Christophe JaffrelotChristophe Jaffrelot (* 1964) ist ein französischer Politikwissenschaftler, dessen Arbeiten sich schwerpunktmäßig mit dem indischen Subkontinent beschäftigen. Er lehrt als Professor für indische Politik und Soziologie am King’s College London. LebenJaffrelot studierte am Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po; Diplom 1985), der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Maîtrise in Geschichte 1986), der École des hautes études en sciences sociales (EHESS; DEA in Geschichte und Zivilisationen 1986) und dem Institut national des langues et civilisations orientales (INALCO; Hindi-Diplom 1990). Mit einer Arbeit, betreut von Jean Leca, wurde er 1991 an der Sciences Po promoviert. Im selben Jahr wurde er Forschungsmitarbeiter am Centre national de la recherche scientifique (CNRS), wo er 2002 zum Directeur de recherche und 2008 zum Directeur de recherche de première classe aufstieg. Parallel lehrte er an der Sciences Po. Von 1997 bis 2000 war er Vizedirektor und anschließend bis 2008 Direktor des Centre d’études et de recherches internationales (CERI), einer gemeinsamen Forschungseinrichtung von CNRS und Sciences Po. 2011 wurde er auf eine Stiftungsprofessur für indische Politik und Soziologie am King’s India Institute des Londoner King’s College berufen. Parallel ist er weiter an der Sciences Po und am CERI in Paris tätig. Jaffrelot beschäftigt sich unter anderem mit den Modernisierungstrategien Indiens, hat eine sympathisierende Monografie über Bhimrao Ramji Ambedkar, den Führer der „Unberührbaren“, verfasst sowie eine Studie über den in den letzten Jahrzehnten feststellbaren Aufstieg der niederen Kasten in Nordindien publiziert. Unruhen wie nach der Teilung des früheren Britisch-Indien 1947 führt er vor allem auf hinduistisch-nationalistische Parteien zurück. Seit Bestehen der Wahlpolitik in der ehemaligen Kolonie würden sie Hindus gegen Muslime mobilisieren, Unruhen provozieren und eine religiöse Spaltung der Wähler bezwecken.[1] Die Anschläge am 26. November 2008 in Mumbai interpretierte Jaffrelot in einem Interview mit dem Nouvel Observateur als „Ruf nach Gerechtigkeit“ und Racheakt für die ungesühnten Massaker von Gujarat im Jahr 2002, die etwa 2000 Muslime das Leben gekostet hätten. Es handle sich also nicht um eine panislamische djihadistische Bewegung.[2] Sein Buch Le syndrome pakistanais wurde vom französischen Verteidigungsministerium mit dem Prix Brienne für das beste geopolitische Buch des Jahres 2014 und mit dem Preis der Académie des Sciences Morales et Politiques ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt Jaffrelot den Ramnath Goenka Excellence in Journalism Award. SchriftenÜber Pakistan:
Über Indien:
Weblinks
Einzelnachweise
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