Wolters Familie gelangte nach der Flucht aus Ostpreußen im Jahre 1944 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges über die Stationen Radebeul und Halle (Saale) 1950 nach Ost-Berlin. Sie ist die Tochter des Architekten Hanns Hopp und studierte von 1957 bis 1961 an der Humboldt-Universität Berlin Romanistik. Von 1962 bis 1976 war Wolter als Lektorin im Aufbau-Verlag tätig. Während dieser Zeit begann sie mit der Herausgabe und dem Übersetzen literarischer Texte, hauptsächlich aus dem Italienischen. Seit 1976 ist sie freie Schriftstellerin.
Wolter heiratete 1978 einen Architekten aus Mailand und siedelte in diesem Jahr mit ihrem 1970 geborenen Sohn nach Italien über. Sie lebt heute in Albavilla bei Mailand und in Berlin.
Christine Wolter veröffentlicht seit den 1970er Jahren Prosa, in der es vorwiegend um weibliche Selbsterfahrung und Emanzipation geht; vor allem in ihrem stark autobiografisch beeinflussten Roman Die Alleinseglerin. Die Erstausgabe des Romans war 1982 in der DDR ein Bestseller. Wolters Roman wurde 1987 bei der DEFA von Herrmann Zschoche ebenfalls unter dem Titel Die Alleinseglerin verfilmt und war in beiden Teilen Deutschlands ein Publikumserfolg. Daneben spielte bereits vor ihrer Übersiedlung nach Italien das Land in ihrem Werk eine wichtige Rolle.
Werke
Meine italienische Reise, Berlin [u. a.] 1973
Wie ich meine Unschuld verlor, Berlin [u. a.] 1976
Juni in Sizilien, Berlin [u. a.] 1977
Die Hintergrundsperson oder Versuche zu lieben (Kurzroman), Berlin [u. a.] 1979; auch leicht gekürzt unter dem Titel Stückweise leben (Roman), Zürich [u. a.] 1980
Die Alleinseglerin, Berlin [u. a.] 1982; Neuveröffentlichung Hamburg: Ecco, HarperCollins, 2022, ISBN 978-3-7530-0073-2
Italienfahrten, Berlin [u. a.] 1982
Areopolis, Berlin [u. a.] 1985
Straße der Stunden, Berlin [u. a.] 1987
Piazza Brà, Zürich 1988
Das Stendhal-Syndrom, Berlin [u. a.] 1990
Italien muß schön sein, Berlin 1993
Die Zimmer der Erinnerung, Berlin 1996
Das Herz, diese rastlose Zuneigungs- und Abneigungsmaschine, Berlin 2000