Die Kompagnie, ursprünglich unter dem Namen Cincinnati Opera Association, gab am 27. Juni 1920 ihre erste Aufführung mit Martha von Friedrich von Flotow. In den ersten Jahren stand das Unternehmen unter der Leitung von Ralph Lyford, einem amerikanischen Komponisten und Dirigenten, dessen einzige Oper Castle Agrazant am 29. April 1926, nach seinem Abgang von der Cincinnati Opera im Jahr 1925, ihre Weltpremiere in der Cincinnati Music Hall feierte.[2] Von 1956 bis 1990 veranstaltete die Kompagnie einen Gesangswettbewerb, der als American Opera Auditions bekannt war.
Während der meisten ihrer ersten fünfzig Jahre fanden die Aufführungen der Cincinnati Opera im Pavillon des Cincinnati Zoo and Botanical Garden statt. Während dieser Zeit traten viele prominente Sänger in den Produktionen der Kompagnie auf, darunter Plácido Domingo, Beverly Sills, Norman Treigle, Sherrill Milnes, Montserrat Caballé, Jan Peerce, Robert Merrill, Roberta Peters, Shirley Verrett, Lawrence Tibbett, Richard Tucker, Martina Arroyo, James Morris, Elinor Ross und Barbara Daniels. 1972 verlegte die Cincinnati Opera ihren Aufführungsort in die Cincinnati Music Hall,[3] ein Theater mit 3417 Plätzen, das vom US-Innenministerium als nationales historisches Wahrzeichen eingestuft wurde. In den Spielzeiten 2016 und 2017, während die Cincinnati Music Hall restauriert und renoviert wurde, trat die Cincinnati Opera im Aronoff Center for the Arts auf. Die Oper kehrte für ihre Spielzeit 2018 in die Cincinnati Music Hall zurück und tritt seitdem dort auf.[4]
Künstlerischer Leiter der Kompagnie ist seit 2006 Evans Mirageas, Generaldirektor seit März 2020 Christopher Milligan,[5] als Nachfolger von Patricia K. Beggs (Generaldirektorin seit 1997).[6]
Die Cincinnati Opera unter James de Blasis
1968 wurde James de Blasis Resident Stage Director der Kompagnie. Von 1973 bis 1987 war er deren Generaldirektor. 1988 wurde er ihr künstlerischer Leiter, eine Position, die er bis 1996 innehatte.
2006 wurde Evans Mirageas, ein einflussreicher Casting-Direktor und ehemaliger Leiter der Abteilung Artists & Repertoire von Decca, neuer künstlerischer Leiter der Cincinnati Opera. Nach seiner ersten Saison mit der Kompagnie wurde er von der Zeitschrift Opera News als einer der „25 mächtigsten Namen in der US-Oper“ aufgeführt.[8]
2012 kündigte Mirageas eine Erweiterung der Saison der Kompagnie auf ein Festival-Format an mit großen Opernaufführungen in der Cincinnati Music Hall, Vorträgen, Filmen und Recitals in der Memorial Hall OTR, Freiluftkonzerten im Washington Park und kleinen Produktionen im 750 Plätze bietenden Corbett Theater an der School for Creative and Performing Arts.
Zu den Aufführungen im Corbett Theater gehörten Glass’Galileo Galilei (2013) und Francesco Cavallis Oper von 1651 La Calisto (2014) sowie die Weltpremiere von Ricky Ian Gordons und William M. Hoffmans Morning Star.
Während die Cincinnati Music Hall wegen einer umfassenden Renovierung geschlossen war, fanden die Aufführungen der Cincinnati Opera im Aronoff Center for the Arts statt. In der Saison 2016 der Kompagnie gab es die Weltpremiere von Fellow Travelers des Komponisten und Librettisten Greg Pierce sowie eine Neuproduktion von PuccinisTosca von Robert Perdziola. Die Saison 2017 brachte Puccinis La Bohème, eine Kompagniepremiere von Frida von Robert Xavier Rodríguez, MozartsZauberflöte im Stummfilm-Stil und eine Inszenierung von Missy Mazzolis neuer Oper Song from the Uproar: The Lives and Deaths of Isabelle Eberhardt auf die Bühne.[9]
Opera Fusion: New Works (OF:NW) wurde 2011 als Kooperation zwischen der Cincinnati Opera und dem College-Conservatory of Music Cincinnati (CCM) der University of Cincinnati entwickelt. OF:NW widmet sich der Förderung der Entwicklung neuer amerikanischer Opern und hat bisher (Anfang 2021) 14 Werke in einem strengen Residenz- und Workshop-Prozess hervorgebracht. Diese Zusammenarbeit wird gemeinsam von Marcus Küchle, dem Direktor für Artistic Operations an der Cincinnati Opera, und Robin Guarino, Professor für Oper am CCM, geleitet.[11]
Felix Winternitz, Sacha DeVroomen Bellman: Insiders’ Guide to Cincinnati. Cincinnati Opera. Rowman & Littlefield, 2009, ISBN 978-0-7627-4865-5, S. 172 (Text in der Google-Buchsuche).