Berliner Musikschulen, auch in der Studien-Vorbereitung (StuVo), 2020 als Vertretung an der Kreismusikschule Potsdam Mittelmark. Diskographie, Produktionen
WeblinksEinzelnachweise
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