Eine Chronologie des Spanischen Bürgerkriegs erlaubt die Betrachtung des Spanischen Bürgerkriegs von Juli 1936 bis April 1939 anhand einer Zeittafel.
Der Spanische Bürgerkrieg wurde von den Verteidigern der Zweiten Spanischen Republik, den Republikanern (z. B. Volksfront, CNT/FAI, Republikanische Volksarmee, UGT, ERC, EAJ-PNV), einerseits und den Militärputschisten und ihren Verbündeten, den Nationalisten (z. B. Regulares, Falange, Carlisten, CEDA, Alfonsisten, FET), andererseits ausgefochten. Der Bürgerkrieg begann mit dem Militäraufstand des 17. Juli 1936 und endete mit der nationalistischen Siegeserklärung am 1. April 1939.
Januar 1933: Anarchistenaufstand in Casas Viejas in Andalusien[3]
16. Januar 1933: Gründung der alfonsistisch-monarchistischen Renovación Española
3. Juni 1933: Dilectissima nobis, Enzyklika des Papstes Pius XI. bezüglich der Kirchenverfolgung durch die republikanische Regierung[4]:453
29. Oktober 1933: Die faschistische Falange, welche sich im Frühjahr 1934 mit der JONS zusammenschließt, wurde gegründet. Führer der Falangisten war José Antonio Primo de Rivera.
19. November 1933: Wahlsieg der rechtsgerichteten CEDA (Parlamentswahlen in Spanien 1933). Erste Wahl in der spanischen Geschichte mit passivem und aktivem Frauenwahlrecht.[3] Anarchistischer Aufruf zum Wahlboykott trug zur Niederlage der Linken bei.[5]
Nationalistische Siege in den letzten Kämpfen in Nordafrika. Der republiktreue Major Ricardo de la Puente Bahamonde (Cousin von Francisco Franco) musste den Flugplatz Sania Ramel schließlich nach Androhung eines Artillerieangriffs den Nationalisten übergeben. De la Puente Bahamonde wurde am 4. August 1936 hingerichtet.[10]
Diego Martínez Barrio diente für wenige Stunden als Ministerpräsident, aber sein Friedensangebot an die Nationalisten wurde von Emilio Mola abgelehnt. Barrio legte das Amt daraufhin nieder.[10]
José Giral Pereira wurde Ministerpräsident und ordnete die Austeilung von Waffen an UGT und CNT sowie die Auflösung der Armee an.[10]
Beginn der Belagerung von Gijón. Anarchistische Truppen der Republikaner belagerten die Simancas-Kaserne, in welcher sich nationalistische Soldaten aufhielten.[10][12]
Der nationalistische General und erfolglose Putschist des Jahres 1932 José Sanjurjo starb bei einem Flugzeugabsturz während seines Fluges von Portugal nach Spanien.[10]
Luftbrücke der Afrika-Armee von Marokko nach Südspanien wurde gebildet. Zunächst waren die nationalspanischen Flugverbände nur sehr langsam in der Lage, Truppen überzusetzen. Die Effizienz der Luftbrücke erhöhte sich nach dem Eintreffen deutscher Verstärkungen ab dem 28. Juli 1936.[14]
22. Juli 1936: Radioerklärung des nationalistischen Generals Gonzalo Queipo de Llano, welche den Militäraufstand als im Wesen restaurativ und anti-marxistisch präsentierte.[10]
23. Juli 1936: Deutsche Kriegsschiffe liefen aus, um Deutschlands Interessen und Staatsbürger in Spanien zu beschützen und sich für eine Intervention im Bürgerkrieg vorzubereiten.[14] Im Laufe des Krieges kam es zu Einsätzen der Deutschland, Admiral Scheer und Admiral Graf Spee sowie von sechs Kreuzern, zwölf Torpedobooten und 14 U-Booten.[16]
27. Juli 1936: Ende der Belagerung der Loyola-Kaserne. Republikanischer Sieg. Erschießungen konservativer Gefangener durch die anarchistischen Sieger verschlechterten die Beziehungen zwischen CNT und PNV.[10]
28. Juli 1936: Deutsche Flugzeuge vom Typ Junkers Ju 52/3m trafen in Spanien ein, um die Afrika-Armee über die republikanische Seeblockade hinweg von Marokko nach Südspanien zu fliegen.[14]
August
1. August 1936: Ende der Schlacht von Guadarrama. Republikanischer Sieg.
10./11. August 1936: Extremadura-Feldzug: Schlacht von Mérida. Nationalistischer Sieg.
11. August 1936: Der andalusische Autonomist Blas Infante wurde von Falangisten erschossen.[17]
12. August 1936: Der Bischof von Jaén Manuel Basulto Jiménez wurde nach der Fahrt mit einem der „Todeszüge“ gemeinsam mit 200 weiteren Gefangenen von republikanischen Milizionären ermordet.[18]
13. August 1936: Rudolf von Moreau führte zwei Ju 52 zu einem Bombenangriff auf das republikanische Schlachtschiff Jaime I. Es war der erste Kampfeinsatz, der von deutschen Piloten gegen ein republikanisches Ziel geflogen wird.[14]
14. August 1936: Extremadura-Feldzug: Schlacht von Badajoz. Nationalistischer Sieg.
14./15. August 1936: Die siegreichen Nationalisten (unter Befehl von Juan Yagüe) ermordeten im Massaker von Badajoz mindestens 6.000 (und möglicherweise bis zu 12.000) Menschen.[19]
15. August 1936: Ende der Schlacht von Alemendralejo. Nationalistischer Sieg.
16. August 1936
Ende der Belagerung von Gijón. Republikanischer Sieg. Hinrichtung der überlebenden nationalistischen Verteidiger.
Beginn der Schlacht um Mallorca. Republikanische Verbände unter Alberto Bayo versuchten, die Kontrolle über Mallorca für die Republikaner zurückzugewinnen.[13][20]
8. September 1936: Im Hafen von Lissabon meuterten drei portugiesische Kriegsschiffe, wobei die Besatzungen das Ziel verfolgen, sich den spanischen Republikanern anzuschließen. Die Schiffe wurden von portugiesischen Küstenbatterien zum Einlenken bewegt.[22]
13. September 1936: Ende der Offensive von Guipúzcoa. Nationalistischer Sieg. Eroberung der Provinz Gipuzkoa und der Stadt San Sebastián. Trennung des republikanischen Baskenlands von der französischen Grenze.[25]
27. September 1936: Ende der Belagerung des Alcázars von Toledo. Nationalistischer Sieg. Rettung der Belagerten durch nationalistische Verstärkung.[26][27]
Oktober
Oktober 1936: Beginn der Belagerung von Madrid. Andauernde Belagerung bis März 1939.
7. Oktober 1936: Ein deutscher Panzerverband („Panzertruppe Drohne“), kommandiert von Wilhelm von Thoma und zumeist mit Panzerkampfwagen I ausgestattet, traf in Spanien ein.[14]
15. Oktober 1936: Ende der Schlacht von Sigüenza. Nationalistischer Sieg.
16. Oktober 1936: Ende der Belagerung von Oviedo. Nationalistischer Sieg. Die Belagerer mussten sich nach Eintreffen nationalistischer Verstärkung zurückziehen. Schwere Verluste der nationalistischen Verteidiger.
23. Oktober 1936: Die republikanische Regierung beschuldigte (völlig wahrheitsgemäß) die portugiesische Regierung, die Nichteinmischungsauflagen zu verletzen.[22]
24. Oktober 1936: Panzereinheiten der Sowjetunion erreichten Spanien.[28]
1. Mai 1937: Ende der Belagerung des Santuario de Nuestra Señora de la Cabeza (seit 14. September 1936). Republikanischer Sieg.
4. bis 8. Mai 1937: Maiereignisse in Barcelona. Bürgerkriegsähnliche Kämpfe innerhalb der republikanischen Fraktion zwischen CNT, FAI und POUM einerseits und PCE und PSUC andererseits.[34]
15. Mai 1937: Nachdem Caballero es ablehnt, die POUM zu verbieten, verließen die Kommunisten das Kabinett der Republik.[35]
17. Mai 1937: Francisco Largo Caballero trat vom Amt des Premierministers der Republik zurück. Azaña benannte Juan Negrín als neuen Premierminister.[36]
29. Mai 1937: Angriff durch republikanische Flugzeuge (mit sowjetischen Piloten) auf das deutsche Panzerschiff Deutschland, vor Anker vor Ibiza. Die Besatzung erlitt 31 Tote und 74 Verwundete.[37]
25. Juli 1937: Ende der Schlacht von Brunete. Nationalistischer Sieg.[28][38]
August
10. August 1937: Befehl der republikanischen Regierung, den anarchistischen Regionalen Verteidigungsrat von Aragon (spanisch: Consejo Regional de Defensa de Aragón) aufzulösen.[28]
11. August 1937: Ende der Schlacht von Albarracín. Nationalistischer Sieg.
7. September 1937: Ende der Schlacht von Belchite (taktischer republikanischer Sieg). Damit verbunden der Abbruch der republikanischen Saragossa-Offensive (taktischer nationalistischer Sieg).
10. September 1937: Konferenz von Nyon bezüglich der Angriffe unbekannter (es war allen Teilnehmern klar, dass die fraglichen Schiffe italienisch waren) Unterseeboote auf Frachtschiffe. Italien und Deutschland nehmen nicht teil.[39][40]
17. September 1937: Ende der Schlacht um Santander. Nationalistischer Sieg.
20. September 1937: Ende der Schlacht von El Mazuco. Nationalistischer Sieg.
7. Januar 1938: Schlacht von Teruel: Teruel wird von den Republikanern erobert.[41]
10. Januar 1938: Schlacht von Teruel: Die Republikaner in Teruel wurden von nationalistischen Verbänden unter José Enrique Varela mit Umfassung bedroht.[41]
14./15. April 1938: Die Nationalisten erreichten bei Vinaròs die Küste, und schnitten Katalonien vom Rest des republikanischen Territoriums ab.[23][46]
19. April 1938: Ende der Aragonoffensive. Nationalistische Landgewinne in Aragonien, Katalonien und Levante. Republikanische Streitkräfte schwer geschwächt.
Mai
22. bis 29. Mai 1938: Ende der Balaguer-Offensive. Nationalistischer Sieg.
15. Juni 1938: Ende der Schlacht von Bielsa. Taktischer nationalistischer Sieg, strategischer republikanischer Sieg.
Juli
18. Juli 1938: Zur Feier des zweiten Jahrestages des Militärputschs wurde Francisco Franco zum Kapitän-General des Heeres und der Flotte ernannt, obwohl dieser Rang traditionell spanischen Monarchen vorbehalten war.[47]
18. bis 24. Juli 1938: Kämpfe an der XYZ-Linie[48]
25. Juli 1938: Ende der Levante-Offensive. Republikanischer Sieg.
25. Juli 1938: Beginn der Ebroschlacht, der letzten republikanischen Großoffensive.[49]
August 1938: Negrín verkündete die Militarisierung und Übernahme der Kriegsindustrie und der Gerichtshöfe in Katalonien, was einen schweren Bruch mit der katalanischen ERC darstellte.[50]
September
21. September 1938: Negrín teilte dem Völkerbund den Rückzug der Internationalen Brigaden mit.[51]
4. Februar 1939: Ende der Schlacht von Valsequillo. Nationalistischer Sieg.
4. bis 9. Februar 1939: Übergabe von Menorca, britisch vermittelt, durch die republikanischen Verteidiger an die Nationalisten.[53]
10. Februar 1939: Ende der Katalonienoffensive. Entscheidender nationalistischer Sieg.
15. Februar 1939: Francisco Franco übermittelte seine Friedensvorstellungen an republikanische Unterhändler: Bedingungslose Kapitulation der Republik, mit vagen Versprechung von Gnade gegenüber all jenen Republikanern, die aufzugeben bereit waren.[54]
27. Februar 1939: Großbritannien erkannte die Franco-Regierung an.[53][55]
März
3. März 1939: Negrín verteilte mehrere Kommandoposten in der Republik um, wobei kommunistische Kommandeure bevorzugt die aktiven Kommandos erhielten. Die antikommunistische Fraktion innerhalb der Republik ging daraufhin zum Staatsstreich über.[54]
19. Mai 1939: Siegesparade der Nationalisten in Madrid[61]
27. Mai 1939: Der Gebrauch der katalanischen Sprache wurde per Gesetz beschränkt.
23. September 1939: Ein Gesetz für Pensionen für Witwen und Waisen wurde verabschiedet, wobei nur die Familien von gefallenen Nationalisten Begünstigungen erhalten durften.[57]
1. April 1940: Gesetz gegen Freimaurerei und Kommunismus verabschiedet.
Juli 1940: Die Franco-Regierung verhandelte mit den Deutschen über einen spanischen Eintritt in den Zweiten Weltkrieg. Die Verhandlungen blieben ergebnislos, und Spanien blieb bis 1945 neutral.[62]
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