2010 gründete Hesse sein Architekturbüro Christoph Hesse Architects in Korbach; 2018 entstand eine Niederlassung in Berlin.[3][4]
Architektonische Arbeiten
Hesses Arbeit umfasst Kultur- und Wohngebäude sowie urbane Mischnutzungs- und Museumsprojekte.[5] Seine Schwerpunkte liegen auf nachhaltigen Entwürfen im ländlichen Raum, Identitätsstiftung durch Architektur und kollaborative Stadtplanung.[6][7] Hesses Gebäude bestehen häufig aus recycelte Materialien und verwenden grüne Energie oder können energieautark betrieben werden.[5][8]
Projekte
Sonnenklang, Sauerland, 2020
Oberholz und Unterholz, Sauerland, 2020
Waldbrand, Sauerland, 2020
Pflug, Sauerland, 2020
Heidentempel, Sauerland, 2020
Himmelstropfen, Sauerland, 2020
Raum der Stille, Korbach, 2019
Strohtherme, Sauerland, 2019
Tower House, Bromskirchen, 2018
Green Energy Facility, Sauerland, 2016
Hanseplatz 1, Korbach, 2014
Museum KUMA, Medebach, 2014
Villa F
2013 entwarf Hesse im Auftrag der Frese Entsorgung GmbH und Co. KG die Villa F in Titmaringhausen, ein rundes Gebäude mit Büroräumen im Erdgeschoss und einer Betriebsleiterwohnung im Obergeschoss. Die Vorbildfunktion des energieautarken Bauwerks sorgte dafür, dass der gesamte Ort Titmaringhausen von der anliegenden Biogasanlage mit Energie versorgt wird und dadurch energieunabhänig vom globalen Markt ist. 2019 wurde auch der Nachbarort Referinghausen an das Netzwerk angeschlossen. Die Villa F wurde mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet.[5][6][7]
Stadtplanung in Korbach
Seit 2013 ist Hesse an dem kollaborativen Stadtplanungsprozess in Korbach beteiligt und hat mit mehreren Projekten dazu beigetragen. Das Hanseplatz Quartier umfasst in diesem Rahmen sechs Gebäude, Hanseplatz (2014), Fensterhaus (2016), Zwischen Gleis und Straße (2016), Hagenstraße 28-32 (2016), Licht & Schatten (2016), das Courtyard House als Klinik des Hessischen Landeswohlfahrtsverbands (2017) und das Community House am Hauptbahnhof mit dem Raum der Stille (2019).[9][10]
Edersee: Ways of Life und Besucherzentrum
2017 initiierte Hesse das Gemeinschaftsprojekt Ways of Life auf der Halbinsel Scheid am Edersee, welches auf der experimenta urbana in Kassel ausgestellt wurde. Internationale Architektinnen und Architekten entwarfen experimentelle und nachhaltige Gebäude aus natürlichen Materialien.[11] Das Campusprojekt besteht aus Wohnhäusern, Seminargebäuden, Werkstätten, Ateliers, Experimentierfeldern und Ausstellungsflächen.[12][13][14]
Weiterhin entwarf Hesse ein neues Besucherzentrum an der mehr als 100 Jahre alten Staumauer des Edersees.[15] Teil des Besucherzentrums ist ein 10 Meter hoher Turm, der vom Inneren der Staumauer inspiriert ist.[16]
Open Mind Places
2020 entwarf und baute Hesse zusammen mit seiner Familie, Anwohnern und lokalen Handwerkern neun naturnahe Folies aus recycelten Materialien in seinem Heimatort Referinghausen.[17]
Ausstellungen (Auswahl)
2020: Open Mind Places, Architektur Galerie Berlin, Berlin[18]
2020: Public Architecture - Future for Europe, Schusev State Museum for Architecture, Moskau[19]
Aedes Galerie und Architekturforum (Hrsg.), Kristin Feireiss, Hans-Jürgen Commerell: Christoph Hesse Architekten, GROUNDED (Ausstellungskatalog). Aedes, Berlin 2019, ISBN 978-3-943615-58-6
Christoph Hesse Architekten (Hrsg.): OPEN MIND PLACES, Deutscher Architektur Verlag, Münster, 2020, ISBN 978-3-946154-63-1
Architektur Galerie Berlin, Christoph Hesse, Robert Konieczny, Snorre Stinessen (Hrsg.): vita contemplativa (Ausstellungskatalog). Architektur Galerie Berlin Satellit, Berlin 2018
Auszeichnungen (Auswahl)
Hesses Architekturbüro sowie seine Projekte wurden mehrfach international ausgezeichnet. 2020 war er Teil der Jury des DAM Preises für Architektur.[22]
↑Christiane Tillmann: Fürs Landleben der Zukunft: Architektur-Avantgarde in der Provinz. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. Februar 2021]).