Cidade Gaúcha

Município de Cidade Gaúcha
Cidade Gaúcha

Cidade Gaúcha (Brasilien)
Cidade Gaúcha (Brasilien)
Koordinaten 23° 23′ S, 52° 57′ WKoordinaten: 23° 23′ S, 52° 57′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Wahlspruch
„Unidos Construimos Cidade Gaúcha“
Gründung 15. November 1961Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Maringá (seit 2017)
Região imediata Umuarama (seit 2017)
Mesoregion Noroeste Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Cianorte (1989–2017)
Höhe 412 m
Klima tropisch (Af)
Fläche 403 km²
Einwohner 12.939 (2021 (Schätzung des IBGE))
Dichte 32,1 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4105607
Website Cidade Gaúcha (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Henrique Domingues (2021–2024)
Partei PSL
HDI 0,718 (2010)
Karte

Cidade Gaúcha ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hatte nach Schätzung 2021 des IBGE 12.939 Einwohner, die sich Cidade-Gauchenser oder Citadiner nennen. Seine Fläche beträgt 403 km². Es liegt 412 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie

Die Immobiliengesellschaft Ypiranga de Boralli & Held wollte 1952 für ihre neue Siedlung Familien aus dem Süden Brasiliens anwerben. Sie gab der Siedlung deshalb den Namen Cidade Gaúcha, zu deutsch Stadt der Rio-Grandenser.[1]

Geschichte

Cidade Gaúcha ist wie die meisten Städte im Nordwesten Paranás aus der Kolonisierungsbewegung auf der Suche nach Land für den Kaffeeanbau hervorgegangen. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts sorgte die Ausdehnung des Kaffeeanbaugebiets für die Gründung zahlreicher Städte, die sich in einer Welle von Osten nach Westen entwickelte und den gesamten Norden des Staates entwaldete.

Die Kolonisierung fand in der zweiten Hälfte des Kaffeezyklus statt. Die besten Gebiete des Norte Velho und Norte Novo, die Terra Roxa, waren bereits im Besitz von Großgrundbesitzern. Der Norte Novíssimo verfügte über das billigste Land, so dass sich dort viele kleine und mittlere Landbesitzer niederließen.

Die Erschließung von Cidade Gaúcha erfolgte durch die Immobiliengesellschaft Ypiranga de Boralli & Held. Die erste Rodung im Bereich erfolgte im Februar 1951. Wöchentlich trafen in den 1950er Jahren zehn bis 15 Familien ein, die aus Minas Gerais, Rio de Janeiro, São Paulo, Rio Grande do Sul und aus anderen Städten in Paraná kamen.

Cidade Gaúcha wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4245 vom 25. Juli 1960 in den Rang eines Munizips erhoben und am 15. November 1961 als Munizip installiert.[1]

Geografie

Fläche und Lage

Cidade Gaúcha liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 22′ 48″ südlicher Breite und 52° 56′ 42″ westlicher Länge. Es hat eine Fläche von 403 km².[2] Es liegt auf einer Höhe von 412 Metern.[3]

Vegetation

Das Biom von Cidade Gaúcha ist Mata Atlântica.[2]

Klima

In Cidade Gaúcha herrscht tropisches Klima. Die meiste Zeit im Jahr ist mit erheblichem Niederschlag zu rechnen. Selbst im trockensten Monat fällt eine Menge Regen. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Af. Es herrscht im Jahresdurchschnitt eine Temperatur von 22,7 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1473 mm Niederschlag.[4]

Gewässer

Der Ivaí bildet die nördliche Grenze des Munizips. Ihm fließen mehrere Bäche wie der Ribeirão Tapiracuí auf der Westgrenze und der Rio Itaoca ou Pacu zu.

Straßen

Cidade Gaúcha ist über die PR-482 mit Umuarama verbunden. Es liegt an der PR-082 von Porto Camargo am Paraná nach Cianorte.

Nachbarmunizipien

Tapira Planaltina do Paraná Amaporã
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Guaporema
Nova Olímpia Tapejara Rondon

Stadtverwaltung

Bürgermeister: Henrique Domingues, PSL (2021–2024)

Vizebürgermeisterin: Silvana Maria Pereira Pauleski, PODEMOS (2021–2024)[2]

Demografie

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Stadt Land
1960
1970 4.604 24 % 76 %
1980 4.128 41 % 59 %
1991 4.555 67 % 33 %
2000 9.531 81 % 19 %
2010 11.062 83 % 17 %
2021 12.939

Quelle: IBGE (2011)[5]

Ethnische Zusammensetzung

Gruppe * 1991 2000 2010
Weiße 66,1 % 55,7 % 50,5 % wer sich als weiß erklärt
Schwarze 3,1 % 2,8 % 4,2 % wer sich als schwarz erklärt
Gelbe 0,4 % 0,2 % 1,3 % Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc.
Braune 30,3 % 41,0 % 44,0 % wer sich als braun erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert
Indigene 0,0 % 0,0 % 0,1 % wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt
ohne Angabe 0,0 % 0,3 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %

*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[6]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[7]

Wirtschaft

Zuckerrohrverarbeitung Usina Santa Terezinha

Das wichtigste landwirtschaftliche Produkt ist Zuckerrohr, das auf 8700 ha angebaut wird.[8] Östlich der Kernstadt befindet sich an der PR-082 die Usina Santa Terezinha, die Zuckerrohr verarbeitet. Sie hat 1400 Mitarbeiter. Sie investiert in die Erzeugung von Biostrom durch Kraft-Wärme-Kopplung, wobei als Rohstoff Zuckerrohr-Bagasse verwendet wird, ein Nebenprodukt des Mahlprozesses. Die überschüssige Stromerzeugung wird von ONS (Nationaler Stromnetzbetreiber) übernommen, vermarktet und an SIN (Nationales Verbundsystem) geliefert.[9]

Persönlichkeiten

Commons: Cidade Gaúcha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b História. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 23. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b c GESTÃO ATUAL / CONHEÇA O PREFEITO E O VICE. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Cidade Gaúcha, abgerufen am 25. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 3. November 2021.
  4. Klima Cidade Gaúcha: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Cidade Gaúcha. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 24. November 2021.
  5. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  6. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  7. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Cidade Gaúcha und Cor ou raça).
  8. Pesquisas: Produção Agrícola - Lavoura Temporária (2020). In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 24. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  9. Homepage der Usacucar. Usina Santa Teresinha, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. November 2021; abgerufen am 24. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).