Für ihr Werk bestimmend wurde die Technik der Punktlasur, in der unzählige übereinander gelagerte Schichten transparenter Punkte die Form konstituieren. Mit dem durch diese Technik extrem verlangsamten künstlerischen Prozess bringt sie eines der grundlegenden Themen ihrer künstlerischen Arbeit zum Ausdruck: die Stille der Dinge, die Darstellung des In-sich-Ruhens von Objekten und damit auch des In-sich-Ruhens von Welt.[2]
Am Anfang ihres zeichnerischen Wegs steht ab 1992 die Erkundung der Dinge. Zunächst am isolierten Objekt, dann ab 1999 in der Erweiterung auf ganze Stillleben, auf die Ordnung der Dinge. Die Krise des ersten Ansatzes erfolgt im zunehmenden Innewerden dessen, "was mich eigentlich interessiert: Struktur, Licht, Schichtung und Verdichtung, Transparenz".[1]
Die ab 2005 entstehenden, zentrierten Quadratmotive sind auf den weiten umgebenden Papierflächen in ihrer Interaktion verhaltener und meditativer. Sie sind ein Mittel der Versenkung in die Tiefe des Raumes, in das Changement der verschieden dichten Farbflächen, in ihre Suggestion taktiler Qualitäten, Seit 2007 überträgt sie die schon 2005 erscheinenden wattigen Punkte, sich auflösende Formkonturen und ausfransende Ränder nun in das Medium der Tuschezeichnung.[2]
Den farbigen Tuschezeichnungen widmete das Angermuseum Erfurt 2010 eine Einzelausstellung und ein Katalogbuch („Den Anfang zeichnen“).[1][3]
Sammlungen (Auswahl)
Kupferstichkabinett Staatliche Museen zu Berlin[1]
2019: Linie | Poesie, Galerie Fenna Wehlau, München (Gruppenausstellung)[7]
2023: Das Insekt, Kunsthalle Mannheim (Gruppenausstellung)[8]
Literatur
Wolfram Morath-Vogel u. a.: Den Anfang zeichnen – Christine Leins: Arbeiten auf Papier. Katalog zur Ausstellung im Angermuseum Erfurt, 12. Dezember 2010 bis 30. Januar 2011. Hrsg.: Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung. Erfurt 2010, ISBN 978-3-930013-15-9.
Erika Wäcker-Babnik, Stefan Graupner: München zeichnet. München 2013, ISBN 978-3-00-042706-0.
Angela Maria Opel: Reduktion und Verdichtung. Die Zeichnungen von Christine Leins. In: Christine Leins. Arbeiten auf Papier.Saarländisches Künstlerhaus (Herausgeber). Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-940517-08-1.
↑ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzWolfram Morath-Vogel u. a.: Den Anfang zeichnen – Christine Leins: Arbeiten auf Papier. Katalog zur Ausstellung im Angermuseum Erfurt, 12. Dezember 2010 bis 30. Januar 2011. Hrsg.: Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung. Erfurt 2010, ISBN 978-3-930013-15-9 (111 S.).
↑ abAngela Maria Opel, Katja Hanus (Hrsg.): Christine Leins: Arbeiten auf Papier. Zu der Ausstellung Christine Leins, Arbeiten auf Papier. Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-940517-08-1.